Ivy Pochoda

 4,2 Sterne bei 65 Bewertungen
Autor*in von Diese Frauen, Wonder Valley und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Ivy Pochoda,geboren 1977, ist Schriftstellerin und lebt in Los Angeles. Sie wuchs in Brooklyn auf, studierte in Harvard und war professionelle Squashspielerin. Bei ars vivendi erschien bereits ihr Roman Wonder Valley (2019).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ivy Pochoda

Cover des Buches Diese Frauen (ISBN: 9783747202180)

Diese Frauen

 (57)
Erschienen am 31.08.2021
Cover des Buches Wonder Valley (ISBN: 9783869139944)

Wonder Valley

 (4)
Erschienen am 21.03.2019
Cover des Buches Visitation Street (ISBN: 9783747201169)

Visitation Street

 (2)
Erschienen am 24.07.2020
Cover des Buches Wonder Valley (eBook): Roman (ISBN: B07NL7ZY3C)

Wonder Valley (eBook): Roman

 (0)
Erschienen am 22.03.2019
Cover des Buches These Women: Sunday Times Book of the Month (ISBN: 9780571363827)

These Women: Sunday Times Book of the Month

 (2)
Erschienen am 05.11.2020

Neue Rezensionen zu Ivy Pochoda

Cover des Buches Diese Frauen (ISBN: 9783747202180)
walli007s avatar

Rezension zu "Diese Frauen" von Ivy Pochoda

Western Avenue
walli007vor einem Jahr

Dorians Tochter wurde vor vielen Jahren umgebracht. Und sie gehörte nicht zu diesen Frauen, von denen etliche getötet wurden. Dorian versucht den Frauen zu helfen, sie dürfen sich in ihrem Lokal aufhalten. Nicht alle in der Nachbarschaft finden das gut. Vor allem nicht als erneut zwei dieser Frauen umkommen. Und die Polizei? Die Polizei möchte keinen Serienmordfall. Die Behörden sehen keinen Zusammenhang. Bis auf eine Polizistin, sie hat schon während der ersten Serie an den Fällen gearbeitet und als sie vom Mord an die Sitte versetzt wurde, hatte sie wieder mit diesen Frauen zu tun.


Aus der Sicht von fünf Frauen entwickelt sich das Geschehen. Schon in den 1990ern werden in Los Angeles mehrere Prostituierte umgebracht und nun in 2014 gibt es wieder Fälle. Und Dorian kann die Frauen nicht retten. Sie muss immer an ihre Tochter denken, die ihr Leben noch vor sich hatte. Besonders eine erinnert sie an ihre Tochter, Dorian warnt sie immer wieder, doch Julianna ist jung und glaubt, sie sei unverletzbar. Bis sie ermordet am Straßenrand gefunden wird. Und nur die abgehalfterte Polizistin Esmeralda Perry interessiert sich für die toten Frauen. Sie allein sieht die Ähnlichkeiten, sie vermutet eine Serie.


Gerade zu Beginn muss man sich in diesem Roman etwas zurechtfinden, weil es sich nicht einfach um einen Thriller handelt, bei dem auf eine Tat die Aufklärung folgt. Hier kommen die Frauen zu Wort, die nicht gehört werden, die zu Opfern werden, die gezeichnet sind. Erst nach und nach gewinnen die Ermittlungen von Esmeralda Perry an Gewicht, ob wohl auch ihr kaum jemand zuhört. Ein eigenwilliger Roman, der langsam immer intensiver wird. Warum bekommen die Frauen kein Gehör, warum müssen noch mehrere von ihnen sterben. Warum werden sie nicht geschützt? Wenn sich ein Zusammenhang herauskristallisiert, gewinnt dieser Roman an echter Tiefe und wächst sich tatsächlich zu einem packenden Thriller aus.


3,5 Sterne

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Cover des Buches Diese Frauen (ISBN: 9783747202180)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Diese Frauen" von Ivy Pochoda

Diese Frauen stehen im Focus des feinen Noir-Krimis
Gwhynwhyfarvor 2 Jahren

«Typen, die glauben, nur weil sie einen Job und eine Familie und ein geregeltes Leben haben, sind sie besser als du, haben sie das Anrecht auf dich. Typen, die denken, das Geld, mit dem sie für dich oder deine Drinks oder dein Essen bezahlen, ist ein Freibrief, alles mit dir machen zu dürfen.»


Immer wieder werden Frauen mit aufgeschlitzter Kehle und einer Plastiktüte über dem Kopf entlang der Western Avenue von Los Angeles aufgefunden. Doch das LAPD interessiert sich nicht besonders für die Morde, denn es handelt sich lediglich um diese Frauen. Diese Frauen an den Straßenecken … diese Frauen in den Bars ... Berufsrisiko. Gleichwohl die Letzte nicht eine von diesen Frauen war, eine Schülerin, die von ihrem Job als Babysitterin auf dem Weg nach Hause war. Nach diesem letzten Mord bricht die Serie ab. Was heißt Serie – das LAPD hat es als solche nie erfasst, obwohl es sich hier offensichtlich um den gleichen Modus Operandi handelt. Nur Dorian gibt nicht auf. Sie ist die Mutter von Lecia, dem letzten Opfer. Und sie ahnt, der Mörder wird eines Tages wieder zuschlagen – auch wenn er seit 15 Jahren stillgehalten hat.


