Italo Svevo

 4 Sterne bei 41 Bewertungen
Autor von Senilità, Zenos Gewissen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Italo Svevo, ›der italienische Schwabe‹, ist das Pseudonym des 1861 in Triest geborenen Ettore Schmitz. Er starb 1928 an den Folgen eines Autounfalls in der Nähe von Treviso. Väterlicherseits von deutschsprachigen Juden abstammend, besuchte Svevo die Schule in der Nähe von Würzburg. Er war Bankangestellter und später Unternehmer. In seinen Romanen nahm er Freud vorweg – und wurde daher zunächst verkannt. James Joyce, damals selbst noch unbekannt, ermutigte ihn auf seinem Weg. Heute gilt Svevo als Meilenstein der Literaturgeschichte.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Italo Svevo

Cover des Buches Senilità (ISBN: 9783257234794)

Senilità

 (8)
Erschienen am 29.11.2017
Cover des Buches Ein Leben (ISBN: 9783257240795)

Ein Leben

 (6)
Erschienen am 29.11.2017
Cover des Buches Zenos Gewissen (ISBN: 9783257240436)

Zenos Gewissen

 (7)
Erschienen am 29.11.2017
Cover des Buches Ein gelungener Scherz (ISBN: 9783458345084)

Ein gelungener Scherz

 (3)
Erschienen am 20.02.2002
Cover des Buches Der alte Herr und das schöne Mädchen (ISBN: 9783803111753)

Der alte Herr und das schöne Mädchen

 (3)
Erschienen am 05.03.2013
Cover des Buches Ein gelungener Streich (ISBN: 9783641146764)

Ein gelungener Streich

 (1)
Erschienen am 22.09.2014
Cover des Buches Meine alte, unglückliche Familie Schmitz (ISBN: 9783552049499)

Meine alte, unglückliche Familie Schmitz

 (1)
Erschienen am 16.08.1999

Neue Rezensionen zu Italo Svevo

Cover des Buches Zenos Gewissen (ISBN: 9783257240436)
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Rezension zu "Zenos Gewissen" von Italo Svevo

Rezension zu "Zenos Gewissen" von Italo Svevo
Clarivor 12 Jahren

Selbstbetrachtungen eines eingebildeten Kranken.

Wohl selten hat ein Dichter mit der gleichen Detailbesessenheit über die letzte Zigarette geschrieben wie Italo Svevo, der mit bürgerlichem Namen Ettore Schmitz hieß. Von James Joyce entdeckt und zu seiner schriftstellerischen Arbeit ermutigt stammen aus seiner Feder die schönsten Romane, in denen er mit Akribie das Innenleben seiner Protagonisten offenlegt.

In diesem Roman heißt der Held Zeno Cosini, der am Leben und seinen inneren Verrenkungen über die Bewertung des Für und Wider seiner Handlungen zu scheitern droht. Auf Geheiß seines Psychoanalytikers schreibt er eine Art Autobiographie, in der er sein Innenleben und seine psychischen Qualen beschreibt.
Zu Beginn liest man auf ca 100 Seiten in dem Roman von Italo Svevo die unmöglichsten Versuche seines Helden, von der gesundheitsschädlichen Zigarette los zu kommen. Er geht sogar in ein Sanatorium, das er auf schnellstem Wege wieder verlässt, denn seine letzte Zigarette ist immer nur die vorletzte. Er schafft es einfach nicht!
Seine Gedanken wandern zurück zu seinem Vater und dem frühen Tod seiner Mutter. Immer windet er sich in Gedanken, ob dieses oder jenes Verhalten richtig oder falsch ist. Mit anderen Worten: wir haben es mit einem ernsthaft schweren Neurotiker zu tun. Und die Psychoanalyse ist es auch, die unseren Autoren und seine Werke innerlich tief durchdringen. Hat doch Italo Svevo zu seiner Zeit die Traumdeutung von Sigmund Freud ins Italienische übersetzt.

Unser Held Zeno Cosini möchte schließlich eine Frau zu seinem Glück finden. Als drei der vier Töchter von Giovanni, seinem Geschäftspartner, Freund und Gönner, ihn nach und nach abweisen, bleibt er an Augusta, der hässlichsten der vier Schwestern, hängen. Und es passiert Unfassliches: er findet sein Glück bei ihr! Rührend kommen seine Ängste zum Ausdruck, wie sehr dieses Glück von der Endlichkeit begrenzt sein wird. Die alten Zweifel verfolgen ihn, doch dann erkennt er:„Ich begriff endlich, was vollkommene menschliche Gesundheit ist, als ich erahnte, dass die Gegenwart für sie, Augusta, eine fassliche Wahrheit war, in der man sich einrichten und es sich bequem machen konnte.“
Doch leider gelingt unserem Helden das nicht!
Er quält sich weiter durchs Leben gepeinigt von Eifersucht, beängstigenden Einbildungen und Vorstellungen, die ihn nie zur Ruhe kommen lassen. Untreue gepaart mit Selbstzweifeln und Eifersucht vergiften sein Leben vom Anfang bis Ende. Wie Italo Svevo sich in seinen Protagonisten hineinversetzt, lässt ahnen, dass er gewisse Erfahrungen selber gemacht haben muss. Von feiner Selbstironie und triftigen Ängsten getragen liest man sich durch diese Abhandlung einer Seelenverirrung, wie sie nirgends besser beschrieben ist. Man ist fasziniert von dem, was kranke Seelen umtreiben kann und liest die fragilen Seelenverrenkungen mit wachsender Aufmerksamkeit. Gilt es doch zu erkennen, dass die eine oder andere Einbildung auch von ganz normalen Sterblichen nachempfunden werden können.
Italo Svevo ist Zeitgenosse von Proust und etwas später auch James Joyce.
Sein herausragendes Werk, das 1929 zum ersten Mal erschienen ist, findet sicher in der Neuübersetzung von Barbara Kleiner wie schon zum früheren Erscheinungszeitpunkt begeisterte Leser!

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Zusätzliche Informationen

Italo Svevo wurde am 19. Dezember 1861 in Triest (Italien) geboren.

Community-Statistik

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