Cover des Buches Die Nacht der Versprengten (ISBN: 9783038480594)
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Rezension zu Die Nacht der Versprengten von Iris Muhl

Total spannend!

von Susanne_Degenhardt vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Spannende und fesselnde Erzählung, die auf einer wahren Begebenheit beruht

Rezension

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Susanne_Degenhardtvor 8 Jahren
„Stille Nacht, Heilige Nacht...“, begann Lehnert auf einmal leise zu singen. (...)
„Silent Night...“, stimmte nun auch Landers in den Gesang mit ein. War die Nacht tatsächlich still? Verrückt war sie jedenfalls, ja, geradezu unglaublich war sie. (S. 108/109)


Iris Muhl hat eine bekannte Geschichte, die einige durch den Kinofilm „Stille Nacht – das Weihnachtswunder“ kennen, aufgeschrieben. Ich habe den Film noch nicht gesehen und war sehr neugierig auf diese wundersame Weihnachtsnacht gegen Ende des 2. Weltkrieges, die auf einer wahren Begebenheit beruht.

Elisabeth Vincken und ihr Sohn Fritz bereiten sich auf den Weihnachtsabend in ihrer einsam und abseits gelegenen Jagdhütte mitten im Wald vor. Plötzlich stehen drei amerikanische Soldaten vor ihrer Tür, einer davon lebensgefährlich verletzt. Elisabeth zögert nicht lange, gewährt den Dreien Unterschlupf und versorgt den Verletzten. Kurze Zeit später stehen vier weitere Soldaten vor Tür – diesmal deutsche, die ihre Truppen verloren haben. Auch ihnen gewährt Elisabeth Einlass, allerdings ist die Begegnung aller Soldaten von Misstrauen geprägt, schließlich ist man ja verfeindet. Man vereinbart einen Waffenstillstand untereinander, aber wird sich jeder daran halten?

Diese Erzählung hat mich unglaublich gefesselt! Ich hätte nicht gedacht, dass sie eine solche Dramatik und Spannung beinhalten würde. Wechselnde Perspektiven machen deutlich, wie brenzlig die Situation damals gewesen sein muss. Die Ängste der einzelnen Personen werden regelrecht greifbar. Die Kapitel sind recht kurz, so dass man nur so durch die Geschichte fliegt, weil man denkt: „Ach, ein Kapitel geht noch.“

Im Vordergrund steht natürlich Elisabeth, eine mutige und instinktiv handelnde Frau. Doch auch die Soldaten und deren Vergangenheit werden beleuchtet. Man taucht in die Gefühls- und Gedankenwelt jeder einzelnen Romanfigur ein, worin auch die Spannung dieses Büchleins begründet ist.

Der Glaube an Gott – so schwer es auch in dieser schweren Zeit gewesen sein muss, an Gott zu glauben – spielt ebenfalls eine Rolle durch Elisabeths Äußerungen und Gedankengänge.
Im Anhang des Büchleins erfährt man die geschichtlichen Hintergründe, vorne gibt es ein Personenregister.

Die Ausstattung des Buches gefällt mir ebenfalls sehr gut: Es hat einen Leineneinband, goldene Vorsatzblätter und schöne, schnörkelige Initialen zieren die Kapitelanfänge.

Fazit: Eine mitreißende Weihnachtsgeschichte, die mich überrascht hat!
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