das Böse lauert überall
von Taluzi
Kurzmeinung: am Ende kristallisiert sich die Hoffnung auf das Gute heraus, wenn auch ein dunkler Schatten über dem Ende bleibt.
Rezension
Das Böse nennt sich Walter Kendrick, der Mörder, Drogenboss und Zuhälter in San Fransico.
Aber was verbindet ihn mit dem Jugendlichen, der in den 70er Jahren in Kansas sein Elternhaus samt Eltern anzündete, mit dem New Yorker Stricher, der einen dreijährigen Jungen entführte, mit einem Ehemann auf der anderen Seite des Atlantiks der seine Frau umbrachte und einer Kellnerin in Indiana?
Das Buch „die Wölfe kommen“ von Jeremy Fel entführt den Leser in ein niederträchtiges Labyrinth aus Wut, Hass und Gewalt. Anfangs scheinen es viele einzelne Geschichte zu sein, die oft eins gemeinsam haben: die Albträume der Protagonisten. Aber nach und nach verknüpfen sich die losen Geschichten immer mehr zu einem gesamten Ganzen.
Insgesamt sind es 12 Personen, die im Mittelpunkt des Bösen stehen, mal direkt beteiligt, mal hilflos ausgeliefert oder als stummer Zeuge. Das Böse zeigt sich vielfältig, mal faszinierend, mal verführend, mal abstoßend.
Der Schreibstil ist spannend und flüssig. Anfangs wirken die Geschichten wie einzelne abgeschlossene Kapitel. Die Namen der Charaktere dienen als Kapitelüberschriften. Es dauert bis der Zusammenhang, der Charaktere untereinander deutlich wird, mal offensichtlich mal versteckter.
Fast glaubt man gar nicht mehr an das Gute in der Welt. Aber am Ende kristallisiert sich die Hoffnung auf das Gute heraus, wenn auch ein dunkler Schatten über dem Ende bleibt.
Ein Buch das faszinierend zu lesen ist, anfangs verwirrend, anspruchsvoll verwoben und nichts für schwache Gemüter.