Rezension zu In die Sonne schauen von Irvin D. Yalom
Angst vor dem Tod oder Angst vor dem Sterben?
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Yaloms Werk 'In die Sonne schauen – Wie man die Angst vor dem Tod überwindet' befasst sich, wie der Titel es bereits ausdrückt, mit der Endlichkeit eines jeden Lebewesen und mit dem Umgang dieser. Ich bin nicht unbedingt ein Verfechter der Psychoanalyse, aber ich mag Yaloms Art wie er Themen innerhalb der Psychotherapie, und damit auch Themen aus dem alltäglichen Leben, beschreibt. Die Sprache, die er verwendet ist einfach und bildhaft. Schnell spielen sich einem die jeweiligen Szenen vor dem eigenen geistigen Auge ab.
Insgesamt empfinde ich das Buch als lesenswerten Trostspender, wenn man die Schwierigkeit dieses Themas berücksichtigt. Yalom lässt nicht nur die Erfahrungen seiner Patienten, sondern auch seine eigenen im Umgang mit dem Tod in das Buch miteinfließen. Keineswegs rät Yalom das Thema zu verdrängen, da Ängste und Panikattacken als häufige Symptomatik aus dieser Verdrängung resultieren. Vielmehr sollte man sich direkt mit dem Tod auseinandersetzen, also zur Sprache bringen, was einem genau an dem Tod ängstigt, um so bewusster den Moment im Hier und Jetzt zu (er)leben.
Was mir allerdings fehlt, ist die Unterscheidung zwischen dem Tod und das Sterben. Der Tod ist ein unausweichlicher Endzustand. Das Sterben hingegen ist ein Prozess, der oftmals hinausgezögert wird (werden kann). Je nachdem an welchem Punkt sich der Mensch während des Sterbeprozesses befindet, kann dies große Ängste auslösen. Eine Patientin Yaloms bringt diese Unterscheidung in einer Therapiesitzung ein. Yalom selbst aber berücksichtigt diese Unterscheidung nicht weiter. Vielleicht würde sich dann jedoch zeigen, dass nicht wenige Menschen Angst vor einem qualvollen Sterbeprozess haben, sprich Schmerzen, albtraumhafte Visionen während des Sterbeprozesses etc. und der Zustand des Todes damit selbst nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Insgesamt empfinde ich das Buch als lesenswerten Trostspender, wenn man die Schwierigkeit dieses Themas berücksichtigt. Yalom lässt nicht nur die Erfahrungen seiner Patienten, sondern auch seine eigenen im Umgang mit dem Tod in das Buch miteinfließen. Keineswegs rät Yalom das Thema zu verdrängen, da Ängste und Panikattacken als häufige Symptomatik aus dieser Verdrängung resultieren. Vielmehr sollte man sich direkt mit dem Tod auseinandersetzen, also zur Sprache bringen, was einem genau an dem Tod ängstigt, um so bewusster den Moment im Hier und Jetzt zu (er)leben.
Was mir allerdings fehlt, ist die Unterscheidung zwischen dem Tod und das Sterben. Der Tod ist ein unausweichlicher Endzustand. Das Sterben hingegen ist ein Prozess, der oftmals hinausgezögert wird (werden kann). Je nachdem an welchem Punkt sich der Mensch während des Sterbeprozesses befindet, kann dies große Ängste auslösen. Eine Patientin Yaloms bringt diese Unterscheidung in einer Therapiesitzung ein. Yalom selbst aber berücksichtigt diese Unterscheidung nicht weiter. Vielleicht würde sich dann jedoch zeigen, dass nicht wenige Menschen Angst vor einem qualvollen Sterbeprozess haben, sprich Schmerzen, albtraumhafte Visionen während des Sterbeprozesses etc. und der Zustand des Todes damit selbst nur eine untergeordnete Rolle spielt.