Das Buch habe ich vor über 10 Jahren bekommen und nach einem seeeeehr langen SUB-Aufenthalt war es jetzt endlich mal dran. Inzwischen habe ich noch erfahren, dass hinter dem Pseudonym "Isa Grimm" der bekannte Autor Kai Meyer steckt, aber auch ein Buch von ihm fristet noch sein Dasein auf dem Stapel. Zu viele Bücher und zu wenig Zeit - ihr kennt das! :)
Erwartet hatte ich ein mittelmäßig spannendes Jugendbuch, zumindest hatte ich es im Jugend-Regal einsortiert, aber ich würde es unter 16 Jahren nicht unbedingt empfehlen. Es gibt schon einige Szenen, die echt blutig und horrormäßig sind, dazu kommt noch der "Psychothrill".
Es geht in diesem Buch um die Geschichte von Anais, die nach vielen Jahren zurück in ihren Heimatort kommt. Dort ist vor Langem ein unglaublich schreckliches Unglück in einem kurzen Tunnel passiert, bei dem über 50 Kinder den Tod gefunden haben und etliche schwer verbrannt überlebten. Anais war eine der Überlebenden, hat aber nicht nur sichtbare Narben davongetragen. Auch in ihrer Psyche scheint einiges durcheinander geraten zu sein, was der Leser Stück für Stück erkennt.
Viele typische Horrorelemente kommen in diesem Buch vor: der stillgelegte Tunnel, Gespenstererscheinungen, alte Gemäuer, dunkle zugemauerte Keller, eine Klinik mit geheimen Räumen im Untergeschoß, nächtliche Anrufe und vieles mehr ... Wer auf Horrorgeschichten mit überraschenden Wendungen und vielen Überraschungen steht, der ist hier genau richtig.
Anais war für mich eine relativ sympathische Protagonistin, ich habe durchaus mit ihr mitgefiebert. Der Schreibstil ist prima, also absolut anschaulich und lebendig. Ich sah das Geschehen immer vor dem inneren Auge und konnte mir alles bestens vorstellen. Auch die Figuren wirkten recht glaubwürdig.
Als nächstes muss ich jetzt mal was Aufheiterndes lesen, denn dieses Buch hatte schon einen gewissen Nachhall und man möchte erst mal nicht allein raus im Dunkeln. :)
4,5 Sterne von mir!