Ivan Calbérac

 3,7 Sterne bei 32 Bewertungen

Lebenslauf

Ivan Calbérac ist vor allem als Regisseur und Drehbuchautor bekannt, sein Film „Frühstück bei Monsieur Henri“ lockte 2016 auch hierzulande über 500.000 Zuschauer in die Kinos. Sein Debütroman „Der Sommer mit Pauline“ wurde in Frankreich sofort zum Bestseller, als Theaterstück adaptiert und wird zurzeit verfilmt. Ivan Calbérac führt Regie und hat auch das Drehbuch geschrieben. Anne Maya Schneider, geboren 1990, studierte Französisch, Spanisch und Literaturwissenschaft in Bamberg, Berlin und Lyon. Nach Stationen in Verlagen und Agenturen lebt sie als Übersetzerin und freie Lektorin in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ivan Calbérac

Cover des Buches Der Sommer mit Pauline (ISBN: 9783351037765)

Der Sommer mit Pauline

 (32)
Erschienen am 15.02.2019

Neue Rezensionen zu Ivan Calbérac

Cover des Buches Der Sommer mit Pauline (ISBN: 9783351037765)
leos_buchblogs avatar

Rezension zu "Der Sommer mit Pauline" von Ivan Calbérac

Nettes Buch
leos_buchblogvor 3 Jahren

Inhalt

Es ist fast Sommer und Émile ist zum ersten Mal richtig verliebt. In die charmante Pauline aus seiner Schule, mit der er über Filme, Tennishelden und übers Leben reden kann. Wenn sie lächelt, geht die Sonne auf. Als Pauline Émile nach Venedig einlädt, wo sie in einem Jugendorchester Geige spielt, kann er sein Glück kaum fassen. Doch die Eltern und der ältere Bruder wollen ihn begleiten – im Wohnwagen, in dem die Familie übergangsweise lebt. Eine Abenteuerreise beginnt, an deren Ende Émile ein anderer und sein Blick auf die Welt ein neuer ist. Dieser humorvolle Roman übers Erwachsenwerden und die Magie der ersten großen Liebe trifft einen mitten ins Herz.

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar. Ich entschuldige mich für die unglaublich lange Rezensionsfrist, aber es hat leider mehrere Anläufe gebraucht, bis ich das Buch endlich beendet hatte. Mehr dazu unten.

Cover


Das Cover finde ich cool. Es ist so minimalistisch und modern und hebt sich deutlich von anderen Büchern ab. Die Farben sind ungewöhnlich zusammen, aber passen definitiv! Der Wohnwagen passt super zur Story und das Gesamtbild stimmt! Lediglich der weiße Rahmen gefällt mir nicht so.

Meine Meinung

Wie bereits oben beschrieben, brauchte ich mehrere Anläufe, um dieses Buch zu lesen. Mehrmals habe ich angefangen zu lesen und dann doch wieder aufgehört. Das lag daran, dass es mir einfach nicht gefallen hat. Das Buch hatte einen speziellen Schreibstil, ich vermute das ist unter anderem durch die Übersetzung aus dem Französischen bedingt. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, woran es lag. Einerseits war da eine gewisse Distanz. Es gab keine Emotionen – alles war total nüchtern „beschrieben“, als handelte es sich um einen Erzähltext und nicht um einen Roman. Ich habe nicht verstanden, warum Émile Pauline so toll fand. Es schienen mir eher kindliche und kurzzeitige Gefühle zu sein. Und auf der anderen Seite war da Witz, der es irgendwie cool gemacht hat. Ich habe das Buch dennoch zweimal abgebrochen und nun – nach 1,5 Jahren – ist es mir mit einem Neustart endlich gelungen, über die ersten 50 Seiten hinaus zu kommen. Und es hat sich gelohnt!

Die Idee des Buchs ist super süß, das kann ich nicht leugnen. Ich habe mich ja genau deshalb auf das Buch beworben, weil ich diese Reise von Frankreich nach Venedig total spannend finde. Tatsächlich ging alles schief, was ging, was das Buch echt lustig gemacht hat. Es gab so viele Momente zum Fremdschämen und so viel Ironie, dass ich manchmal gedacht habe, „Gott, hält den Eltern jetzt bitte jemand den Mund zu?“. Aber genau das wird der Autor bezweckt haben, da man so den perfekten Einblick in Émile bekommen hat.

Ich habe mich das ganze Buch über gefragt: Ist das Buch ein Kinderbuch über die ersten Gefühle des Verliebtseins oder ein Erwachsenenbuch, das diese kindlichen Gefühle ein wenig belächelt? Aus letzterer Sicht würde ich es ein wenig verstehen, warum das Buch so geschrieben war, wie es war. Der Schreibstil, den ich am Anfang so gar nicht mochte, wäre dann nämlich passend. Ich habe mich daran mit der Zeit auch gewöhnt. Für mich hat das Buch zwar ein paar Schmunzler gebracht, aber nicht die großen Gefühle vermittelt – ob es nun Verliebtheitsgefühle oder Lachanfälle wären. Diese blieben aus.

