Cover des Buches Der Pfau (ISBN: 9783462048001)
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Rezension zu Der Pfau von Isabel Bogdan

Ein verrückter Pfau in Schottland

von thiefladyXmysteriousKatha vor 7 Jahren

Rezension

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thiefladyXmysteriousKathavor 7 Jahren

Der Pfau

Dieses Buch wurde mir bereits zur Erscheinung wärmstens von einer Buchhändlerkollegen empfohlen. Ende 2016 war ich dann auf einer Lesung von Frau Bogdan und sie hat mich mit ihrer Art wirklich begeistert. Alles was sie vorgelesen hat fand ich lustig und unterhaltsam. Zuhause konnte mich das Buch leider nicht mehr packen und auch der Humor kam bei mir nicht mehr an.

Inhalt

»Einer der Pfauen war verrückt geworden.« Dummerweise geschieht das gerade, als Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung sich mitsamt einer Psychologin und einer Köchin zum Teambuilding in die ländliche Abgeschiedenheit der schottischen Highlands zurückgezogen haben. Der verrückt gewordene Pfau, das rustikale Ambiente und ein spontaner Wintereinbruch sorgen dafür, dass das Wochenende ganz anders verläuft als geplant. So viel Natur sind die Banker nicht gewohnt.
Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman pointenreich und überraschend von der pragmatischen Problemlösung durch Lord McIntosh, von der verbindenden Wirkung guten Essens und einer erstaunlichen Verkettung von Ereignissen, die bald keiner der Beteiligten mehr durchschaut. So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden!

Meinung

Für dieses Buch wurde im Buchhandel und Verlagsbereich viel Werbung gemacht und man hörte erst nur viel Gutes. Schließlich hat die Autorin für den Romananfang einen Preis erhalten, da erwartet man schon einiges. Was ich bekam war eine sehr leichte Lektüre, die aber als sprachlich hochwertig und gleichzeitig sehr lustig vermarktet wird. Dem kann ich nicht vollkommen zustimmen. Für mich zeichent sich „der Pfau“ leider durch einen langweiligen Plot aus, denn es passiert wenig, wird aber unheimlich detailliert dargestellt. Die Autorin erzählte auf ihrer Lesung, dass die geschichte ursprünglich als Kurzgeschichte gedacht war. Das wäre sie auch wahrscheinlich besser geblieben. Nach dem Tod des Pfaus und dem Planen des „Verschwinden Lassens“ geschieht nichts Spannendes mehr. Der Leser braucht außerdem keine eigenen Schlüsse zu machen; ihm wird alles präsentiert!

Positiv fand ich, dass die Schotten gut getroffen wurden und das Herrenhaus ein tolles Setting war. Auch die Idee mit einem verrückten Pfau ist grundsätzlich gut. Die britische Lebensart und der Humor kommen schon deutlich rüber (aber sicherlich ist dies nicht für jeden etwas).

Abschließend möchte ich die Rezension aus dem Spiegel vom 27.02.2016 (geschrieben von Felix Bayer)zitieren, da er sehr passend darstellt, wie es auch mir mit ‚der Pfau‘ ging: „Doch so schnell das Grundszenario des Romans entfaltet wird, so zäh entwickelt sich das Ausbuchstabieren der sozialen Beziehungen zwischen den Bankern, die mit Köchin und Kursleiterin nach Schottland gekommen sind. Und weil die Geschichte aus wechselnden Perspektiven, darunter auch der eines Hundes, erzählt wird, wird Bogdan mit der Zeit etwas übervorsichtig und breitet immer wieder von Neuem aus, wer nun gerade was weiß und wer was nicht. Man fühlt sich ein bisschen wie in einem dieser Rätselkrimis für Grundschüler.“

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