Jörg Kleudgen

 3,8 Sterne bei 50 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Jörg Kleudgen

Jörg Kleuken – Xulhu und andere Erzählungen des kosmischen Grauens, HP Lovecrafts Schriften des Grauens

Jörg Kleuken – Xulhu und andere Erzählungen des kosmischen Grauens, HP Lovecrafts Schriften des Grauens


In dieser gruseligen Kurzgeschichtensammlung finden sich die Geschichten: Xulhu, Lass die Puppen zu mir kommen, Früchte der Südsee, Das Gasthaus der Götter, Der Meeresteufel und Folge mir ins Dunkel

Die Thematik könnte nicht unterschiedlicher sein. Wir haben kanibalistische und religiöse Stämme, sprechende Puppen und Geschichten über Bücher, die die Seele einfangen und verschlingen. Es gibt Früchte die Wahnsinn auslösen und süchtig machen und verfluchte Gasthäuser.

Eines haben die Geschichten gemeinsam, sie sind gruselig und haben etwas mystisches an sich.


Ich habe das Hörbuch mit einer Dauer von 4 Stunden und 57 Minuten gehört. Eingelesen werden die sechs recht kurzen Geschichten von Markus Pol, der einen guten Job macht. Er lässt die Figuren lebendig werden, haucht den Geschichten eine gruselige Atmosphäre ein und nimmt den Hörer mit auf eine abenteuerliche Reise voller Geheimnisse und Gefahren.

Laut Verlag ist das Buch/Hörbuch für Leser:innen ab 12 Jahre geeignet. Obwohl hier die Gewalt nicht immer explizit beschrieben ist, denke ich dennoch nicht, dass die Lektüre für Kids geeignet ist.

Die Autor:innen in dieser Erzählung sind: Tobias Reckermann, Ian Delacroix, René Feldvoß, Rainer Zuch, Serhiy Krykun und Jörg Kleudgen, letzerer ist auch der Herausgeber des Buches.


Insgesamt hat mich die Kurzgeschichtensammlung gut unterhalten. Gehört habe ich das Buch allerdings nur, weil es zu einer Challenge gepasst hat und normalerweise nicht in mein Beuteschema passt. Dennoch hat mir der Ausflug in das Horrorgenre recht gut gefallen. Wer es gruselig, kurzweilig und ein bisschen mystisch mag, dem wird das Hörbuch sicher auch gut gefallen.


Das Cover ist düster und passt zum Inhalt des Buches.


Fazit: gruselige Kurzgeschichten. 4 Sterne. 

Der Fluch des blinden Königs

Der Fluch des blinden Königs
Auf einer Vortragsreise sind Doktor Egidio „Mazzo“ Mazarro und seine Assistentin Coline Letterie – unterwegs im Auftrag der Glaubenskongregation des Vatikan – gezwungen eine Umleitung zu nehmen, die sie zu fortgeschrittener Stunde durch einige kleine Eifeldörfer führt. Nicht nur die Gestalt eines kleinen Jungen, die plötzlich winkend am Straßenrand auftaucht, auch die gesamte Umgebung rühren etwas im Inneren des Gelehrten. Nach und nach kehrt die Erinnerung zurück, dass er als Kind, auf einer Studienreise mit seinem Onkel, bereits einige Wochen in dieser Gegend verbracht hat. Eine lokale Legende besagt, dass sich im umgebenden Wald die Höhle des blinden Königs befinden soll, der eine Armee von Kindern um sich schart. Nur Mazzaro ist ihm damals entkommen. Je mehr der Doktor diesem, seinem eigenen Rätsel nachgeht, desto stärker verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart.

Das Institut des Schreckens
Kurzfristig erhalten Dr. Mazarro und sein Begleiter Sven Nyary einen neuen Auftrag von der Glaubenskongregation des Vatikan. Am Institut für psychologische Forschung in der Nähe von Frankfurt am Main gehen merkwürdige Dinge vor sich. Im Keller des Gebäudes sollen sich riesige Ratten tummeln, die sogar Menschen angreifen; in den Gängen tauchen angeblich fremde Personen auf, die spurlos wieder verschwinden. Welche Rolle spielt die versteckte Kellertürtür, die noch von dem Friedhofsanlage stammt, auf der das Institut errichtet wurde? Und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Hausmeister, der stets im rechten Moment auftaucht, um das Schlimmste zu verhindern?

