Rezension zu Das Loch im Brot von Iris Hanika
Rezension zu "Das Loch im Brot" von Iris Hanika
von KollegeKraftwagen
Rezension
KollegeKraftwagenvor 15 Jahren
Dieser Band enthält einige Fünfsternetexte - Hanikas Kolumnen aus dem "Merkur" - die allein den Kauf wert sind („Normal sein“, „Aldi“). Sie gehören zum Besten, was über diese Generation der in den 60ern Geborenen geschrieben worden ist, immer ausgehend vom Banalsten, aber ins Innerste zielend. Ansonsten sind aber auch einige ziemlich mittelmäßige Texte dabei, lyrische Anwandlungen der Autorin, die sie nicht in allzu gute Form hat bringen können. Den großteil des Textes machen datierte, tagebuchartige Eintragungen aus, die in den besten Fällen an die klassischen Reflexionstagebücher erinnern und mit gelungenen Aphorismen glänzen. Aber dann sind da wieder diese Eintragungen à la „[16./17. 2.1997 Die Erde liegt nackt unter dem Mond, sie hat ihren Wolkenmantel ausgezogen.“ – PUH. Aber es geht auch anders: „Einsamkeit macht dumm, weil eine Überprüfung des eigenen Weltbildes so schwer möglich ist, wenn keiner ernsthaft mit einem redet.“