Rezension zu "Low Red Moon" von Ivy Devlin
Low Red Moon wird aus der Sicht der 17-jährigen Avery erzählt, beginnend mit dem schlimmsten Tag ihres Lebens: Dem Todestag ihrer Eltern. Doch es scheint, als würde sich Averys Erinnerung vor dem Schrecken dieses Tages zu verschließen, denn sie erinnert sich nur Bruchstückhaft an das, was geschehen ist. Diese wenigen Erinnerungen werden vor allem vom Glanz etwas Silbernen geprägt, das sich so schnell bewegte, dass es nicht menschlich sein kann. Das Buch schildert Averys Probleme, sich bei ihrer Großmutter, mit der sie seit 7 Jahren wenig Kontakt hat da ihr Vater mit dieser zerstritten war, und ihren Kampf, sich zu erinnern, um den Mörder ihrer Eltern zu finden.
Dann tritt Ben in ihr Leben, der zu seinem Großonkel zieht, und an dem Avery andauernd etwas Merkwürdiges entdeckt. Etwas Silbriges. Unmenschliches. Dennoch wird sie von ihm angezogen…
Low Red Moon gliedert sich in die Reihe der vielen Urban Fantasy Jugendromane ein, die seit dem Twilightboom erschienen sind. Tatsächlich ist das Buch dem ersten Twilightband an einigen Stellen ähnlich und zusätzlich ist der Protagonist ein Werwolf, was zuerst für ein gewisses Widerstreben im Leser sorgt. Dennoch hat Low Red Moon auch viele schöne, neue Seiten, die es zu einem interessanten Buch machen.
Zum einen ist da die Aufklärung mehrerer Morde, die im Mittelpunkt steht. Avery muss nicht sich selbst finden, sondern ihre Erinnerungen und damit den Mörder ihrer Eltern. Bis zuletzt wird der Leser auf eine falsche Spur gebracht und erkennt den wahren Mörder erst, wenn es bereits fast zu spät ist.
Zum anderen ist es die Naturverbundenheit. Gerade diese bildet das Fundament des Buches und macht es zu etwas Besonderen.
Viel zu oft dagewesen ist leider die Liebesgeschichte, die auf einer starken Verbindung basiert und die fast zu scheitern droht, außerdem die Waisen- und Einzelgängerthematik. Dennoch kann man nichts davon aus dem Plot streichen, ohne dem Buch seinen Charme zu nehmen. Von diesem hat Low Red Moon besonders viel, so tat ich mir schwer dabei, das Buch aus der Hand zu legen.
Erwähnt werden sollte auch die schöne Aufmachung des Buches. Jeder Kapitelbeginn ist durch die Zeichnung mehrerer blutroter Bäume gekennzeichnet und auch jede Seite zeigt an ihrem unteren Rand diese Bäume. Zusätzlich ist auf der Titelseite des Buches selbst das Titelbild des Umschlags erneut abgebildet. Wunderschön!
Etwas nervig und für mich auch unverständlich ist die ständige rote Schriftfarbe des Wortes Moon. Dies stört zwar den Lesefluss nicht, irritiert aber ein wenig. (Vor allem, da der Mond an sich nur wenig mit der Handlung zu tun hat- zumindest in Band 1.)
Mein Fazit: Low Red Moon ist ein schönes Buch für Zwischendurch, das auf weitere Bände hoffen lässt. Das Pärchen Ben/Avery ist von Beginn an sehr sympathisch und auch dynamisch, das Buch lässt sich schnell lesen und ist sicher für Leser, die etwas ähnliches wie Twilight suchen, genau das richtige. Es bekommt von mir 3 Sterne.