Rezension zu "OBLOMOV" von Ivan Alexandrovitch Goncharov
Die Welt von ‘Oblomow’, geschaffen von Iwan Gontscharow im Jahr 1859, ist noch heute erstaunlich relevant. Der Hauptcharakter, Ilja Iljitsch Oblomow, verkörpert auf beeindruckende Weise die Trägheit und Passivität, die so vielen von uns vertraut sind. Sein Leben scheint von einem ständigen Aufschieben geprägt zu sein, ein ewiger Aufschub von Plänen und Verantwortlichkeiten.
Doch inmitten dieser lethargischen Existenz gibt es einen starken Kontrast. Oblomows Freund Stolz, ein Deutschrusse, verkörpert das genaue Gegenteil. Er ist aktiv und unternehmungslustig, und ihre Freundschaft führt zu einer interessanten Dynamik. Stolz versucht, Oblomow aus seiner Passivität zu befreien, aber letztendlich scheitert er, und sogar die Beziehung zu einer Frau, Olga, kann Oblomows Lethargie nicht besiegen.
Was mich an ‘Oblomow’ fasziniert, ist die zeitlose Botschaft, die es vermittelt. In einer Welt, die sich ständig verändert, gibt es immer noch Menschen wie Oblomow, die in ihrer eigenen Welt des Nichtstuns verharren. Das Buch prägte sogar einen Begriff, ‘Oblomowerei’, der für beständiges Verharren in Untätigkeit und Lethargie steht.
Gontscharows Roman ist eine tragische Erzählung über die Sinnlosigkeit eines solchen Lebens, oder sogar des Lebens im Allgemeinen. Am Ende bleibt die bittere Erkenntnis, dass Oblomow um nichts zugrunde gegangen’ ist. Trotzdem liebe ich dieses Buch, weil es so meisterhaft die menschliche Natur und unsere Neigung zur Prokrastination einfängt. Es ist eine zeitlose Erinnerung daran, dass wir aktiv unsere eigenen Wege gestalten müssen, um nicht in die Falle der Passivität zu tappen.