Cover des Buches Vampirromane sind zum Kotzen - ein Vampirroman (ISBN: B0172BST9I)
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Rezension zu Vampirromane sind zum Kotzen - ein Vampirroman von Isabell Schmitt-Egner

(K)Ein Vampirroman! Einfach reinlesen und nicht mehr enden wollen....

von Floh vor 8 Jahren

Kurzmeinung: (K)Ein Vampirroman! Einfach reinlesen und nicht mehr enden wollen....

Rezension

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Flohvor 8 Jahren
Da ich Vampirromane aller Art verschlinge und in Bereich dieses Genre sehr offen bin, wollte ich auch die ausgeklügelte und etwas schräge Vampir-Story „Vampirromane sind zum Kotzen“ der Autorin Isabell Schmitt –Egner kennenlernen. Diese ambitionierte Autorin hat sich schon im Bereich Jugendfantasy einen großen Namen gemacht und erstaunlicherweise die erwachsene Leserschaft mit ihren bisherigen Publikationen absolut unterhalten und erreicht.
Erschienen im Selbstverlag (https://www.facebook.com/romankonzentrat/)


Zum Inhalt:
„Sie sind Schriftsteller - sie sind Vampire - sie haben die Schnauze voll -

Die beiden Vampire Mike und Berchtold leben und arbeiten in Berlin. Unter dem strengen Regiment ihrer Geschäftsführerin Rita schreiben sie unerträglich schmalzige Vampirromane für das einschlägige Publikum. Während Berchtold sein Leben akzeptiert hat, aber vom Schreiben eher angenervt ist, haut Mike ein Buch nach dem anderen raus und hadert dabei mit seinem Schicksal. Die Fans lieben es, die Vampire hassen es.
Und niemand, nicht mal Rita, weiß, dass die beiden als egozentrisch geltenden Schriftsteller echte Vampire sind!
Eines Tages lernt Mike in der Buchhandlung eine junge Frau kennen und fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Problem: Phoebe findet Vampirromane zum Kotzen! Sie liebt richtige Thriller, spannende Bücher, alles Mögliche, aber keine Vampirromane, die auf irgendeinem Blackstone Castle in den Highlands spielen!
Schöner Mist, denn Mike muss jetzt alles tun, damit Phoebe nicht rausfindet, dass er der Urheber von Titeln wie "Leyla in den Fängen des dunklen Prinzen" ist. Hilfe! Was wird sie von ihm denken, wenn das rauskommt?
Ein Roman über Freundschaft, Liebe und das Autorenleben. Ein Roman, der durch eine Wette entstand und den die Autorin sonst niemals geschrieben hätte, denn sie findet Vampirromane ... naja!“

Handlung:
Vampire? Geht gar nicht! Oder doch? ChickLit? Geht gar nicht! Oder doch? Romantik? Geht gar nicht! Oder doch? Vampirromane? Sind zum Kotzen! Oder etwa nicht?... In diesem etwas anderen Vampirroman geht es um den lieben, unglaublich süßen und im Buche berühmten Vampirromanautor Michael Storm, genannt Mike oder auch wie seine Chefin Rita ihn nennt Mikey Grey Eyes, der seine wahre Liebe auf den 1. Blick in Phoebe findet! Als Mike und Phoebe aufeinander treffen funkt und knistert es, die Chemie stimmt. Ja, sie stimmt wirklich, wenn da nicht dieser blöde Romankitsch wäre und Phoebe doch Vampire so sehr hasst. Das Problem: Mike ist ein echter Vampir und schreibt Liebesromane mit Vampiren und Phoebe hasst eben diese Vampirschmalz- Liebesromane und fährt total auf fesselnde Thriller ab. Was nun? Wir erleben hier Humor allererster Güte, wir erleben Fettnäpfchen, Liebe, Zwiespalt, spritzige Dialoge, Intrigen und eine besondere Portion ChickLit. Ja wirklich. ChickLit… Und mir gefällt das! Überraschung! Man sollte also niemals nie sagen, auch du nicht liebe Phoebe!

Schreibstil:
Die Autorin besitzt einen sagenhaft bildhaften, nahen, humorigen, sarkastischen und mit Fun gespickten und gefühlvollen Schreibstil. Ihr Anti-Vampirroman ist eigentlich ein Vampirroman, aber irgendwie ist es auch eine Liebesromanze. Diese quirlige und facettenreiche Story liest sich sehr flott und bietet angenehme und wahnwitzige Dialoge, die nicht nur den Ton der jungen Leserschaft treffen, sondern auch Erwachsene sehr begeistern können. Bauchmuskeltraining? Das gibt es mit diesem Buch. Nein, es ist kein Wälzer und muss nicht gestemmt werden. Es ist ein handliches Buch was die Bauchmuskeln zucken und beben lässt. Ja, das ist toll und mal so ganz anders wie gewohnt Schon in den ersten Seiten schafft Isabell Schnitt-Egner eine Umgebung, die lebendiger und detailreicher scheint, als jeder Film. Auch das manchmal alles andere als leichte Autorenleben wird hier zum Leben erweckt und man könnte meinen, dass unsere Autorin hier etwas aus dem Nähkästchen flüstert. Sie erzeugt Kopfkino und magische Momente. Der übliche Vampir-Fantasy-Romance-Mystery-young-adult- Roman ist es nicht, denn die Autorin begibt sich zunächst in den Alltag der Autorenwelt und der beiden Brüder Berch und Mike, die schreiben, schreiben, schreiben und mit Mondrose auf den großen Durchbruch hoffen. Bis eine Liebe alles verändert und bis süße Katzenbabys noch mehr verändern… Diese Autorin trifft den Nerv der Zeit.