Das Buch ist eine nette Idee, ich hatte nur völlig andere Erwartungen. Es ist sicherlich auch ein Stilmittel, das Buch so ironisch zu betrachten, das ich einfach nicht 100%ig verstehen und fühlen konnte. Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr von der Reise, der Umgebung und den Orten mitbekommt. Stattdessen hat man ein nettes (meiner Meinung nach typisch franzöisches) Familiendrama geboten bekommen, dass einfach so ulkig und absurd wirkte, dass es fast schon wieder lustig war. Diese ironische Betrachtung finde ich faszinierend und neu und deshalb werde ich das Buch auch lange in Erinnerung behalten.

Daher von mir 3,5 Sterne

Cover des Buches Der Sommer mit Pauline (ISBN: 9783351037765)
SarahT87s avatar

Rezension zu "Der Sommer mit Pauline" von Ivan Calbérac

Ein wunderschönes Buch über das Erwachsenwerden
SarahT87vor 4 Jahren

Inhalt: 

Émile ist 15 und so richtig verliebt in Pauline. Und weil man mitten in der Pubertät keine halben Sachen macht, um das Herz eines Mädchens zu erobern, nimmt er ihre Einladung zu einem Konzert, bei dem sie Geige spielt, kurzerhand an, auch wenn dieses Konzert im 1000 km entfernten Venedig stattfindet. 

Seine Eltern und sein Bruder sind begeistert von dem Plan - und kommen (zu Émiles Leidwesen) einfach mit. Mit dem Wohnwagen geht es auf eine turbulente Reise. 

Eindruck:

Was für eine tolle, sympathische und amüsante Geschichte! Die kurze Inhaltsangabe wird der Stimmung des Buches nicht gerecht, weil die Story hauptsächlich von den großartigen, schrulligen Charakteren und ihren Beziehungen untereinander lebt. 

Émile, die Hauptperson ist bestimmt kein typischer 15-jähriger, denn seine Gedankenwelt wirkt wesentlich reifer und komplexer. Anfangs hatte ich Sorge, dass es dadurch mit der Zeit unrealistisch werden könnte, aber das tat es nicht. Er ist unkonventionell und dramatisch (das ist wahrscheinlich wieder typisch für einen Pubertierenden) aber dabei einfach ungeschönt direkt und authentisch. Wenn er glücklich ist, ist er so richtig glücklich, wenn er traurig ist, geht die Welt unter. 

Wie wahrscheinlich alle Teenager findet er seine Eltern furchtbar peinlich. Sein Vater ist ein cholerischer, streitlustiger Vertreter, der ständig mit mehr oder weniger schlauen Zitaten um sich wirft. Seine Mutter geht mit ausgebeulten Jogginghosen aus dem Haus und will ihm ständig die Haare blondieren, so dass er in ständiger Angst lebt, dass jemand seinen Ansatz sieht und sich über ihn lustig machen könnte. Sein Bruder ist Uni-Abbrecher, Soldat und stets bereit, Émile eine Tracht Prügel zukommen zu lassen. Gemeinsam leben sie (übergangsweise) in dem Wohnwagen, mit dem sie später nach Venedig aufbrechen. Da Pauline aus recht gutem Hause kommt, setzt Émile alles daran, dass sie gar nicht mitbekommt, dass er seine Familie im Schlepptau hat. Auf der Reise geschehen allerdings immer wieder Dinge, die Emiles Blick auf seine Familie verändern und ihm auch die positiven Seiten aufzeigen.

Das Buch besteht aus den Tagebucheinträgen von Émile, wird also rein aus der Ich-Perspektive erzählt, wodurch wir einen guten Eindruck seiner sehr amüsanten, dramatischen aber auch klugen Gedankenwelt bekommen. Ich habe mir an so einige Stellen Post-its geklebt, weil sie so berührend und weise daherkommen. 

Das Einzige, was ich an dem Buch bemängeln würde, ist der Titel. Meiner Meinung nach geht es natürlich auch um die erste Liebe, die ist allerdings eher Nebenschauplatz. (Pauline ist außerdem der Charakter, mit dem ich am wenigsten warm geworden bin - das hat sich erst im letzten Absatz des Buches verändert). Vorrangig geht es eher um die Familie und um das Erwachsenwerden. Darum, seinen Platz in der Familie zu finden, sich selbst zu behaupten und dabei trotzdem die Loyalität nicht zu verlieren, auch wenn die Eltern (selbst ganz objektiv betrachtet) so einige negative Eigenschaften haben.

Insgesamt ein richtig schönes, amüsantes, leichtes und lesenswertes Buch!

