Cover des Buches Schwarzer Horizont (ISBN: 9783426519158)
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Rezension zu Schwarzer Horizont von Ivo Pala

Viel Gemetzel und blasse Charaktere

von mondy vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Mir persönlich hat das Buch nicht so gefallen. Ich finde, ein gutes Buch muss mehr bieten können als Schockmomente und Gemetzel.

Rezension

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mondyvor 7 Jahren
The Dark World Saga 1

Inhalt
In einer Welt, in der es keine Sonne mehr gibt, kämpft jeder um sein Überleben. Vor gut zwei Jahren wurde die Sonne plötzlich von einer riesigen Aschewolke verdunkelt, übrig blieben nur Kälte, Trostlosigkeit und Hunger. Die Menschen gehen ganz unterschiedlich mit dieser Situation um: manche lassen für einen Bissen alles mit sich machen, andere leben nun ganz offen ihre Perversionen und Gelüste aus - es gibt nichts zu verlieren. In dieser brutalen Welt suchen der Krieger Raymo, die Sklavin Lizia und der Mönch Ash ihren Weg und dieser führt über Leichen, Verrat und Blut.

Meine Meinung
Das Buch war leider nichts für mich. Ich bin nun wirklich nicht zart besaitet, aber das, was der Roman hier abliefert, war mir dann doch zu viel. Und damit meine ich nicht, dass mich die Brutalität und die expliziten Beschreibungen über Gebühr schockiert hätten ... nein, sie haben mich irgendwann nur noch genervt. Es gibt kein Kapitel, in dem nicht irgendwelche Abartigkeiten, Schlachtereien oder Folterungen beschrieben werden, das Buch kommt einfach nicht ohne aus. Mir persönlich hat das nicht gefallen, ich finde, ein gutes Buch muss mehr bieten können als Schockmomente und Gemetzel.

Dadurch geraten leider auch die Charaktere etwas in den Hintergrund. Die Nebencharaktere erkennt man hauptsächlich an ihrem Namen, ansonsten sind sie alle gleich: bösartig, verlogen und egoistisch. Da macht es nicht mehr viel Unterschied ob die eine Frauen zum Foltern verleiht oder der andere Menschen mästet und danach ausstopft. Doch auch die Hauptcharaktere bleiben sehr blass. Ich weiß nur sehr wenig über ihre Vorgeschichte, sympathisch war mir keiner und ihre Beweggründe sind eher knapp beschrieben. Macht aber nichts, denn Lizia und Ash können sowieso nie selbst entscheiden, was sie machen wollen, sie sind völlig fremdbestimmt. Und Raymos Charakterstruktur hat man auch schnell begriffen: Er hat immer eine "Idee" und entkommt selbst aus den ausweglosesten Situationen.

Ich kann verstehen, dass es in einer Welt ohne Sonne ums nackte Überleben geht. Und dass sich dann die gesellschaftlichen Strukturen auflösen, ist klar. Die Ausgangssituation finde ich auch sehr interessant und spannend, ebenso die grundlegende Handlung rund um Ash (er versucht, die Sonne zurückzubringen). Leider hat der Autor meiner Meinung nach den Fokus auf die falschen Dinge gelegt. Die Charaktere und die Handlung gehen unter in einem Wust aus Grausamkeiten, die von Mal zu Mal gesteigert werden. Und wird gerade mal nicht gekämpft, dann kann man sich sicher sein, dass wieder jemand jemanden verrät ... nach dem 5. Mal wird aber auch das langweilig.

Ich denke, dass es für das Buch bestimmt die passenden Leser gibt. Ich gehöre leider nicht dazu und vergebe 2 Sterne.
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