Cover des Buches Das Leuchten der Welt (ISBN: 9783832163792)
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Rezension zu Das Leuchten der Welt von Isabel Beto

sehr unterhaltsam

von gagamaus vor 8 Jahren

Rezension

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gagamausvor 8 Jahren

Bell Bennett, die aufgeweckte Tochter eines New Yorker Zeitungsverlegers, möchte unbedingt in die Fußstapfen ihres Vaters treten, auch wenn dies für Frauen damals noch ein ziemlich ungewöhnliches Unterfangen war. Da sie sich außerdem brennend für alle wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen interessiert, reist sie heimlich und alleine Richtung Chicago, wo im Jahr 1893 die große Weltausstellung eröffnet werden soll. Darüber möchte sie einen großen Artikel schreiben. Aber ihre Zugreise wird schnell durch einen Raubüberfall unsanft unterbrochen und es bleibt ihr nichts anders übrig, als einen zufällig des Weges kommenden Mann um Hilfe zu bitten. So lernt sie Solomon Jones kennen, den sie für eine Mitfahrgelegenheit bezahlt und zu dem sie sich alsbald hingezogen fühlt, auch wenn der Kerl unrasiert und sperrig ist und ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt. Und er hat auch so gar nichts gemein mit ihrem Fastverlobten Rick, der sich derweilen in New York wundert, wo Bell abgeblieben ist. Trotz einiger Schwierigkeiten erreicht Bell schließlich Chicago und taucht ein in die große und faszinierende Weltausstellung, die allerdings neben riesigen Pavillons aus Schokolade und neumodischen elektrischen Errungenschaften aller Art auch eine Menge Gefahren und Überraschungen für Bell und Solomon bereit hält.

Es war nicht mein erstes Buch der Autorin. Der gewohnt angenehme Erzählstil und Bells erfrischende und mutige Art haben mir von Anfang an gut gefallen. Auch das Tempo der Geschichte ist hoch, so dass keine Langeweile aufkommt und man gerne und gespannt immer weiterliest. Die erste Hälfte des Buches ist ein richtiges Roadmovie, in dem Bell von einem Abenteuer ins nächste stürzt und mehr als einmal ihre Schläue aber auch ihre Spontanität beweisen kann. Nie verliert sie jedoch ihren Optimismus und den Glauben an sich selbst. Auch der zweite Hauptdarsteller, Solomon, ist ein interessanter Charakter mit einer bewegten Vergangenheit. Vor allem die Dialoge der beiden und ihre sich rasant entwickelnde Zuneigung waren vergnüglich und in Kombination mit den Spannungselementen eine gute Mixtur.

Es handelt sich natürlich um eine leichte Lektüre, in der es auch ein paar Zufälle gab, die es meiner Meinung nach so gar nicht gebraucht hätte. Auf Kosten der Spannung wird an ein, zwei Stellen die Logik hintan gestellt. Das war der Autorin wohl so auch bewusst, denn sie lässt ihre Helden später über diese Zufälle selber den Kopf schütteln. Im Gegenzug bekommt man aber einige wirklich leckere geschichtliche Häppchen über die Attraktionen der Weltausstellung und die Erfinder und Wissenschaftler der damaligen Zeit und das macht einfach Spaß.

Ein unterhaltsamer Roman mit lebendigen Personen und einem interessanten Setting.

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