Charaktere:
Die Auswahl der Charaktere, bzw. der Hauptprotagonisten sollte das Herzstück eines Vampirliebesromanes sein ist es auch. Mike wird wirklich toll beschrieben, ihn möchte man einfach gern haben. Aber für mich ist Berch ein eigentlicher Star im Buche. Der echte Vampir, der eine Fassade aufgebaut hat, die sich langsam löst. Berch hat Ecken und Kanten, die mir gut gefallen. Bitte mehr davon. Lechz*
Hach, in so einem Werk darf es einfach nicht nur Sympathieträger geben. Mit Rita hat die Autorin hier wirklich einen super nervigen Gegenpol geschaffen, der so schrecklich ist, dass Rita schon wieder zum VIP wird. Ganz toll gemeistert! Großes Lob an die tollen Facetten und Skizzierungen der Figuren. Vampirromane sind zum Kotzen? Nö, dieser nicht!

Meinung:
Die Autorin hat mich wirklich überrascht. Ich bin ja bekennende Vampirbuchleserin. Egal ob schmalzig, Twillight oder Dracula. Bei mir gehen fast alle durch! Aber dieser mit ChickLit gespickter Anti-Vampir und doch Vampirroman? Ja, auch dieser geht erfolgsgekrönt durch! Witzig, spritzig, nicht alltäglich und die Bauchmuskeln freuen sich einfach mal über so eine Lektüre, wenn es sonst nur Thriller und Spannung gibt. Ständig wankte ich zwischen Kopfschütteln ob dieser skurrilen und seltenen Buchidee und gebannten Weiterlesen bis hin zu nicht mehr aus der Hand legen, weil diese Umsetzung einfach süß ist. Die grandiose und unbeschreibliche Atmosphäre und der junge und angesagte Schreibstil haben mich vollends begeistert. Mit ihrer Story, mit dem sagenhaften bildhaften Schreibstil, mit den detaillierten Kulissen und der aufkeimenden Sympathie zu den Figuren und dieser tollen Liebe hat mich Isabell Schmitt-Egner ans Buch gefesselt. Zum Glück wurde ich nicht gebissen und ausschließlich gut und humorig unterhalten! Der Showdown bietet ein Happy End und alle sind später glücklich und zufrieden. Seufz* Gerne hätte ich mir hier etwas mehr Pfiff und Dramaturgie gewünscht. Für mich gab es leider zu den vielen Stärken auch einige Schwächen, die mir einen Sternabzug gekostet haben. Die Autorin sticht dennoch heraus, hat definitiv einzigartigen Wiedererkennungswert und mich als Leserin gewonnen.

Schwächen:
- eine etwas zu liebenswürdige Hauptprotagonistin und ein zu weicher Vampir. Mike und Phoebe waren mir trotz aller Herzlichkeit zu schmalzig in ihrer traumhaften Liebe.
- ein etwas zu blumiges Ende im Showdown, vielleicht etwas mehr Biss?
- die Ernsthaftigkeit der Gefahr zur Liebe eines Blutsaugers kristallisiert sich nur schwach heraus, soll aber auch nicht im Fokus liegen. Ich hätte es jedoch gemocht!

Stärken:
- unverwechselbare und traumhaft lebendige Kulissen und Schauplätze! Sagenhaft, ich bin begeistert!
- interessante Einblicke im Bereich Autorenalltag, Vampirleben und diese verkorkste Liebe
- junger und flotter Schreibstil (man was hab ich herzlich gelacht, toll!)
- charakterisierte Dialoge, wunderbarer Sarkasmus, schwarzer Humor und hinreißende Liebe
- ein spannender und gut konstruierter Plot
- und doch ein Vampirroman!
- tolle Charaktere mit Ecken und Kanten. Muss einfach sein, passt gut!
- ein samtiges Cover zum Buch, welches man am liebsten kuscheln möchte. Mmmmh.

Die Autorin:
"Isabell Schmitt-Egner, geboren 1977 in Friedberg, Hessen, schreibt seit 2011 Kurzgeschichten und Romane für Jugendliche und Erwachsene. Sie fühlt sich in mehreren Genres zu Hause und hat von heute auf morgen mit dem Schreiben angefangen, als sie einem Freund eine Kurzgeschichte schenkte. Innerhalb von 3 Jahren veröffentlichte sie 14 Bücher im Bereich Jugendroman, Horror, Thriller und Fantasy. Außerdem wirkte sie zusätzlich an Anthologien mit, unterrichtete ehrenamtlich das richtige Vorlesen und das Erstellen von Kurzgeschichten am Gymnasium in den Klassen 6-9.
Neben dem Schreiben arbeitet Isabell Schmitt-Egner als Maskenbildnerin, Coverdesignerin und auf dem Reiterhof der Familie. Sie lebt unverheiratet und kinderlos, aber mit diversen Katzen zusammen glücklich auf dem Land. Seit einigen Monaten ist sie außerdem noch als Lektorin für Jugendromane bei einem Verlag tätig und gibt Kurse zum Thema Selfpublishing, auch wenn das Schreiben eigener Bücher immer die höchste Priorität einnehmen wird."

Cover / Buch:
Das Cover ist wunderschön und passt zum Inhalt. Die Haptik ist einzigartig. Es fühlt sich richtig samten und weich an. Wie die zarten Katzenbabys im Buch, oder wie das schmeichelhafte Gemüt von Vampir Mike. Das Buch besitzt ein handliches Format und lässt sich überall gut lesen und mitnehmen. Tolles Schriftbild und eine angenehme Gliederung der Kapitel.

Fazit:
(K)Ein Vampirroman! Irgendwie liebt man dieses Buch, wenn man sich einfach mal mitnehmen lässt und die Dinge genießt, die da kommen. Grandios. 4 Sterne werden es von mir!

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