Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich finde, ein guter Gin Tonic ist immer noch einer der absolut besten Cocktails, die es gibt. Da können noch so innovative, verrückte, fancy Drinks kreiiert werden, für mich kommt einfach nichts an einen guten Gin Tonic heran. Aber bei der Auswahl an Gin, die es auf dem Markt gibt, und mittlerweile auch an der Auswahl an Tonics, ist es gar nicht so leicht, den perfekten Gin Tonic zuhause zu mixen. Soll er eher fruchtig-süß sein, zitronig-erfrischend, blumig oder doch lieber würzig mit einer Laktritznote? Man kann natürlich einfach nach Lust und Laune probieren und vor dem Gin-Regal Ene Mene Mu spielen, bis man durch Zufall die richtige Kombination für sich entdeckt.
Oder man wirft einen Blick in Gin & Tonic. Nicht umsonst trägt es den Beititel Das ultimative Handbuch für den perfekten Mix. Das Buch ist grundsätzlich in zwei Teile gegliedert: Tonics und Gins. Davor erfährt man jedoch einiges über das getränk selbst. Wer hat den Gin Tonic erfunden, woher stammt der plötzliche Hype um das Getränk, welche Garnitur (Limette, Gurke, nichts davon?) rundet den Drink ab?
Im ersten Teil von Gin & Tonic stellt das Buch eine ganze Reihe an unterschiedlichen Tonics vor und erklärt ihren Geschmack. Manche sind eher neutral, andere sehr aromatisch. Zu jeder Marke erfährt man auch, wo sie hergestellt weird und was ihre Hintergrundgeschichte ist. Insgesamt sind es um die 50 verschiedenen Tonics. Gar nicht so leicht, da noch den Überblick zu behaten.
Noch komplexer wird es im zweiten Teil, der sich mit unterschiedlichen Gin-Sorten (insgesamt um die 400) befasst. Hergestellt werden sie auf der ganzen Welt, ich habe bislang immer nur deutsche Gin ausprobiert. Vielleicht wird es Zeit, mal etwas Exotischeres zu versuchen?
Jede Gin-Vorstellung ist in sechs Kategorien gegliedert. Zunächst wird die Herkunft des Gins vorgestellt, also Land und Ort, die Destillerie, die Entstehung des Namens, Besonderheiten bei der Reifung oder Abfüllung. Der zweite Absatz befasst sich mit Geschmack & Aroma des Gins, wodurch man einen guten Eindruck bekommt, ob er einem schmecken könnte oder nicht. Im dritten Punkt werden die Zutaten oder zumindest ein Teil davon vorgestellt. Der Monkey 47 besteht beispielsweise aus insgesamt 47 'Botanicals', daher der Name. Aufgezählt sind aber nur sechs Zutaten. Der nächste Absatz Kombinieren mit listet auf, welche Tonics gut damit harmonieren. Zum Monkey 47 werden beispielsweise ein neutraler oder ein aromatischer Tonic empfohlen. Punkt 6 Weitere Kreationen präsentiert - wie der Name schon sagt - weitere Gin Kreationen aus der gleichen Distellerie. Zu guter Letzt kommt die Geschmacks-Grafik: eine Skala, die anzeigt, wo der Gin geschmacklich einzuordnen ist. Die vier Geschmacksrichtungen sind Zitrus, Süß, Blumig und Würzig/Komplex. Der Monkey 47 ist übrigens der, der mich bislang am neugierigsten gemacht hat und den ich mir demnächst bestellen werde (auch wenn es als Schwarzwälder Gin wieder ein Deutscher ist). Ihn gibt es übrigens auch in einer schicken Holzkiste samt aufgedrucktem Affen und dem Schriftzug "Caution: Wild Animal".
Was in diesem Handbuch nicht aufgeführt ist, sind die Preise, denn die unterscheiden sich je nach Händler ganz gewaltig. Bislang habe ich aber alle, auch die exotischen Gins, die ich stichprobenartig ausgewählt habe, bei einem Online-Händler, der nach oder innerhalb von Deutschland liefert, finden können. Das gleiche gilt für die Tonics. Man muss also auch für die exotischen Gins keines Weltreise machen, sondern kann sie sich bequem nach Hause liefern lassen. Wobei ein Gin Tonic-Weltreise sicherlich auch ihren Reiz hätte...
Gin & Tonic ist kein Rezeptebuch und auch kein Roman, es ist, wie der Beititel schon sagt, ein Handbuch um den perfekten Mix für sich zu finden. Eine ausführliche Geschmackskunde über Gins aus aller Welt und verschiedene Tonics. Ein Must-Have für Gin Tonic Fans und sicherlich auch ein schönes Geschenk, wenn man es mit einer guten Flasche Gin kombiniert.
(c) Books and Biscuit