Isabella Eckerle

Das Buch war der absolute Wahnsinn. Kapitel um Kapitel saß ich so 😲 da.  Irgendwann begann ich, Notizen zu machen.

Prof.Dr. Eckerle hat ein unheimlich gut geschriebenes Sammelwerk über unser Leben mit Viren geschrieben. Allen voran die Corona-Viren, aber auch die bekannten Hepatitis-Viren (Hepato, Hepadna, Hepaci), Paramyxo (z.B. Masern) und unbekanntere aber nicht weniger interessante Kandidaten wie Hanta- und Bornaviren.

Hierbei lernt man nicht nur über die Entdeckung, die Arbeit von Virologen im Labor oder im Feld (!), sondern auch viel über die Überträger (Zwischenwirte wie Affen, Pferde) und insbesondere die Reservoire (Fledertiere). Immer wieder Fledertiere. Ihre Faszination über diese Wesen ist nach der Lektüre definitiv auf mich übergegangen.

Am spannendsten aber fand ich die Beschreibungen des SARS-Cov-1-Ausbruchs und weshalb dieser verhältnismäßig einfach eingedämmt werden konnte, während SARS-Cov-2 nach 5 Jahren immer noch unter uns weilt und Leben zerstört. Ebenso spannend waren die Beschreibungen zum Marburg-Virus, die Ausrottung der echten Pocken (Variola) und weshalb dessen freie ökologische Nische in uns als immun-naive Generationen noch zu einer Gefahr werden kann (Stichwort M-Pox).

Weshalb keine 5 Sterne? Leider fand ich das Layout als fast absatzloser Fließtext anstrengend und auch, dass die Infos über die Viren über die Kapitel verstreut waren etwas lästig (für meine nachträglichen Notizen zumindest).

Ansonsten Pflichtlektüre!

Titel: Von Viren, Fledermäusen und Menschen

Autorin: Prof. Dr. Isabella Ecker

Klappentext: Tollwut, Ebola- und Marburg-Fieber, Affenpocken, Covid-19 – allesamt gefährliche oder gar lebensbedrohliche Virus-Erkrankungen. Und jedes Mal wurde das Virus ursprünglich von wild lebenden Tieren wie Fledermäusen und Nagern auf Menschen übertragen. Isabella Eckerle, die Expertin für neuartige Krankheitserreger, geht der brisanten Frage nach, welche Rolle der Mensch und sein Umgang mit der Natur für die globale Gesundheit spielt. Ihr Resümee macht Hoffnung: Der Mensch hat es letztendlich selbst in der Hand, ob aus einer Virus-Infektion eine Pandemie wird.Doch dazu muss er seiner Verantwortung für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen gerecht werden.

Nach dieser Langen Zeit der Corona-Pandemie, war es nur an der Zeit, dass man mehr darüber wissen wollte. In dem Buch von Isabella Eckerle wird genau dieses Thema verständlich erklärt, sodass es auch für Laien ein einfaches ist, die komplexen Systeme der Biologie nachzuvollziehen. Es werden die Erfahrungen innerhalb der Forschung der Autorin gezeigt, sodass man viel über Viren lernen kann.

Da ich mich allgemein schon immer für Biologie interessiere, ist es für mich eine tolle Ergänzung und hat definitiv mein Interesse geweckt. Aber auch Lesern, die gerne in die Welt der Virologie eintauchen wollen, empfehle ich das Buch.

Mein einziger Kritikpunkt ist lediglich der Schreibstil, der durch teilweise sehr starkes Gendern im Lesefluss gestört wird. Dies muss jedoch jeder für sich entscheiden, inwiefern es beim Lesen stört.