‚Dieser Comic ist einfach großartig. Mit seinem Szenario hat Matz die Sache auf den Punkt gebracht. Wie von ihm nicht anders zu erwarten, hat er es verstanden, in atemberaubenden Tempo die Etappen der Jagd nach dem am anderen Ende der Welt versteckt lebenden Nazi-Arzt darzustellen, aber auch dessen wachsende Paranoia, seine Einsamkeit und seine Dämonen, die ihn schließlich verschlingen.‘ (Seite 5, Vorwort von Olivier Guez)
Helmut Gregor befindet sich an Bord des Ozeandampfers North King auf dem Weg von Italien nach Argentinien. Er hat einen langen Weg hinter sich, ist im Januar 1945 aus Polen geflohen und in der Wehrmacht untergetaucht, hat dann mehrere Wochen in einem amerikanischen Gefangenenlager verbracht, lebte unter falscher Identität in Bayern, und möchte sich nach vier Jahren der Rastlosigkeit und der Angst vor Entdeckung nun in Lateinamerika ein neues Leben aufbauen.
Helmut Gregor ist Josef Mengele, der berühmt-berüchtigte Lagerarzt von Auschwitz, der mit seinen menschenverachteten medizinischen Experimenten in die Annalen der Geschichte eingegangen ist.
Ich habe den Roman von Olivier Guez schon vor einigen Jahren gelesen und viele Jahre zuvor Ulrich Völkleins Mengele-Biografie.
Mir hat der Roman ‚Das Verschwinden des Josef Mengele‘ sehr gefallen, ich fand das Buch sehr fesselnd, aber einige Passagen auch etwas langatmig. Das war bei der Graphic Novel anders - hier fand ich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend und gelungen. Die Kürzungen sorgen nicht dafür, dass man als Leser schlechter folgen kann, die Zeichnungen sind ausdrucksstark, bisweilen düster (wenn es um Auschwitz geht), insgesamt eher leger gezeichnet mit unklaren Konturen. Dabei liest sich die Graphic Novel wie ein Kriminalroman, durch die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart wirkt das Buch sehr abwechslungsreich und zeigt verschiedene Facetten von Mengeles Leben.
Alles in allem bieten Guez‘ Roman und die Graphic Novel einen sehr informativen und authentischen Einblick in Mengeles Flucht, Untertauchen, Leben in Lateinamerika, seinen Tod und natürlich auch in seine medizinischen Experimente. Dabei hält sich Guez oft an historische Fakten, hat viel recherchiert und schafft es, dass der Leser einen lebendigen Eindruck von Mengeles Person und Persönlichkeit bekommt.
Jörg Mailliet
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Jörg Mailliet
Das Verschwinden des Josef Mengele
Tagebuch 14/18
Neue Rezensionen zu Jörg Mailliet
Wir befinden uns in Westberlin, 1981. Die gesellschaftliche Stimmung brodelt, gegen Kapitalismus und Profitgier werden Häuser besetzt und täglich Demonstrationen abgehalten. In dieses radikale Umfeld wird ein Kriminalkommissar eingeschleust, der undercover einen ehemaligen Terroristen dingfest machen soll. Doch dieser ist nicht so leicht zu kriegen...
Anhand der (mir bislang unbekannten) Geschehnisse im damaligen Westberlin, wurde eine spannende und mit viel Atmosphäre aufgeladene Graphic Novel veröffentlicht, deren Story mit intensiven Zeichnungen begleitet wird.
Leseempfehlung für Berlinfans und History-Nerds!
„Furios, knallig und kenntnisreich in Szene gesetzt.“ – Werner van Berber, Tagesspiegel
„Hochspannend erzählen Ulbert und Mailliet den Politthriller und vermitteln in den durchgängig kolorierten, realistischen und sehr detaillierten Bildern die aufgeladene Atmosphäre der Mauerstadt, wobei sie hier und da charmante West-Berlin-Referenzen einbauen.“ – Jacek Slaski, Tip
„Jörg Ulbert und Jörg Mailliet ist es nach „Gleisdreieck“ auch im Nachfolgeband „Westend“ gelungen, wieder ein kompliziertes Kapitel West-Berliner Geschichte spannend aufzubereiten. Text und Bild ergänzen sich perfekt, versetzen den Leser wie in einer Zeitmaschine zurück in die untergegangene Kultmetropole West-Berlin.“ – Thomas Jaedicke, Deutschlandradio Kultur
„Wie schon bei „Gleisdreieck“ haben die Autoren Jörg Ulbert und Jörg Mailliet penibel recherchiert, um nicht nur Atmosphäre und Stadtansichten der Zeit authentisch zu gestalten, sondern auch die Geschehnisse akkurat abzubilden … [so] schildern die Autoren die Insel West-Berlin und ihre skurrilen Bewohner mit viel Sympathie und einer Prise Humor, was insgesamt eine unterhaltsame Geschichtsstunde bedeutet.“ – Markus Lippold, n-tv
„Alles, was in diesem Kontext geschah, scheint man in Sachen NSU-Prozess gerade neu zu erleben … Smart, wie die beiden Jörgs immer wieder Musik und Songtexte einfließen lassen … Eine beeindruckende Zeitreise, … hat man auch noch was gelernt.“ – Joachim Hiller, Ox-Fanzine
„„Westend“ überzeugt nicht nur durch die spannende Kriminalgeschichte, sondern auch durch Ulberts und Mailliets Liebe zum Detail. Vor allem Menschen aus Berlin werden ihre helle Freude haben: Das Café Kranzler, der Fehrbelliner Platz, Ku’Damm und viele andere Orte werden von Mailliet in bunte, aber trotzdem oft düstere Zeichnungen verpackt, der trockene Humor der Stadt zieht sich durch die Graphic Novel und Berliner dürfen hier auch mal berlinern.“ – Julia Brummert, Intro
„Interessant, informativ, eine Geschichts-Lektion zum Kopfschütteln. Ein Berlin-Comic mit Potential zur Chronik.“ – Lea Albring, qiez.de
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