Isabella Feimer

 3,8 Sterne bei 9 Bewertungen
Autor*in von Langeweile, Monster und weiteren Büchern.

Lebenslauf

 1976 geboren, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft und arbeitet seit 1999 als freie Regisseurin und Schriftstellerin in Wien. Sie schreibt Romane, Kurzprosa, Lyrik und Essays. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Preise. Zu ihren Inspirationsquellen zählen ihre Reisen, die sie gepaart mit Wanderlust und Wissensdrang auf alle fünf Kontinente führten, und die intensive Beschäftigung mit Bildender Kunst, Fotografie und Film.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Wir könnten Dschungel sein (ISBN: 9783992003648)

Wir könnten Dschungel sein

Neu erschienen am 21.03.2024 als Gebundenes Buch bei Braumüller Verlag.

Alle Bücher von Isabella Feimer

Cover des Buches Langeweile (ISBN: 9783218013178)

Langeweile

 (4)
Erschienen am 07.02.2022
Cover des Buches Der afghanische Koch (ISBN: 9783903061118)

Der afghanische Koch

 (1)
Erschienen am 23.02.2015
Cover des Buches Monster (ISBN: 9783990391297)

Monster

 (1)
Erschienen am 10.09.2018
Cover des Buches Trophäen (ISBN: 9783992001439)

Trophäen

 (1)
Erschienen am 01.10.2015
Cover des Buches Stella maris (ISBN: 9783992001811)

Stella maris

 (1)
Erschienen am 01.02.2017
Cover des Buches Zeit etwas Sonderbares (ISBN: 9783902711243)

Zeit etwas Sonderbares

 (1)
Erschienen am 11.06.2014
Cover des Buches Frieda (ISBN: 9783992003341)

Frieda

 (0)
Erschienen am 03.10.2022

Neue Rezensionen zu Isabella Feimer

Cover des Buches Langeweile (ISBN: 9783218013178)
Miffy_Nijntjes avatar

Rezension zu "Langeweile" von Isabella Feimer

Zum Thema Langeweile ohne langweilig zu werden!
Miffy_Nijntjevor 2 Jahren

Isabella Feimer – Langeweile

„Langeweile hat einen wandelbaren Charakter, hat viele Schichten“. Isabella Feimer macht sich zum einem autobiografisch auf die Spuren von „Langeweile“ und geht zusätzlich ein Experiment ein, indem sie sich bewusst eine Zeit lang der Langweile stellt. Dabei dürfen wir sie begleiten und ihren Assoziationsketten folgen: was dachte sie im Selbstexperiment, zu welchen ihr bekannten Schriften führen ihre Gedanken und warum...

Zudem richtet sie das Wort auch immer wieder an die Lesenden und ruft zum Mitmachen und Mitdenken auf, tolle Impulse! Macht sie das nicht, beendet sie ein Kapitel häufig noch einmal mit interessanten Zusatzinformationen (in kursiv gesetzt).

Feimer versucht die (unterschiedlichen) Schichten und Sichtweisen der „Langeweile“ zu betrachten, zu beschreiben und deutlich zu machen. Sie hebt die rein negative Konnotation der Langeweile auf und bespricht, was an ihr auch positiv sein kann. Zu all dem zieht sie viele Schriften/ Zitate (darunter auch einige englische – teilweise übersetzt) von u.a.  Virginia Woolf, Simone de Beauvoir, Walter Benjamin, Sören Kierkegaard und Friedrich Nietzsche, aber auch Iggy Pop und David Bowie heran.

Cover des Buches Langeweile (ISBN: 9783218013178)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Langeweile" von Isabella Feimer

Langeweile muss man aushalten können
Bellis-Perennisvor 2 Jahren

Dieses Buch ist Teil der Reihe „Übermorgen“ aus dem Verlag Kremayr & Scheriau, die sich mit aktuellen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen auseinandersetzt. Das Motto dieser Reihe ist „Gib mir nur ein Wort“ - und so besteht der Titel jedes Werks nur aus einem Schlagwort. Nach „Wir“,“Pathos“, „Dummheit“, „Offenheit“, „Hoffnung“, „Sorge“, Heimat“ und „Angst“ dürfen wir uns mit der Langeweile beschäftigen. 


„Ein Mangel ist die Langeweile, auch der Wunsch nach einem tröstlichen Nichts, einem Fallenlassen und danach, dass man aufgefangen wird.“ 


Autorin Isabella Feimer lässt ihren Gedanken zu „Langeweile“ freien Lauf. Spüren wir überhaupt noch Langeweile? In einer Gegenwart, in der wir allerlei gewünschten und unerwünschten Reizen ausgesetzt sind, ist es schwierig echte Langeweile zu spüren. Swir sind ständig bemüht, auch die kleinsten Leerläufe mit sinnvollen (?)Tätigkeiten zu füllen. So wird in den öffentlichen Verkehrsmitteln (lautstark) telefoniert, auf den Smartphones gespielt oder eifrig Nachrichten ausgetauscht. Den kleinen Auszeiten, in denen manchmal Langeweile aufkommen könnte, wird keine Aufmerksamkeit geschenkt. 


