Ich hatte es so verstanden, wie mir die Einleitung vorgegaukelt hat, dass sich alte Menschen - hier nur Schriftsteller - zum Alter äußern und dass man aus diesem Buch etwas mitnehmen könnte, weise Gedanken, Anregungen, Überlegungen.
So habe ich es aber nicht empfunden. Friederike Mayröcker sagt: "Wo ich nichts exzerpieren kann, lese ich auch nichts." (126) Demnach hätte ich dieses Buch überhaupt nicht lesen müssen. Um bei der Wahrheit zu bleiben: ab ungefähr der Mitte habe ich die Interviews nur noch überflogen, mache der Befragten als sehr unsympathisch und unglücklich empfunden wie z.B. den Polterer Reich-Ranicki, und habe mich gewundert, dass sie aus ihrer Alterssicht so wenig zu diesem Thema zu sagen haben und dass es bei einigen um Gott und Religion geht. Vielleicht lag es aber auch an den Interviewfragen?
Wer sich für die Äußerungen alternder Schriftsteller interessiert (Grass, Walser, Butor, u.a.), dem mag das Buch etwas bieten. Mir hat es nicht gefallen. Ich dachte: Thema verfehlt.
Iris Radisch
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Iris Radisch
Camus
Die Schule der Frauen
Wir haben es satt!
Die letzten Dinge
Die Besten
Mein Jahrhundertbuch
Die Besten 2007 – Klagenfurter Texte
Warum die Franzosen so gute Bücher schreiben
Neue Rezensionen zu Iris Radisch
Mit großem Interesse habe ich diese Biografie von Iris Radisch gelesen,bei der man deutlich merkt,dass sie Camus und seine
Bücher sehr gut kennt.Es ist eine schöne Würdigung zum 100.
Geburtstag von Camus und zeigt sein Leben,das in einer armen Gegend in Algerien beginnt bei einer Mutter,die nicht sprechen kann
um in Paris Sartres Gegenspieler zu werden.Camus ist mir noch sympathischer geworden durch seine philosophischen und moralischen Ansichten,die ich so genau nicht gekannt hatte.
Schade,dass er so früh verstorben ist !Wer weiß,was er noch
alles geschrieben hätte!
Iris Radisch hat über viele Jahre hinweg mit Autoren gesprochen, die zum Zeitpunkt des Interviews schon recht alt waren und einige leben heute bereits nicht mehr. unterschiedlicher könnten die Interviews nicht sein, dafür sind die Persönlichkeiten auch zu verschieden, aber einige Darstellungen haben mich aufgrund der krassen Lebensmüdigkeit sehr schockiert. Teils war es erheiternd, aber oft ernüchternd. Trotzdem war dieses Buch für mich vom philosophischen Standpunkt, dank der punktgenauen Fragen der Autorin sehr aufschlussreich.
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