Jörg Endriss
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Chinakinder
Neue Rezensionen zu Jörg Endriss
Mit „Chinakinder: Moderne Rebellen in einer alten Welt“ ist es Jörg Endriss und Sonja Maaß gelungen, den Lesern einen sehr tiefgründigen Eindruck von China zu vermitteln. Wie könnte ein solches Unterfangen am besten gelingen, wenn nicht durch die Geschichten und Gedanken der Bewohner dieses faszinierenden Landes selbst? So geschehen in 30 anschaulichen Porträts junger Chinesen aus allen erdenklichen unterschiedlicher kulturellen Schichten. Thematisch überzeugt das vorliegende Werk auf ganzer Linie. Neben Fragen des alltäglichen Lebens werden auch Themen angerissen, die in dieser konservativen Gesellschaft sonst nur hinter verschlossenen Türen angeregt diskutiert werden. Kritik an der Vergabe von Studienplätzen, der Umgang mit Homosexualität, dem Druck der Eltern zu heiraten und die Beschäftigung mit den Regenschirm-Proteste werden aus mehreren Perspektiven betrachtet und dies macht das Buch so besonders. Die Autoren haben bewusst Jugendliche mit einem außergewöhnlichen Schicksal, aber auch Zufallsbekanntschaften interviewt. Wie ein Puzzle fügen sich die einzelnen Lebensläufe zu einem bunten Gesamtwerk zusammen.
„Chinakinder: Moderne Rebellen in einer alten Welt“ besticht vor allem durch seinen offenen und authentischen Umgang mit einer jungen aufstrebenden Generation. Die Ausdrucksweise der Jugendlichen wird möglichst unverfälscht übersetzt.
Besonders die gut recherchierte und erfrischende Umsetzung durch das Autorenduo Endriss/Maaß ist hier lobend zu erwähnen. Regt dieses Werk doch während der Lektüre immer wieder zum Nachdenken und selbstreflektieren ein. Gefallen haben mir zudem die Vielzahl an beigefügten Fotos und die kurzen Einführungen in die einzelnen Themen vor den Interviews.
Abschließend bleibt mir nur, dieses Werk allen (China-)Interessierten wärmstens ans Herz zu legen und verdiente fünf Sterne zu vergeben.
Die Generation der Jugendlichen in China. Das Thema wird mit diesem Buch sehr weitreichend beleuchtet und hinterfragt. Die Träume und Vorhaben der jungen Menschen, gestützt bzw. getragen von den Vorgaben der Regierung. Aber auch ihr Widerstand und Gegensatz dazu.
In vielen Portraits und Interviews haben die Autoren Jörg Endriss und Sonja Maaß gut rübergebracht, wie sich diese Generation fühlt und wie sie ihre Lebenswege gestalten wollen. Sehr berührend und zum Nachdenken anregend. Vorurteile werden widerlegt, man lernt, was China genau für ein Land ist und was es dieser Generation bietet.
Das Cover ist passend gestaltet, ebenso dazu der Untertitel „Moderne Rebellen in einer alten Welt“. Spannende Momentaufnahmen unterstützen den guten Eindruck der Geschichten.
Gespräche aus der Community
wir möchten Euch einladen, unser Buch "Chinakinder" zu lesen und darüber zu diskutieren. Der NDR hat es als "Sommerbuch" empfohlen (Video) - es eignet sich aber sich auch für dunkle Wintertage.
Im Buch erwarten Euch 30 spannende Portraits und Lebensgeschichten junger Chinesen: Da ist der Schüler Yixin, der gerade in der Prüfungsmühle steckt; die Studentin Duorou, die ihre Vorlesungen sausen läßt, auf Sinnsuche geht und per Anhalter durch Tibet fährt; der Wanderarbeiter Qiaofeng, der eine Internetplattform für Gedichte betreibt, um in seinem Alltag Trost zu finden; ein Startup-Unternehmer, der mit seiner Idee nach oben will und viele mehr.
China, das ist viel mehr als nur Pandas und Parteibonzen - vor allem die junge Generation ist bunt und stellt vieles in Frage.
Die Idee für dieses Buch hatten wir schon eine ganze Zeit mit uns herumgetragen. Mit-Autorin Sonja Maass und ich sind seit mehr als zwanzig Jahren immer wieder in China unterwegs und haben dort zeitweise gewohnt und gearbeitet.
In der Zeit haben sich nicht nur die Städte komplett gewandelt, es ist auch eine ganz andere Generation herangewachsen. Sie ist in Wohlstand groß geworden, besser ausgebildet, hat mehr Möglichkeiten im In- und Ausland zu reisen und kann - trotz Zensur - auf mehr Informationen zugreifen als igrendeine Generation vor ihr. Diese jungen Chinesen wollen wir in unserem Buch zu Wort kommen lassen. Dafür sind wir kreuz und quer durchs Land gereist und haben mit jungen Menschen aus allen möglichen Bereichen und Schichten gesprochen. Ein Großteil der Texte ist als "Protokoll" aus Sicht der Protagonisten geschrieben.
Ein Sonderteil widmet sich der Situation in Hongkong und Taiwan.
Leseproben finden sich auf der Seite www.chinakinder.de, auch ein Artikel auf Spiegel-Online http://www.spiegel.de vermittelt einen Eindruck.
Die einzelnen Kapitel stehen für sich. Man muss also nicht chronologisch lesen, sondern kann sich die Kapitel rausgreifen, auf die man am meisten Lust hat.
Wer sich für ferne Länder und Lebensgeschichten interessiert, hat sicher Spaß an dem Buch.
Und wer jetzt mehr erfahren, selbst lesen und darüber diskutieren möchte – wir freuen uns, wenn Ihr Lust habt, Euch an einer Leserunde zu beteiligen.
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