Im Zeitalter des „Dauernd-beschäftigt-sein“ fühlen sich manche Menschen, die es nicht gelernt haben mit sich selbst zu sein, von der Langeweile bedroht. Das Nichtstun, das „Löcher-in-die Luft-starren“ (eine Spezialität mancher Männer, die uns Frauen rasend macht) oder das „aus-dem-Fenster-schauen“ ist abgekommen.  


„Man genießt etwas ganz und gar Zufälliges, man betrachtet das ganze Dasein von diesem Standpunkt, lässt die Wirklichkeit des Daseins daran scheitern.“ (S.69) 


Meine Meinung: 


Mir hat dieser Essay recht gut gefallen. Wir haben verlernt, mit Langeweile umzugehen und sie zu genießen. 


Sprachlich ist dieses Buch ein Genuss. Was mich allerdings stört, sind die vielen englischen Zitate, die hier doch sehr zahlreich abgedruckt sind. Natürlich ist ein Zitat in der Originalsprache eindrucksvoller als in einer Übersetzung. Das kostet den 5. Stern.


Sehr hübsch ist das Cover, das aus einem Linolschnitt angefertigt ist.


Fazit: 


Ein Plädoyer für das Nichtstun und das Spüren der Langeweile. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Cover des Buches Langeweile (ISBN: 9783218013178)
katkaesks avatar

Rezension zu "Langeweile" von Isabella Feimer

Langeweile entsteht, aber nicht beim Lesen!
katkaeskvor 2 Jahren

Poetisch und überlegt, begibt sich Isabella Feimer auf die Suche nach der Langeweile. Ein gefürchtetes Unding, häufig gepaart mit Warten und Stille, passt es so gar nicht in eine Welt, die sich an Produktivität und Optimierung misst. Langeweile sucht sich im Dunkeln, wenn sie mit Wehmut und Isolation ein Gespann bildet und entdeckt sich im flirrenden Hell, wenn Mensch sich wonnig einer vorbeiziehenden Landschaft ergötzt.

Zwischen Buchdeckeln in taubengraulila (fast schon „käferkörpergrau“) erliest Mensch sich eine Recherche, dass das Gute und Schlechte im „acedia“ sucht (= Nichtstunwollen), ebenso wie sehnsüchtige Langeweile, die darin gipfelt, dass Frauen klischeehaft schwermütig aus dem Fenster sehen.

Die Autorin scheut die Auseinandersetzung mit der Langeweile nicht, sie setzt sich einem Selbstversuch nach einer Idee der Performancekünstlerin Marina Abramović aus. In Achtsamkeit übend, trennt sie zählend Reis von Linsen. Ein Versuch, zu erahnen, was das sein könnte, diese Langeweile, die wir zu wenig verspüren. Gelungen, wenn ein geschärfter Blick und eine komplette Koppelung zur Gegenwärtigkeit einzig übrigbleiben.

Langeweile erweist sich als komplexes, schwieriges Thema, das die Autorin ebenso literarisch verarbeitet:

BEFANGENHEIT UND EIN VERKÜMMERN NACH BEDEUTUNG UND NACH SINN, DAS SAGE ICH, EIN KÖRPER, DER SEINE MÄNGEL IST, FEDERLEICHT UND BLEISCHWER ZUGLEICH, UND EINE LANDSCHAFT, UNSICHER, OB SIE AUCH TATSÄCHLICH EINE LANDSCHAFT IST,

WEIL
EINSAM
SCHATTENLOS KONTURENFERN
WEIL
„SICK WITH LONELINESS“ WEIL ALLES NICHTS IST UND ALL SEEMS LOST.


Auch die Pandemie wird zum Thema gemacht, in der sich viele in das Selbst zurückgeworfen sahen und ein von Lockdown-bestimmtes Leben führen mussten. Gehäuft zitatgeladen und auffällig der Poesie verschrieben, nimmt das Buch lyrikbegeistertes Lesepublikum auf eine anregend philosophische Reise mit. Der Weg schlängelt sich unbeirrt zwischen Boreout Syndrom, in dem sich Langeweile gern mit Aggression paart, der Frage, ob Tiere der Langeweile mächtig seien und dem lustvollen, schmerzlichen Gefühl der Leere.

Eine Frage wirft dieser Band unweigerlich auf:

Kann man ein Buch über Langeweile schreiben, ohne dass es langweilig zu lesen wird?

Die Antwort: Feimer kann. Songtexte von Iggy Pop und Lionel Richie fügen sich nahtlos an Zitate von Walter Benjamin, Martin Heidegger, Virginia Woolf oder Hannah Arendt und philosophisches Grundlagenwerk zum Thema. Langweilig wird die Lektüre jedenfalls nicht.

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