Jón Kalman Stefánsson

 4,3 Sterne bei 169 Bewertungen
Autorenbild von Jón Kalman Stefánsson (©http://www.flickr.com/photos/schneelocke - Schneelocke)

Lebenslauf

Highlight aus Island: Jón Kalman Stefánsson wurde am 17. Debzember 1963 in Reykavik geboren und wird zu den bedeutendsten Schriftstellern Islands gezählt. 

Er war bereits in der Fischindustrie, als Maurer und als Polizist tätig und studierte fünf Jahre lang Literaturwissenschaft an der Hochschule Islands. Acht Jahre lang lehrte er selbst Literatur an einer Schule und schrieb Artikel und Rezensionen für Zeitungen und Radiosender.

Sein Durchbruch als Schriftsteller gelang im mit dem Roman „Himmel und Hölle“, dem ersten Teil einer Romantrilogie, die mit „Der Schmerz der Engel“ und „Das Herz des Menschen“ fortgeführt wurde. 2018 wurde er für den alternativen Literaturnobelpreis nominiert.

Heute lebt er als freier Schriftsteller in Mosfellsbær.

Neue Bücher

Cover des Buches Dein Fortsein ist Finsternis (ISBN: 9783492320597)

Dein Fortsein ist Finsternis

 (16)
Erscheint am 31.05.2024 als Taschenbuch bei Piper.

Alle Bücher von Jón Kalman Stefánsson

Cover des Buches Das Knistern in den Sternen (ISBN: 9783492301695)

Das Knistern in den Sternen

 (25)
Erschienen am 12.03.2013
Cover des Buches Sommerlicht, und dann kommt die Nacht (ISBN: 9783492302289)

Sommerlicht, und dann kommt die Nacht

 (26)
Erschienen am 16.04.2013
Cover des Buches Der Schmerz der Engel (ISBN: 9783492301169)

Der Schmerz der Engel

 (23)
Erschienen am 09.10.2012
Cover des Buches Himmel und Hölle (ISBN: 9783492990707)

Himmel und Hölle

 (20)
Erschienen am 02.05.2018
Cover des Buches Dein Fortsein ist Finsternis (ISBN: 9783492320597)

Dein Fortsein ist Finsternis

 (16)
Erscheint am 31.05.2024
Cover des Buches Fische haben keine Beine (ISBN: 9783492310611)

Fische haben keine Beine

 (12)
Erschienen am 03.04.2017
Cover des Buches Etwas von der Größe des Universums (ISBN: 9783492057950)

Etwas von der Größe des Universums

 (10)
Erschienen am 01.02.2017

Videos

Neue Rezensionen zu Jón Kalman Stefánsson

Cover des Buches Dein Fortsein ist Finsternis (ISBN: 9783492071277)
bluesjjs avatar

Rezension zu "Dein Fortsein ist Finsternis" von Jón Kalman Stefánsson

Herausfordernd
bluesjjvor 6 Monaten

 

  • „Du bist überall du selbst, aber nirgends derselbe.“
  • „Manchmal kann ein Lächeln Welten verändern. Auch die, die nicht verändert werden dürfen.“
  • „Was für eine Frau bin ich denn?“

„Eine, die bereit ist, für einen einzigen Blick alles aufzugeben. Solange es solche Menschen gibt, stagniert und erstarrt das Leben nicht.“

 

Dieses Buch hat mich herausgefordert – im Guten wie im Schlechten. Es gibt Textstellen, die möchte man wieder und wieder lesen, um sie niemals zu vergessen. Zeilen voller Poesie, Weisheit und Lebenserfahrung. Diese besondere Wärme macht das Buch einzigartig. Sie ist auch in jeder einzelnen Figur des Buchs zu spüren. Die Charaktere sind zum Teil speziell und sehr verschroben, doch alle auf ihre Art liebenswert. Sie sind alle miteinander verbunden, auch wenn sie nicht alle zeitgleich exstieren, denn die Geschichte spielt über mehrere Generationen hinweg. Und genau hier fing es an, kompliziert zu werden, ich habe nämlich beim Lesen aufgrund der Vielzahl der Personen immer mal wieder den Überblick verloren. Zwar gibt es am Ende des Buches eine Namensliste mit Kurzbeschreibungen zu jedem Charakter (die ich leider nicht schon zu Beginn entdeckt hatte), aber dennoch war es oft nicht leicht, die Querverbindungen zwischen den Personen zu sehen.

