Cover des Buches Die Gräfin der Wölfe (ISBN: 9789963724338)
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Rezension zu Die Gräfin der Wölfe von Isabella Falk

Die Gräfin der Wölfe

von MelE vor 11 Jahren

Rezension

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MelEvor 11 Jahren
Es ist schon eine ganze Weile her, das ich mich einem historischen Roman gewidmet habe, denn auf "Die Gräfin der Wölfe" bin ich schon durch verschiedene Seiten aufmerksam geworden und daher war es ein echtes "Must Read" für mich. "Die Gräfin der Wölfe", was für ein Titel. habe ich nun Vampire und Werwölfe erwartet? Worauf habe ich mich tatsächlich eingelassen? Der Roman spielt im 18. Jahrhundert und ich bin ehrlich gesagt froh, das ich nicht in dieser Zeit gelebt habe, denn Frauen mussten ihren Mund halten, waren im Prinzip nur dafür da hart zu arbeiten, ihren Männern zu Diensten zu sein und Kinder zu gebären. Eine schlaue Frau wie Amalia hat es dadurch natürlich sehr schwer, denn sie hat es gelernt zu zeichnen, einem Architekten gleich. Ich habe oft Wut verspürt auf den selbstgerechten Hofarzt Erasmus, der sich immer wieder aufspielt und die Gräfin klein hält. Die Gerüchte der Dorfbewohner tun ihr übriges und es steht schnell fest, das Amalia vom Vampirismus befallen ist.
Ein Buch voller Liebe, Missgunst, Eifersucht, Krankheit und besonderen Gaben, welches mich wirklich packen und faszinieren konnte, auch wenn ich oft schlucken musste über die unsinnigen Gedanken der damaligen Zeit.
Die Autorin hat einige Personen erschaffen, die uns durch das Buch hindurch begleiten. Manche sind liebenswert und man wünscht sie sich als Freunde, so wie die Hebamme des Dorfes oder Amalias alten Freund Jakobus. Die Kammerzofe hingegen konnte ich lange nicht einschätzen, aber ganz am Ende werden ihre Beweggründe klar und ich bekomme ein klein wenig Verständnis für ihr Denken und Handeln. Menschen wie Erasmus hingegen möchte ich bitte, bitte in meinem Leben nicht begegnen wollen, denn solch Falschdenker, die nur sich sehen und gerne in allem Lob und Anerkennung suchen sind mir im wahren Leben schon suspekt und unangenehm.
Die Sprache derer sich die Autorin bedient ist leicht zu lesen und verständlich, obwohl das Buch in einer anderen Zeit spielt, fällt es natürlich nur durch die Handlungen und Taten der Personen auf. Die beschriebenen Orte wie Wien z.B sind bildlich wunderbar und es entsteht in allem ein Bild vor den Augen.
Die Wölfe haben natürlich auch ihren kleinen Platz im Buch, aber sie entwickeln sich nicht zu Werwölfen oder so, sondern sind einfach diejenigen die das Dorf in Angst und Schrecken versetzen. Ich gestehe, das ich vielleicht auch das eine oder andere Mal vielleicht zusammengezuckt wäre, wenn ein Wolfsrudel sich zu nah ans Dorf gewagt hätte. Die Gabe die Amalia hat, fand ich schön gezeichnet und es war nichts anderes als das hier eine besonders große Liebe zu ungewöhnlichen Tieren hervorgehoben wird. Das was letztendlich den Aberglauben des Dorfes schürt sind ganz normale Umstände, Zufälle, Schicksalsschläge, Dinge die einfach passieren, den Dorfbewohnern aber so viel Angst einjagen, das sie Gräfin Amalia meiden und damit natürlich sehr verletzen. Erasmus tut ein übrigens und das alles zusammen ist kaum zu ertragen für einen Menschen und mich wunderte es natürlich nicht, das Amalia depressiv wird.


Fazit: Wunderbare Personenzeichnungen, die man entweder als Feind oder Freund betrachtet. Einer außergewöhnlichen Gabe, die der Zeit in der der Roman spielt nicht angemessen ist, machen dieses Buch zu einer wirklich interessanten Lektüre. Nicht blumig, sondern völlig authentisch das Leben der Fürstin betrachtet ergeben ein solides Buch, welches ich sehr gerne weiterempfehlen möchte.
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