Rezension
Maihervor 13 Jahren
Man muss sich reinfinden und man wird es, denn so detailgetreu das Dörfchen Horka im heutigen Ostsachsen beschrieben sind, so feinfühlig geht die Autorin auch mit ihren Figuren um. Christoph und Margarete verbindet eine Art Hassliebe, die beeindruckt und an unsere eigene Gegenwart erinnern mag. Nicht die Gegenwartsprobleme der Autorin scheinen sich hier wieder zu finden, sondern die Menschheitsprobleme der Vergangenheit nimmt die Autorin zum Anlass einer Bestandsaufnahme des frühen 16.Jh. wie man sie selten findet. Christoph und Margerete beschreiten einen steinigen Weg auf der Reise hin zu ihrem kleinen Glück, setzen sich gegen die Kirche und gegen die Gutsherrschaft durch und müssen einen hohen Preis zahlen. Der Stil Ivonne Hübners ist bildreich und verführerisch, trägt die Stimmung der handelnden Personen im Satz mit und macht den Debutroman zu einem wirklichen Erlebnis. Makel mögen im Korrektorat zu finden sein, das wirklich überholt werden muss. Auch ist die Schrift klein, was dem gesunden Auge kein Ballast sein muss, dem älteren Publikum ein bisschen abschreckend vorkommen könnte. Cover und Klappentexte sind sehr gut gewählt und stechen aus der Fülle der historischen Romane wirklich heraus.