Ähnlich erging es mir mit dem namenlosen Erzähler der Geschichte, der zu Beginn des Buches ohne Gedächtnis in einer Kirche erwacht. Er kann sich nicht daran erinnern, wie er in den isländischen Fjord gekommen ist und woher er dessen Bewohner kennt. Dass er dort aber eine gemeinsame Vergangenheit mit ihnen hat, wird schnell klar. Nur welche? Interessanterweise habe ich auf den mehr als 500 Seiten nicht herausgefunden, wer der Mann wirklich ist. Und warum er sich andererseits aber an die Geschichte vergangener Generationen erinnern kann.

Es gab sehr viele Zeitsprünge, Szenen- und Personenwechsel, langatmige Sequenzen und Randgeschichten. Ich hatte letztendlich das Gefühl, dass ich den eigentlichen Kern der Geschichte nicht fassen konnte. Das fand ich irgendwie suboptimal und unbefriedigend. Habe ich da etwas verpasst? Zu wenig um die Ecke gedacht? Ging es euch auch so?



Cover des Buches Sommerlicht, und dann kommt die Nacht (ISBN: 9783492302289)
Aurora-Cs avatar

Rezension zu "Sommerlicht, und dann kommt die Nacht" von Jón Kalman Stefánsson

Ein kleines Dorf am Ende der Welt
Aurora-Cvor 7 Monaten

Das Buch handelt von einem kleinen Dorf mitten in Island. Es ist wie eine Erzählung aufgebaut, dabei ist der Erzähler unbekannt.

Traurige aber auch humorvolle Geschichten wechseln miteinander ab. An sich gab mir das Buch das Gefühl, ich würde einer Geschichte zuhören, die mir jemand einfach so erzählt. Manchmal war es sehr poetisch geschrieben, dann wiederum auch eher umgangssprachlich. Manchmal entfaltete sich in einer Geschichte ein zweiter Handlungsstrang.

Die Geschichten über die Dorfbewohner haben mir gefallen, sie wirkten authentisch und so, wie sie wirklich in einem kleinen Dorf passieren könnten. Mich störte, dass Frauen, vor allem Elisabet oft nur als Objekt der Begierde angesehen wurde. Doch an sich war es interessant, das Buch zu lesen.

Nur mit dem Schreibstil des Autors konnte ich mich nicht wirklich anfreunden, auch, dass es manchmal so sprunghaft war gefiel mir nicht wirklich. Ich hätte mir einen festeren Handlungsstrang und definitiv mehr wörtliche Rede gewünscht.

Trotzdem ein Buch, das ich weiterempfehlen würde.

Cover des Buches Dein Fortsein ist Finsternis (ISBN: 9783492071277)
Sigismunds avatar

Rezension zu "Dein Fortsein ist Finsternis" von Jón Kalman Stefánsson

Ungewöhnliche, tief beeindruckende Island-Saga
Sigismundvor einem Jahr

REZENSION – Ein eindrucksvolles Epos, wie man es heute nur selten zu lesen bekommt, ist der im Januar im Piper Verlag erschienene Roman „Dein Fortsein ist Finsternis“ des isländischen Schriftstellers Jón Kalman Stefánsson (59). Es ist eine bewegende Erzählung gegen das Vergehen und Vergessen, eine kompakte Island-Saga, die aus der Gegenwart weit über 120 Jahre bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zurückreicht und am Beispiel einer bäuerlichen Familie und ihres Umfelds über sechs Generationen den Wandel dieser einst überwiegend von armen Schafzüchtern und Fischern fernab jeder Bildung und Kultur bewohnten kargen Insel „am nördlichen Ende der Welt“ zu einem heute extravaganten Ausflugsziel internationaler Touristen beschreibt.

