Rezension zu Varus von Iris Kammerer
Rezension zu "Varus" von Iris Kammerer
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 15 Jahren
Da die Varusschlacht sich im Herbst diesen Jahres zum 2000. Mal jährt, und ich keine Ahnung vom Thema hatte und ich mir durch den Roman "Varus" von Iris Kammerer einen interessanten Einstieg in das Thema versprochen habe, griff ich zu dem Buch. Und den habe ich auch bekommen: man merkt dem Roman mit jeder Seite die man liest an, dass sich die Autorin sehr mit dieser Epoche der Geschichte auseinandergesetzt hat und so kann man sich fallen lassen in eine Geschichte, die von Verrat und Intrigen erzählt. Da das Buch eine Schlacht behandelt, ist ein Großteil der Geschichte der Beschreibung dieser vorbehalten. Dies könnte schnell langweilig werden, wenn es Iris Kammerer nicht verstehen würde, diese Beschreibungen so mit Leben zu füllen, dass man immer mitfiebert und bangt. Neben den kriegerischen Auseinandersetzungen kommt das menschliche Miteinander nicht zu kurz: mit dem Soldaten Annius, dem Offizier Caldus und der Sklavin Thuidgif schafft die Autorin Charaktere die dem Leser ans Herz wachsen und die man gerne auf ihrem Weg begleitet. Schade lediglich: Varus, der auch Namensgeber für den Roman ist, scheint lediglich nur Nebenfigur zu sein und bleibt bis zum Schluss eher blass. Genauso schade fast ist der Schluss: zwar gibt es ein Happy-End, dass man sich auch wünscht, aber es kommt dann doch im Vergleich zum restlichen Roman sehr schnell und ist auch eher kurz. Unterm Strich ist "Varus" ein toller historischer Roman, der eine ausgewogene Mischung aus historischen Fakten und Fiktion darstellt. Durch ihre Detailtreue und ihre Lebendigkeit macht Iris Kammerer dieses Roman – trotz der bekannten Geschichte – zu einem fesselnden und spannenden Leseerlebnis. Absolut empfehlenswert!