Rezension zu "Varus" von Iris Kammerer
Zu Beginn haben mich die römischen Namen völlig verwirrt. Allzu oft dachte ich: Quintus Sextus? Gajus Werauchimmer? Wer ist das schon wieder? Doch mit der Zeit wusste ich, von wem die Rede ist.
Sehr interessant fand ich die Beschreibung des Lagerlebens. Ich konnte gute Einblicke in die Welt eines Legionärs gewinnen, aber auch in die germanische Gesellschaftsordnung der damaligen Zeit.
Trotz des Titels spielt Varus eine eher untergeordnete Rolle. Auch Arminius wird für mich nicht ausreichend beschrieben. Man erfährt nichts über seine Beweggründe (über die es natürlich keine Aufzeichnungen gibt, aber die Autorin hätte zumindest den Versuch einer Erklärung unternehmen können). Stattdessen wird die Geschichte des Schreibers Annius erzählt, der immer zufällig am Ort wichtiger Entscheidungen anwesend ist.
Die Beschreibung der germanischen Überfälle beim Rückzug der Römer war detailreich und extrem grausam. Da waren Bilder vor meinen Augen, an die ich mich nicht erinnern möchte.
Trotz allem: für Freunde historischer Romane und Liebhaber von Sandalenfilmen durchaus lesenswert.