Cover des Buches Jonahs Versprechen (ISBN: B071ZNPQZT)
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Rezension zu Jonahs Versprechen von Iris Krumbiegel

"Lauf, Eli, lauf!"

von annlu vor 7 Jahren

Kurzmeinung: berührend - ein empfehlenswertes Buch

Rezension

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annluvor 7 Jahren

Unsicher strich ich über den Einband. Ich war mir nicht sicher, ob ich den nächsten Kapiteln gewachsen war.

Die Krankenschwester Marie arbeitet in der Abteilung für Patienten im Wachkoma. Dort wird ein alter Mann eingeliefert, von dem niemand weiß, um wen es sich handelt. Der einzige Hinweis ist ein Tagebuch. In ihm wird die Geschichte der jüdischen Jungen Jonah und Eli erzählt, die dem Abtransport der Nazis zu entkommen versuchen. Je mehr sich Marie damit beschäftigt, umso mehr zieht es sie auch in ihre eigene Vergangenheit. Seit ihrem fünften Lebensjahr lebte sie im Kinderheim und weiß bis heute nichts über ihre Eltern. Nun versucht sie nicht nur dem namenlosen Patienten seine Identität zurückzugeben, sondern auch ihre eigene Herkunft aufzudecken.


Die Geschichte mischt die gegenwärtigen Ereignisse mit den Aufzeichnungen des Tagebuches. Während sich auch die Erzählung um Marie als sehr interessant herausstellte, fand ich besonders die Geschichte um die zwei Jungen sehr berührend. Zu Beginn war ich noch davon enttäuscht, wenn Maries Abschnitte die Tagebucherzählung unterbrachen. Später empfand ich die Unterbrechung auch als Pause zwischen den schlimmen Ereignissen. Zwar war ich mir nicht immer sicher, wie realitätsnahe die Geschehnisse beschrieben wurden (so stellte sich mir die Frage, ob die Juden wirklich so viele Details über ihr Schicksal wussten), dennoch konnte ich – leider – viel des Schrecklichen glauben.

Aber auch die Geschichte um Marie gefiel mir gut. Schon von Beginn an fand ich sie dadurch sympathisch, dass sie in ihrem Beruf nicht abgestumpft ist und mit den Patienten spricht, als würden diese sie verstehen. Das Thema Wachkoma finde ich grundsätzlich interessant. Es hier aus Sicht einer Krankenschwester wiederzufinden fand ich spannend.

Auch Maries Vergangenheit nimmt einen Teil der Geschichte ein – allerdings keinen so großen, wie ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte. Das Geheimnis um ihren Aufenthalt im Kinderheim wird recht bald gelüftet – wenn auch mit einem recht ungewöhnlichem Ausgang.

Fazit: Eine Geschichte, die mir durch die Mischung sehr interessanter Themen gefallen hat. Die Tagebucheinträge haben mich sehr berührt – wenn sie auch keinen Anspruch auf Authentizität für sich beanspruchen. Ein empfehlenswertes Buch.

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