MEINUNG
„Der Fluch des blinden Königs“ bietet gleich zwei Abenteuer der Hauptfigur Dr. Egidio Mazarro, einem Sonderbeauftragten des Vatikan. Dabei wird die Figur in der Titelgeschichte gleich mehr oder weniger zufällig mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert und muss eine alte Schuld begleichen. Sehr geschickt lassen die Autoren dabei die Zeitebenen miteinander verschwimmen, zunächst subtil, dann immer eindeutiger. Die Story erinnert zwar an Groschenhefte, präsentiert sich aber doch deutlich ausgefeilter ist als die meisten der schnell heruntergeschriebenen Kiosk-Erscheinungen. Der großartig durchgeplanter Plot, die dichte Mystery-Atmosphäre, märchenhafte Einschübe und genau die richtige Dosis Charaktermomente machen dieses erste Mazarro-Abenteuer zu einem absolut gelungenen Grusel-Highlight.

Dagegen fällt „Das Institut des Schreckens“ leider merklich ab. Deutlich konventioneller geht es hier zu Werke, wie ein mittelmäßiger Grusel-Heftroman, der auf etwa die halbe Länge komprimiert ist. So haben weder Story noch Figuren Zeit und Raum, sich im notwendigen Maß zu entfalten. Mazarro und sein Begleiter sind auf Nebenrollen reduziert und stoßen erst im Finale zum eigentlichen Geschehen hinzu. Insgesamt – und besonders im Vergleich zur Titelgeschichte – eher flach, fantasielos und atmosphärisch mau.

Wie bei allen aktuellen BLITZ-Veröffentlichungen ist das Taschenbuch nur direkt über den Verlag erhältlich, das E-Book über alle bekannten Plattformen.

Die Klinge von Umao Mo

STORY

Die Drohnenbilder aus einem verseuchten Sperrgebiet, der Graffiti-Schriftzug „Yok Sotot“ an einer Mauer, erinnern den jungen Ingenieur Hisako Matsuka urplötzlich an seine Waisenkindheit im abgelegenen Bergkloster Umao Mo. Han, ein alter Freund aus diesen Kindertagen wird urplötzlich ermordet und seine Wohnung abgefackelt. Auf der Flucht vor Hans Mördern lernt Hisako die Krankenschwester Mara Matsu kennen, die ebenfalls den Ausdruck „Yok Sotot“ kennt; ein geistig verwirrter Patient auf ihrer Station hat ständig diese Worte wiederholt.

Plötzlich werden Hisako und Mara von bizarren Umgestaltungen ihrer Realität überrollt; Zeitlinien beginnen sich zu vermischen. Yok Sotot verändert die Vergangenheit und damit auch die Geschichte und die Gegenwart. Hisako und Mara müssen das Kloster von Umao Mo erreichen, wo die Quelle dieser Ereignisse liegt und die einzige Waffe, mit der sie Yok Sotot aufhalten können.

MEINUNG

Für die Jubiläumsnummer 10 von „H.P. Lovecrafts Schriften des Grauens“ ziehen die Autoren Jörg Kleudgen und K.R. Sanders den Namen Yok Sotot (Yog-Sothoth) aus Lovecrafts Mythentopf, sowie die „Tatsache“, dass dieses Wesen in vielen Kulturen unter ähnlich klingenden Namen bekannt ist; ein Trick, mit dem schon Lovecraft himself seinen Monstern einen allmächtigen Nimbus verliehen hat. Drumherum spinnen die Autoren jedoch eine eigene Story, die Yog-Sothoths „Persönlichkeit“, zugleich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in sich zu vereinen routiniert aufgreift und benutzt. 

Mit diesem Muster ist „Die Klinge von Umao Mo“ vergleichbar mit Andreas Zwengels „Kinder des Yig“ aus derselben Reihe. Doch wo Kollege Zwengel einen urbanen Fantasy-Action-Thriller mit den titelgebenden Schlangenmenschen abgeliefert hat, zeigen Sanders und Kleudgen Yog-Sothoth eingebettet in ein fernöstlich-mythologisches Szenario. Gekonnt fühlt man sich an japanische Fantasy-Streifen erinnert, in denen Schauwerte nicht selten über einen gleichmäßig gespannten roten Faden triumphieren, in denen aber auch keine Langeweile aufkommt. 

Insgesamt bietet „Die Klinge von Umao Mo“ ein reizvolles, unverbrauchtes Setting (im Lovecraft-Zusammenhang), überraschende Entwicklungen und einige wirklich starke Szenen. Jedoch wird manches sehr schnell abgehandelt, was dem Roman etwas sprunghaft wirken lässt. Da hätte hier und da mehr Fleisch auf den Knochen nicht geschadet. 

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