Cover des Buches Der Sommer mit Pauline (ISBN: 9783351037765)
meisterlampes avatar

Rezension zu "Der Sommer mit Pauline" von Ivan Calbérac

Der Sommer mit Pauline
meisterlampevor 4 Jahren

Inhaltsangabe zu "Der Sommer mit Pauline"

„Wahrscheinlich ist Liebe genau das: die Antwort auf alles.“

Es ist fast Sommer und Émile ist zum ersten Mal richtig verliebt. In die charmante Pauline aus seiner Schule, mit der er über Filme, Tennishelden und übers Leben reden kann. Wenn sie lächelt, geht die Sonne auf. Als Pauline Émile nach Venedig einlädt, wo sie in einem Jugendorchester Geige spielt, kann er sein Glück kaum fassen. Doch die Eltern und der ältere Bruder wollen ihn begleiten – im Wohnwagen, in dem die Familie übergangsweise lebt. Eine Abenteuerreise beginnt, an deren Ende Émile ein anderer und sein Blick auf die Welt ein neuer ist. Dieser humorvolle Roman übers Erwachsenwerden und die Magie der ersten großen Liebe trifft einen mitten ins Herz.

Meine Meinung:

Der 15-jährige Émile erzählt, in Form seines Tagesbuchs, die Zeit, die mit seiner "Angebeteten" Pauline verbringt. Es ist kein ganzer Sommer, es sind knapp anderthalb Monate, die sie "zusammen" haben, aber für Émile ist es der Sommer, die beste Zeit seiner Jugend. Kennerlernen in der Schule, unterschiedliche Gesellschaftsschichten, unterschiedliche Vorstellungen von Familie, Freundschaft, Zusammenhalt. Für mich liegt Émile mehr an Pauline, als ihr an ihm, zu oft "vergisst" oder versetzt sie ihn und er schluckt jede ihrer "Erklärungen". Das hat sie mir unsympathisch gemacht, genau wie ihren Vater. Émiles Familie ist eigentlich normal, aber auf ihre Art und Weise doch sonderbar, aber sie präsentiert für mich mehr "die Familie" als die Vorzeigefamilie Paulines, die alles hat, alles kann und alles bekommt.

Die Erzählung war ganz nett zu lesen, wenn man es toll findet, wie ein Junge aus Frankreich einem Mädchen aus Frankreiche nach Venedig hinterherreist, die Familie im Wohnwagen im Schlepptau und dabei die eine oder andere neue Erfahrung macht. Ob er nachher zufrieden oder enttäuscht ist, kann jeder Leser selbst entscheiden. Ich fand das Verhalten von Émiles Eltern und Bruder nicht immer einwandfrei, das von Paulines Familie und ihr selbst allerdings auch nicht. Ich wünsche mir, dass meine Kinder ihre Erfahrung mit der ersten großen Liebe nicht auf diesem Wege machen (müssen). Für ein paar Lesestunden, in denen mich das Jugendbuch nicht umgehauen habt, vergebe ich 3 Sterne. Mir hat bei der "Jagd nach der Traumfrau" das gewisse Etwas gefehlt.



Gespräche aus der Community

Hallo,

von Zeit zu Zeit sehe ich all meine Bücher durch und versuche dann auszusortieren und mir einen Überblick zu verschaffen. Ich merke, dass es mir zunehmend keine "Freude bereitet" zu viele ungelesene Bücher zu Hause zu haben. Denn irgendwie greife ich nur ganz selten nach den Büchern, die schon hier stehen und lese stattdessen die ganz neuen. Ideal wäre es also wohl in meiner Vorstellung, wenn ich einfach nur noch bei Bedarf 1-2 neue Bücher kaufen und direkt lesen würde. Nun kommt das große ABER: 

Ich habe gestern abend alle ungelesenen Bücher aus dem Regal geholt, genau angesehen und überlegt. Am Ende hatte ich 3 Stapel: 1. Definitiv behalten, 2. Anlesen und dann entscheiden, 3. Definitiv weggeben

Leider war der Stapel Nr. 3 dann am Ende mit 37 Büchern verhältnismäßig klein, Stapel 1 immerhin etwas kleiner als Stapel 2. Zugleich habe ich nun ein Problem - so viele Bücher kann ich einfach nicht anlesen und so entscheiden.

Deshalb dachte ich mir, vielleicht möchtet ihr mir bei der Entscheidung helfen? Ich hänge euch mal ein Fotos der Bücher an, bei denen ich unsicher bin, ob ich sie behalten möchte. Kennt ihr etwas davon? Und was würdet ihr sagen - behalten oder weggeben? Eine Begründung für eure Entscheidung wäre natürlich spannend. Falls die  Bücher auf den Fotos nicht gut genug zu erkennen sind, hänge ich sie euch an.

Ich bin es auch ein bisschen leid, Bücher zu lesen, die mich nicht völlig begeistern. Leider werde ich immer anspruchsvoller und somit ist die Chance, ein echtes Highlight zu entdecken, immer geringer. Aber vielleicht verbirgt sich hier ja doch das ein oder andere.

Ich bin gespannt, was ihr sagt!

PS: Die GEO-Zeitschriften dürfen ignoriert werden ;-)

Zum Thema
99 Beiträge
Daniliesings avatar
Letzter Beitrag von  Daniliesingvor 4 Jahren

Hallo,

ich habe tatsächlich ganz viel verschenkt oder einfach raus an die Straße gestellt. Mittlerweile haben sich aber irgendwie auch schon wieder einige angesammelt. Eine neue Runde ist wohl in Kürze nötig.

Danke dir auf jeden Fall für dein Feedback!

Community-Statistik

in 40 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

von 1 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks