Cover des Buches Moffenkind (ISBN: 9783765088087)
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Rezension zu Moffenkind von Jörg Böhm

Er lächelte, als er die Tür öffnete und dem Tod direkt ins Gesicht sah. Und der Tod lächelte zurück.

von ginnykatze vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine Krimi, so wie ich ihn liebe. Toller Schreibstil, sympathische Charaktere, superspannende Geschichte. Man kann nicht aufhören zu lesen.

Rezension

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ginnykatzevor 8 Jahren

"Er lächelte, als er die Tür öffnete und dem Tod direkt ins Gesicht sah. Und der Tod lächelte zurück."


Zum Inhalt:


Wilhelmina Nissen will mit ihren Lieben ihren 90. Geburtstag an Bord der „Star oft the Ocean“ feiern, aber nicht nur das liegt ihr am Herzen. Es gibt da noch ein Geheimnis, das sie nun schon 70 Jahre mit sich herumträgt, was nun aber endlich gelüftet werden muss.


Die Monarchin der Kaffeerösterei Nissen & Brook herrscht auf ihrem Posten schon seit Jahrzehnten und das soll auch weiterhin so bleiben. Aber Wilhelmina ist nicht die alte gebrechliche Frau, für die sie gehalten werden kann. Nein, sie ist ein berechnendes Biest und bei dieser Reise zeigt sie nun Allen, zu was sie fähig ist. Sie geht augenscheinlich über Leichen.


Weshalb aber sind auch Dorit und Lutz Darling, von der konkurrierenden Kaffeerösterei mit an Bord und warum haben sie genau die Kabine neben den Nissens?


Immer wieder gibt es Streit zwischen Wilhelmina und ihren Gästen. Eiskalt und mit voller Absicht spielt sie Alle gegeneinander aus.


Nur Eva, ihre Großnichte, lässt sich nichts gefallen. Als während eines Gesprächs dann der Name ihrer seit 20 Jahren vermissten Freundin Sanne fällt, versucht Eva herauszubekommen, was damals passiert ist.


Auch der fesche Security Offizier Pieter de Jong hat so seine Probleme und irgendwie kreuzen sich ständig Evas und seine Wege.


Bei einem Ausflug dann passiert ein Unglück. Ist es ein Unfall oder ist es Mord?


Eva versucht herauszufinden, wie die Tote mit ihrer Freundin Sanne in Zusammenhang steht und als dann ein weiterer Toter zu beklagen ist, ist klar, dass hier keine Unfälle passieren, sondern ein Mörder sein perfides Spiel spielt. Und kann es sein, dass alles bis in die Kriegswirren des 2. Weltkriegs zurückreicht?


Auch Pieter de Jong ist nicht vom Glück verfolgt, denn sein Vater, den er gerade kennenlernen durfte, stirbt.


Und es zeigt sich, dass alle Todesfälle irgendwie miteinander verwoben sind. Aber wie ist das möglich? Eva merkt erst viel zu spät, dass sie sich selbst in tödliche Gefahr bringt.


Mehr verrate ich jetzt nicht. Lest selbst diesen genialen Krimi.


Fazit:


Der Autor Jörg Böhm schreibt hier einen Krimi, der mich von Anfang an fesselt. Ich kann das Buch nicht aus der Hand legen, bis die letzte Seite ausgelesen ist.


Der Schreibstil ist toll und sehr flüssig lesbar. Wort- und bildgewaltig lässt uns der Autor an seinen detaillierten Erzählungen teilhaben. Das Kopfkino schaltet sich sofort an und läuft auf Hochtouren, ich konnte spüren was hier passiert.


Die Spannung, die schon im Prolog aufgebaut wird, steigert sich von Kapitel zu Kapitel und endet in einem großen Knall.


Die Charaktere beschreibt der Autor sehr liebevoll und authentisch. Jeder hat hier seine eigene Persönlichkeit. Mein Liebling ist hier eindeutig Eva. Sie war so natürlich und wissbegierig und ich konnte alles mit ihr erleben. Aber auch alle anderen Protagonisten waren mir sehr nah. Der Person, die hier tötet durfte ich über die Schulter schauen, das war Gänsehautfeeling pur.


Die Kapitel sind kurz und knackig und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das gefällt mir einfach sehr gut.


Geschickt verstrickt der Autor mich als Leser in eine Geschichte, die in der Vergangenheit und der Gegenwart spielt. Ich bin gefesselt und kann das Buch nicht aus den Händen legen, jede einzelne Seite rinnt nur so durch meine Finger. Ich wandere zwischen den Zeiten hin und her und lasse mich von jeder falschen Fährte, die mir aufgezeigt wird verwirren und renne von einer Sackgasse in die nächste. Ich konnte die Person, die hier mordet, nicht stellen und war bis zum Schluss völlig blind. Genialgut, denn genau das liebe ich an guten Krimis und macht das Lesen zum reinsten Erlebnis.


Das Ende war für mich völlig überraschend. Das hatte ich nicht erwartet. Jörg Böhm verbindet die zwei Erzählstränge geschickt miteinander und löst alles genau auf. Auch ist die gute Recherche hervorzuheben.


Ein Krimi, der seinesgleichen sucht. Ich bin begeistert.


Hier vergebe ich aus vollster Überzeugung 5 hochverdiente Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Danke Jörg Böhm für dieses Lesehighlight und ich möchte noch ganz viel mehr davon.

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