Harmonisch, liebevoll, zutiefst sympathisch kommt einem die Ich-Erzählerin in "Ein unbekannter Freund" vor, die an einen Schriftsteller Briefe schreibt, ohne je Antworten zu erhalten. - Der Text ist nicht lang, eher nur ein sehr kurzweiliges Leseerlebnis, aber dennoch intensiv und mit farbenfroher Sprache. Wirklich große Literatur!
Iwan Bunin
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Iwan Bunin
Ein unbekannter Freund
Vera
Am Ursprung der Tage
Der Sonnentempel
Verfluchte Tage
Cechov
Der Sonnenstich
Gespräch in der Nacht
Neue Rezensionen zu Iwan Bunin
Diese Novelle des Nobelpreisträgers Iwan Bunin (hat er 1933 als erster Russe bekommen) handelt von einer Kreuzfahrt, die der Herr aus San Franzisko gemeinsam mit seiner Familie macht und die ihn an russischen Landen entlangführt. Auf der Reise verstirbt er, was den Kapitän und seine Familie vor große Probleme stellt.
Die Novelle ist einfühlsam, sozialkritisch, voller nachdenklicher Beschreibungen, nie langweilig, sehr zu empfehlen.
Iwan Bunin, erster russischer Nobelpreisträger (erhalten 1933) hat mit 'Das Leben Arsenjews' einen Roman geschrieben, der aus der Sicht eines fiktiven Ich-Erzählers - man könnte denken, es erzählt der Autor selbst - das Leben des Arsenjew von seiner Jugend an erzählt. Der Roman erzählt dessen Kindheit auf dem Land, als Spross des russischen Landadels. Bunins naturalistische Beschreibungen, eine gelungene Sprache sowie menschliche Tiefe machen die Schilderungen angenehm und sympathisch. Die Natur mit all ihren Erscheinungen hat einen zentralen Stellenwert. Allerdings muss Arsenjew von der Idylle jäh Abschied nehmen: das Familienoberhaupt, dem Alkohol verfallen, verliert alles Geld bei unsicheren Transaktionen. Es folgen gesellschaftlicher Abstieg und zusehends auch Verfall. Als scheinbarer Gegenpol wird die Welt der Literatur dargestellt; Gogol und Puschkin beginnt Arsenjew früh zu lesen, sieht in der Literatur ein ideales Gegenmodell zur unsicheren Realität. Insgesamt eine sehr angenehme Lektüre für zwischendurch, die viel über das Leben in Russland zu Beginn des 20. Jh. verrät. Daneben werden ähnliche Probleme und Spannungsfelder sichtbar, die auch bei Tolstoi zu finden sind: die Kritik an der bürgerlichen Erziehung, am Bildungsideal, die gleichzeitig eine Abkehr vom Traditionellen, auch dem 'Ursprünglichen' bedeutet und stattdessen vom Einzelnen erwartet, dass dieser sich dem Diktat von Lehrern und gesellschaftlichen Zwängen unterwirft.
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