Cover des Buches Helene geht baden (ISBN: 9783956020285)
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Rezension zu Helene geht baden von Isabella Archan

baden

von Taluzi vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ich fand es spannend, wie sachlich-trocken geschrieben wurde u. wie ich mich emotional in die beiden Hauptfiguren hineinversetzen konnte.

Rezension

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Taluzivor 8 Jahren

Eine junge Frau wird an einem See tot aufgefunden. Moni ist an ihren Schnittverletzungen am Bauch jämmerlich verblutet. Als sie ein Jogger findet, kann sie alles von oben beobachten. Aus dieser Perspektive erfährt der Leser was geschehen ist.

Willa eine junge Polizistin aus Graz nach Köln abgeordnet, die mit ihrem Lebensgefährten dem Kater Jimmy zusammenlebt. Sie ermittelt verbissen. In ihrem Blut fließt Mörderblut, wie sie zu sich selber sagt. Ihr Onkel hat seinen Freundin im Affekt getötet. Obwohl der Täter von Moni viele Spuren hinterlassen hat, ist er nicht zu kriegen. Die Polizei tappt im Dunkeln.

Dann wird Helene sein nächstes Opfer. Sie überlebt. Das hat sie dem Rentner von Gegenüber zu verdanken, der Abend für Abend mit seinem Fernglas am Fenster sitzt. Er beobachtet Helene gerne wie sie baden geht. Und Helene geht jeden Abend baden. Sie liebt baden. Eines Abends sieht der Rentner Fritz wie sie steif und unnatürlich auf einen Stuhl sitzt. Er ruft die Polizei. Der Täter entkommt wieder.

Wird Willa es schaffen ihn diesmal zu finden, bevor noch mehr Frauen aufgeschlitzt werden?

Das ungewöhnliche an diesem Krimi sind die verschiedenen Perspektivenwechsel und, das die Aufklärung des Falles an zweiter Stelle steht. An erster Stelle steht Helene und ihre Leben nach dem Überfall. Der Leser erhält viele Einblicke in die Psyche von Helene und nebenbei in die der Ermittlerin Willa. Beide Frauen haben ein Ziel, den Täter zu finden.

Es wird immer mal wieder aus einer anderen Perspektive erzählt. Mal aus Helenes, Willas, des Täters, eines Nachbarn, des Onkels. Anfangs musste ich ganz schön aufpassen, wer nun dran ist. Das gab sich schnell und ich fand es spannend immer wieder neue Perspektiven kennen zu lernen.

Ich fand es spannend, wie sachlich-trocken geschrieben wurde und wie ich mich doch emotional in die beiden Hauptfiguren hineinversetzen konnte. Alle Charaktere der Geschichte wirken außergewöhnlich und doch normal. Hat nicht jeder irgendeinen Spleen? Gern mochte ich auch den Rentner Fritz, der einsam war und um seine Frau trauerte. Auch hier werden wieder dies zwei Seiten einer Persönlichkeit deutlich: Spanner und trauernder Witwer.

„Helene geht baden“ dieser Titel ist wirklich schwer Punkt im Buch. Helene geht immer wieder baden, um sich wohl zu fühlen, um abzuschalten, um sich geborgen zu fühlen usw. Selbst der Täter kann ihr dieses Wohlbefinden in der Wanne nicht nehmen.

Ein überaus gelungener Debüt start der Autorin Isabella Archan. Weiter so!

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