Ivy Pochoda erzählt die Geschichten von fünf durch das Verbrechen miteinander verbundenen Frauen - darunter Detective Esmerelda Perry, die der Spur des Killers folgt. Perry hat es geschafft, sie ist Detective. Nur 1,50 m groß, mit einem weißen Nachnamen, weil sie einen weißen Mann geheiratet hat. Sie war bei der Mordkommission, arbeitet heute bei der Sitte. Doch sie ist immer noch eine von ihnen, eine der Latinofrauen. Sie wird von den Kollegen belächelt wegen ihrer Größe und Herkunft. Sie weiß, warum die Polizei untätig ist: eine Mordserie bedeutet wesentlich mehr Arbeit. Und diese Frauen sind bedeutungslos. Sie ist beeindruckt von Dorian, die eine Fischbude betreibt, die nicht aufgibt, die Morde von diesen 13 Frauen anzuprangern, einen Zusammenhang zu ziehen. Kollektive Missachtung gegenüber diesen Frauen. Sie sind nichts als Dreck. Sie bieten ihren Köper an, weil sie ihren Lebensunterhalt finanzieren müssen, sie nehmen Drogen, um genau das zu ertragen. Es geht aber nicht nur um die Geringschätzung dieser Frauen, sondern ganz allgemein um die Herabwürdigung von Frauen in unserer Gesellschaft, um ihre Ängste. 


«Die Männer da draußen machen jede Menge abgefuckte Scheiße. Und meistens kommen sie damit durch. Und überhaupt, wer zum Teufel würde mir zuhören - einer Frau, die für zwanzig Dollar Schwänze lutscht?»


Das sagt Feelia, die einen Angriff des Killers überlebte. Eine große Narbe ziert ihren Hals. Sie war nämlich das letzte Opfer! Aber nicht mal sie selbst sieht einen Zusammenhang zu sich und den anderen Mordopfern. Julianna arbeitet als Solo-Stripperin im Hinterzimmer. Sie ist der Star der Bar, doch ohne Drogen kann sie den Tag nicht überstehen, hat den Job satt. Dorian wacht über sie und warnt, sie könne das nächste Opfer sein. Pikanterweise ist sie das Mädchen, auf das ihre Tochter Lecia damals aufpasste. Julianna fotografiert alles, was sie vor die Kamera bekommt, authentisch bildet sie das Leben in ihrer Community ab. Im Nachbarhaus ihrer Eltern wohnt die junge Marella. Sie ist Künstlerin, ihr Thema: die Zerstörung des weiblichen Körpers. Sie stellt Bricolagen zum Thema «Dead Bodys» her, indem sie aus verschiedenen Fotoquellen und Videos neue Bezüge schafft – Wutstücke. Eine Rebellin, die als Kind in Internate abgeschoben wurde, deren Mutter Anneke ein überfürsorglicher Kontrollfreak ist.


«Wir sind auf allen Seiten von Gewalt umgeben. Sexuelle Gewalt, physische Gewalt. Ich verkörpere das. Ich verkörpere die alltägliche Angst, die Frauen begleitet, das Bewusstsein, niemals sicher zu sein. Wir sind Beute.» (Marella)


Exzellente Milieubeschreibungen und fein skizzierte Charaktere machen den Kriminalroman zum Lesevergnügen. Ivy Pochoda schafft tiefe Atmosphäre, der Lesende fühlt sich, als säße er mittendrin im Geschehen mit allen Gerüchen und Geräuschen. Und ja, der Täter wird wieder zuschlagen bei diesen Frauen. Er ist nebensächlich. Im Fokus stehen diese Frauen, die Opfer, deren Angehörige, alle Frauen, die täglich Angst haben, wenn sie nachts über die Straße gehen. Junge Frauen voller Hoffnung auf ein besseres Leben in West of Downtown von LA, das aber meist in Hoffnungslosigkeit auf der Straße endet. Eine patriarchalische Gesellschaft, die sich nimmt und wieder auskotzt, das Erbrochene als Abschaum bezeichnet. Ein feiner Noir-Krimi, Empfehlung! 


Ivy Pochoda, geboren 1977, ist Schriftstellerin und lebt in Los Angeles. Sie wuchs in Brooklyn auf, studierte in Harvard und war professionelle Squashspielerin. In deutscher Übersetzung erschienen bereits ihre Romane «Wonder Valley» und «Visitation Street».


https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/diese-frauen-von-ivy-pochoda-rezension.html

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Cover des Buches Diese Frauen (ISBN: 9783747202180)
K

Rezension zu "Diese Frauen" von Ivy Pochoda

Braucht man nicht
kurti66vor 2 Jahren

Dieses Buch trieft nur so von Klischees: Frauen müssen nachts ihre Körper an Männer verkaufen. Diese Männer sind gewalttätig, hassen die Frauen dafür und verbreiten Dunkelheit (auch aus offenen Autofenstern heraus). Als Ausgleich  und um ihren 'Schmerz' abzutöten, konsumieren die Frauen tagsüber Drogen; diese wiederum bezahlen sie mit nächtlicher Prostitution. Und so geht es in einer Spirale aus Gewalt und Hass stetig bergab.

Spätestens nach 50 Seiten hat man diese Botschaft der Autorin begriffen, aber sie wird einem weiterhin über 350 Seiten mit dem Holzhammer eingebläut. Es gibt nur Schwarz (DIE Männer und einige wenige Frauen, die ihnen helfen) oder Weiß (der Rest der Menschheit), nichts dazwischen. 

All dieses vor  falscher Moral triefende und heuchlerische verbale Erbrechen  der Autorin wäre vielleicht noch erträglich, wenn sie über eine spannende Handlung transportiert würde. Aber da fehlt es gänzlich; sprachlich arm werden die Geschichten der vielen betroffenen Frauen chronologisch nacheinander erzählt, und man hat überhaupt das Problem, Charaktere und Ereignisse in Verbindung zu bringen. Am Ende steht eine Auflösung, die irgendwie konstruiert wirkt und wenig logisch erscheint.

Dieses Buch braucht niemand.

   

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