Cover des Buches Legenden von Nuareth - Die Stunde der Helden (ISBN: 9783945493212)
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Rezension zu Legenden von Nuareth - Die Stunde der Helden von Jörg Benne

Mit einem Poeten und drei Helden in Nuareth

von Meduza vor 9 Jahren

Rezension

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Meduzavor 9 Jahren
Felahar hat die Nase voll von der Gerichtsschreiberei und begibt sich auf die Suche nach Abenteuern, um diese aufzuschreiben und als Poet durchzustarten. Tatsächlich begegnet ihm bald das Heldentrio Huk, Wim und Dalagar, und nach einer eher peinlichen (für den Leser sehr witzigen) Situation darf er die drei sogar begleiten. Nach einem humorvollen, lockeren Einstieg wird die Geschichte um Felahar und die Helden zunehmend düster. Zusammen mit Felahar stellt der Leser schnell fest, dass die Taten von Huk, Wim und Dalagar nicht viel mit dem zu tun haben, was Felahar bisher unter Heldentum verstanden hat und den er aus diversen Geschichten kennt. Die drei entpuppen sich als Söldner, die für Geld Aufgaben erledigen, an denen sich andere nicht die Hände schmutzig machen wollen. Nicht gerade der Stoff, aus dem Felahar seine Geschichten schreiben wollte …

Dies ist nicht mein erster Ausflug nach Nuareth und ich war gespannt darauf, tiefer in die Welt einzutauchen. Mir hat gut gefallen, Nuareth nicht aus der Sicht eines Kämpfers zu erleben, sondern eines Schreiberlings, dessen Stärken auf anderen Gebieten liegen.

Die Rollen der Helden sind vordergründig mit den typischen Heldenklischees besetzt, mit denen Jörg Benne unterhaltsam spielt. Deutlich scheint an vielen Stellen der Rollenspielhintergrund durch, jedoch nicht störend, sondern so, dass er zum Lesevergnügen beiträgt. Die Handlung wird rasant vorangetrieben, dadurch kommen die interessanten Nebenfiguren ein wenig zu kurz. Auch die Besonderheiten der Welt Nuareth selbst (Orte, Wesen) werden nur gestreift, der Schwerpunkt liegt hier auf den Figuren, insbesondere der des liebenswerten Felahars und seinen Abenteuern. Die Ich-Perspektive ist dafür gut gewählt und schafft Nähe zu Felahar. Auch die Helden lernt man als Leser aus Felahars Sicht kennen, wenn sie ihm zwischendurch von ihrer Vergangenheit erzählen.

Dem Autor gelingt der Wechsel vom humorvollen Einstieg in die dunkleren Gefilde der Fantasy, der sehr gut zur Geschichte und zunehmenden Desillusionierung von Felahar passt. Bis hin zum schlüssigen, actionreichen Finale steigt die Spannung und es gibt ein paar Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Besonders gegen Ende gewinnt die Geschichte an Tiefe, die sie zu einer Lektüre macht, über die man noch länger nachdenken kann.

Fazit: Ein lesenswerter Ausflug nach Nuareth - mit ganz besonderen Helden - der Lust auf mehr aus dieser Welt macht.
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