„Dein Andenken ist Licht, dein Fortsein Finsternis“ lautet die Inschrift eines verwitterten Grabsteins auf dem uralten Friedhof an einem entlegenen Fjord, der noch älter als die kleine Kirche ist, in der Stefánssons namenloser Erzähler mit totalem Gedächtnisverlust erwacht. Hinter ihm sitzt ein geheimnisvoller alter Mann, der sich dem Erzähler nicht zu erkennen gibt – ist es Gott, der Teufel, das personifizierte Schicksal? –, ihn aber auf seiner Spurensuche begleiten wird. Auf dem Friedhof trifft der Erzähler Rúna, die ihm die Geschichte ihrer Familie zu erzählen beginnt und ihn zu ihrer Schwester Sóley schickt, Betreiberin des kleinen Dorfhotels am Ufer des Fjords.

Mit Hilfe dieser und anderer Geschichten über Familie, Nachbarn und Freunde in Gegenwart und Vergangenheit setzt der Erzähler eine faszinierende Island-Saga zusammen, geleitet vom geheimnisvollen Alten, dem bärtigen „Busfahrer mit der Lizenz, mich zwischen den Welten und Zeiten, den verschiedenen Bühnen des Lebens hin und her zu kutschieren.“ Wir lernen die Vorfahren des Musikers Eiríkur kennen, der als junger Mann Island verlassen hat und 40 Jahre später auf Drängen seines Vaters Hálldor nach Nes zurückkehrt. Seine Familiengeschichte reicht bis zur Ururgroßmutter Guðríður zurück: „… alles geschah, weil Pétur und Guðríður vor hundertzwanzig Jahren nach Stykkishólmur ritten.“

Aus einzelnen Erzählungen („Manche Leben scheinen so ereignislos zu verlaufen, dass sie sich kaum beschreiben lassen.“) baut sich eine großartige Familiengeschichte auf, in der nicht nur Guðríður und Pétur einst der „Kompassnadel ihres Herzens“ gefolgt sind, sondern auch ihre Nachkommen auf jeweils eigene Art, waren sie sich doch trotz wandelnder Zeiten in Charakter und Mentalität ähnlich: »Die Vergangenheit lebt ewig in uns weiter. Sie ist der unsichtbare, geheimnisvolle Kontinent, von dem du manchmal im Halbschlaf eine Ahnung bekommst.«

Jón Kalman Stefánsson springt in seinen Roman von Figur zu Figur, von Geschichte zu Geschichte, durch Zeiten und Generationen scheinbar beliebig hin und her, so dass man die Übersicht verlieren und sich in den Generationen leicht verirren kann. „Manche nennen es den Spaß der Götter. Karten und Leben durcheinanderzuwirbeln, zu ihrem Vergnügen Knoten zu schürzen, irgendwo eine unerwartete Kurve einzubauen, eine Brücke einzureißen, unsere Herzen in Wallung zu versetzen und dem Dasein einen Stups zu geben, um alles, was fest und sicher scheint, auf den Kopf zu stellen.“ Dann empfiehlt es sich, den Rat des Erzählers anzunehmen: „Halldór und Páll Skúlason. Merk dir die Namen, aber halte dich vorerst nicht länger mit ihnen auf, denn kaum erwähnen wir sie, treten sie auch schon wieder zurück wieder zurück in den Schatten, …. und treten wieder hervor, wenn sie gerufen werden.“ Es sind die kleinen schicksalhaften, wahrhaftigen und berührenden Geschichten, die jede für sich allein schon einem Kurzroman gleicht. Aus dem Gesamtbild aller Einzelschicksale ergibt sich schließlich die literarisch ungewöhnliche Island-Saga, die nicht nur in ihren Menschen- und Landschaftsbeschreibungen atmosphärisch beeindruckt, sondern auch sprachlich – auch ein Verdienst des Übersetzers Karl-Ludwig Wetzig. Für Stefánsson Roman gilt, was dort über den Brief der Großmutter an Eiríkur zu lesen ist: „… zwischen den Zeilen schimmerten Wärme und Zuneigung durch, flossen wie eine mächtige Strömung unter den Sätzen.“ Es ist schon ein paar Jahre her, dass mich ein Schriftsteller mit seinem Buch derart begeistert hat, tief berührt und nachdenklich zurückgelassen hat. 

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Zusätzliche Informationen

Jón Kalman Stefánsson wurde am 17. Dezember 1963 in Reykjavík (Island) geboren.

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