Cover des Buches Kranzgeld (ISBN: 9783842514010)
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Rezension zu Kranzgeld von Irene Zimmermann

Eine junge Magd kämpft um ihr Glück

von esposa1969 vor 9 Jahren

Rezension

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esposa1969vor 9 Jahren
Buchrückentext:

Oberschwaben im späten 19. Jahrhundert. Die junge Magd Marie ist hochschwanger, als sie vom Gsellhuberhof flieht. Sie ist verzweifelt, denn der Hofbesitzer Josef, der Vater ihres ungeborenen Kindes, wird an diesem Tag die reiche Fanny heiraten, der Mitgift wegen.

Sebastian, ein Tagelöhner, rettet Marie aus dem See, in dem sie sich ertränken will. Er nimmt sie bei sich auf, sorgt rührend für sie und ihr Kind. Wie Mann und Frau leben sie zusammen in einer armseligen Kate mitten im Wald. Doch Marie kann Josef nicht vergessen.

Dessen Ehe mit der verwöhnten Fanny steht von Anfang an unter einem unglücklichen Stern, und seine Sehnsucht nach Marie wird von Tag zu Tag größer. Eine Verschwörung, in die er ungewollt verwickelt wird, führt die drei schließlich auf dem Gsellhuberhof zusammen, und das Verhängnis nimmt seinen Lauf...

Leseeindruck:

Mit "Kranzgeld"* hat die Autorin Irene Zimmermann einen historischen Roman geschrieben, der uns gedanklich ins späte 19. Jahrhundert reisen lässt, wo wir die junge Magd Marie treffen, welche hochschwanger und -verzweifelt sich das Leben nehmen möchte, da Josef, der Vater ihres ungeborenen Kindes sie nicht heiraten möchte. Stattdessen hört sie zu Beginn der Handlung die Hochzeitsglocken für ihn und seine Fanny läuten, die er der Mitgift wegen ehelicht. Sebastian bewahrt Marie vor dieser Dummheit und nimmt sich ihrer und dem Kind an. Josef jedoch kann Marie nicht vergessen und auch umgekehrt, so nimmt das Schicksal seinen Lauf….

Dieser historische Roman unterscheidet sich positiv von allen bisher gelesenen. Es ist kein dicker Wälzer, sondern eine handliche Taschenbuchausgabe, welche 20 Kapitel auf insgesamt 255 Seiten birgt. Hier geht es nicht um adlige Prominenz der vergangenen Zeit, sondern um ein ergreifendes Beziehungsdrama, das schicksalsträchtiger kaum sein kann. Während des Lesens fühlte ich mich richtiggehend in die vergangene Zeit versetzt. Für eine altertümliche Ausdrücke hätte ich mir ein Glossar gewünscht, was aber im Zeitalter von Google auch so zu erfahren war.

Die Protagonisten waren überschaubar und charakterlich detailliert gezeichnet.
Man mag sie mal mehr, mal weniger, kann sich aber in deren Erlebnisse gut hineinversetzen.
Die gesamte Handlung war angenehm lesenswert und unterhaltsam und steuert im Crescendo auf das Verhängnis zu…

Das Cover ist der Nachdruck des Künstlers Julien Dupré (1851 - 1910) und heißt im Original: A moment´s rest.
Es passt wunderbar zur damaligen Zeit und lässt auf Anhieb erkennen, dass es sich bei diesem Roman um einen historischen handelt.

Wunderbar hat dieser Roman mir gefallen, so dass ich gerne 5 Sterne vergebe.

© esposa1969


* Als Kranzgeld bezeichnete man eine finanzielle Entschädigung, die eine Frau von ihrem ehemaligen Verlobten einfordern konnte, wenn sie ihm auf Grund eines Eheversprechens die Beiwohnung gestattet hatte, also die Jungfräulichkeit verlor, und er anschließend das Verlöbnis löste. Gleiches galt auch für neuverlobte Witwen.
(quelle: wikipedia.de)


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