Cover des Buches Die Stille nach dem Schrei (ISBN: 9783499253706)
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Rezension zu Die Stille nach dem Schrei von Isolde Sammer

Der Seelenlose Mörder

von heike_herrmann vor 11 Jahren

Rezension

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heike_herrmannvor 11 Jahren
Zur Story:

Sie sucht die Wahrheit. Und findet das Böse. Irenes Leben wird zum Albtraum, als ihr Sohn Jonas gewaltsam ums Leben kommt. Der Täter: ihr neunzehnjähriger Stiefsohn Martin. Die Tat: im Affekt. Angeblich wurde Martin Zeuge, wie Jonas einen kleinen Jungen ermordete. Zudem behauptet er plötzlich, von seinem eigenen Vater missbraucht worden zu sein. Das Gericht spricht Martin frei, doch Irene zweifelt. An Martins Aussage. Und an ihren eigenen Erinnerungen. Sie will die Wahrheit herausfinden, um jeden Preis. Erst recht, als Martin die Abiturientin Tina in seinen Bann zieht. Denn Irene ahnt, wozu ihr Stiefsohn fähig ist …

Über die Autorin:

Isolde Sammer arbeitet seit Jahren erfolgreich als Drehbuchautorin, u. a. für «Tatort», «Bella Block», «Die Kommissarin», «Eurocops», «Ein Fall für zwei» und «Der Fahnder». Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Hamburg.


Meine Meinung:

Dem Leser wird ab den ersten Seiten deutlich, wer damals wirklich der Mörder war. Dieses Wissen begleitet uns durch das ganze Buch, was ich sehr gut fand. Es geht zwar für Martins Stiefmutter und den Kommissar Schneider auch darum, die Wahrheit von damals ans Tageslicht zu bringen, aber hauptsächlich erleben wir auch Martin und seine "Freundin".

Seine Freundin Tina, die ihre Version der Geschehnisse an Kommissar Schneider in Schriftform verfasst. Sie geht zu diesem Zeitpunkt davon aus, das sie sterben wird, möchte aber, das vor allem ihr geliebter kleiner Bruder Benny, eines Tages die wirkliche Wahrheit erfährt. Wie der Kommissar an die Erzählung kommt, erfahren wir erst zum Schluss.

Und so werden uns verschiedene Erzählstränge geboten:

aus der Sicht von Tina, von Irene - der Stiefmutter, von Kommissar Hanno Schneider und natürlich von Martin selbst.
Und die sind teilweise wirklich schwer zu verdauen. Denn man gewinnt den Eindruck, das Martin keine Seele besitzt, was er sogar von sich selbst denkt.
Aber meistens besteht sein denken aus phantasievollen Gelüsten.
Kleine Jungs . Missbrauch. Qual. Mord.

Tina, die schon seit ihrer Kindheit unsterblich in ihn verliebt ist, weiß eigentlich, was mit ihm los ist, sieht sich aber dazu berufen, ihn zu heilen.
Das sie sein Schutzengel ist, der verhindert, das er böses tut.
Für Martin ist sie eher Mittel zum Zweck. Sie ist ein gutes Alibi und außerdem mag er es, wie sie ihn anhimmelt wie einen Helden und er manipuliert und erpresst sie bis zum geht nicht mehr.
Gehirnwäsche, könnte man glatt sagen.
In Tina hat er ein leichtes Opfer, denn sie seht sich eigentlich nur nach Liebe, erkennt aber nicht den Höllentrip, auf dem sie sich befindet.

Auch wenn man weiß, was damals wirklich geschah, wie Martin tickt, ist das Buch durchweg sehr spannend. Denn es geht darum, was Martin nun als nächstes vor hat.
Und das ist unsagbar grausam.

Absolute Leseempfehlung für Thrillerfans mit starken Nerven!

Eine Geschichte, die sehr berührt, nahe geht und die man so schnell nicht mehr vergisst!








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