Irina Scherbakowa

 4 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Der Schlüssel würde noch passen, Memorial und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Memorial International ist eine Menschenrechtsorganisation, die 1988 aus einer breiten gesellschaftlichen Bewegung hervorging. Heute besteht Memorial aus weltweit mehr als 80 Organisationen, ihr Hauptsitz ist Moskau. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die historische Aufarbeitung der Zeit der kommunistischen Diktatur, die Einhaltung der Menschenrechte. Außerdem betreibt Memorial eine intensive Forschungs- und Aufklärungsarbeit und verfügt über eine einzigartige Sammlung von Zeugnissen und Dokumenten der Opfer der politischen Repressionen der 1920er bis 1980er Jahre. Memorial erhielt mehrere internationale Auszeichnungen, darunter 2004 den Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis).

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Memorial (ISBN: 9783406832161)

Memorial

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Neu erschienen am 07.05.2025 als Gebundenes Buch bei C.H.Beck.

Alle Bücher von Irina Scherbakowa

Cover des Buches Der Russland-Reflex (ISBN: 9783896841698)

Der Russland-Reflex

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Erschienen am 07.10.2015
Cover des Buches Der Schlüssel würde noch passen (ISBN: 9783426446669)

Der Schlüssel würde noch passen

(1)
Erscheint am 03.11.2025
Cover des Buches Memorial (ISBN: 9783406832161)

Memorial

(1)
Erschienen am 07.05.2025
Cover des Buches Zu wissen, dass du noch lebst (ISBN: 9783746670553)

Zu wissen, dass du noch lebst

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Erschienen am 01.04.2006
Cover des Buches Zerrissene Erinnerung (ISBN: 9783835306011)

Zerrissene Erinnerung

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Erschienen am 01.09.2010

Neue Rezensionen zu Irina Scherbakowa

Cover des Buches Memorial (ISBN: 9783406832161)
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Rezension zu "Memorial" von Irina Scherbakowa

evaczyk
Die Stimmen des anderen Russlands

Bei all den fürchterlichen Berichten aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerät es oft in Vergessenheit: Es gibt auch noch ein anderes, ein besseres Russland. Es gibt sie, die Menschen mit Zivilcourage, die Täter und Opfer beim Namen nennen und nicht an die Lüge von der Spezialoperation glauben. Und unter den Mutigen und Engagierten, die sich Wahrheit und Aufklärung verschrieben haben, sind auch die Menschen der Menschenrechtsorganisation "Memorial", schon seit mehr als 30 Jahren.

"Erinnern ist Widerstand" lautet der Untertitel von "Memorial" von Irina Scherbakowa, Filipp Dzyadko und Elena Zhemkova. Das Buch ist einerseits ein Porträt der Organisation und ihrer Entstehungsgeschichte in den Jahren der Perestrojka und der mit ihr verbundenen Hoffnungen, die nun so unendlich weit weg erscheinen. 

Damals, im Jahr 1989,  fanden sich ehemalige Dissidenten wie Andrej Sacharov mit Vertretern der gerade entstehenden Zivilgesellschaft zusammen, um die Geschichte des Unrechts und der Menschenrechtsverletzungen der Sowjetunion von unten aufzuarbeiten, gerade auch die Geschichte des Gulag- und Lagersystems, der stalinistischen Schauprozesse und der in Sippenhaft genommenen Angehörigen von "Volksverrätern".

"Memorial" ist einerseits ein knapper historischer Abriss, vor allem aber eine Reihe von Essays, Interviews und Reflektionen, die zeigen: die Entwicklung Russlands unter Putin machte viele Pläne zunichte. Mittlerweile ist die Organisation  verboten, viele ihrer Vertreter sind im Exil. Die Arbeit geht weiter, auch in Nachfolgestaaten der Sowjetunion. 

In "Memorial" kommen Stimmen aus dem Baltikum zu Wort, aus Polen oder der Ukraine. Es geht nicht nur um die Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft. Das Schicksal des im Straflager ums Leben gekommenen Alexej Nawalny - man kann auch sagen: Mord durch Lagerhaft - erinnert daran, dass das System der Lager nicht mit dem Tod Stalins endete. Doch die Arbeit von Memorial geht weiter. Und eine Hoffnung scheint derzeit noch wie Utopie: Dass eines Tages Ukrainer und Russen gemeinsam den Angriff auf die Ukraine aufarbeiten.

Cover des Buches Der Russland-Reflex (ISBN: 9783896841698)
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Rezension zu "Der Russland-Reflex" von Irina Scherbakowa

Federfee
Wir, Russland und die Ukraine - ein Gespräch zwischen zwei Kennern

Meine Anmerkungen, keine Rezension:

Ein kleines Hardcover-Büchlein nur, hochwertig mit Lesebändchen und relativ teuer (19,- €). Sehr viel Neues hat es mir nicht geboten, aber dafür können die beiden nichts, die hier ihre Meinung in einer fiktiven Unterhaltung kundtun:

Irina Scherbakowa, Bürgerrechtlerin (MEMORIAL), Historikerin, promovierte Germanistin und Prof. Karl Schlögel, Osteuropa-Historiker, Autor vieler Bücher und anerkannter Fachmann, was Osteuropa anbetrifft.

Eines tröstet mich sehr, denn ich hätte mich fast schon geschämt, wie wenig ich über die Ukraine wusste, welch' blinder Fleck sie in meinem Wissen war. In etlichen Büchern und Artikeln habe ich erfahren, dass es den meisten so geht und hier habe ich gestaunt, dass selbst Schlögel, eine wirkliche Autorität, sich selbst in diesem Bereich nicht nur 'Nichtwissen' attestiert, sondern auch, wie sehr er sich geirrt hat. Sehr sympathisch auch, dass beide zugeben, vor einem Scherbenhaufen zu stehen.

Doch zum Schluss gibt es versöhnliche Töne, ein gewisses Mutmachen, sich weiter zu informieren und zu engagieren.

Hinzufügen muss ich noch, dass diese Unterhaltung 2015 ! stattfand. Da gab es zwar schon die Annexion der Krim und den Krieg im Donbas, jedoch dass es so viel schlimmer kommen würde, hielt Schlögel zwar nicht für unmöglich, wusste aber noch nichts davon.

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