Rezension zu "Das vergessene Wunder" von Jörg Romstötter
„In diesem Buch geht es um die Essenz unseres Lebens und das völlig frei von jeder Ideologie. Bestechend klar beschreibt Jörg Romstötter die Kraft der Natur und wie wir aus ihr schöpfen können. Gerade diejenigen (wie ich selbst), die schon wegen des Berufs einen großen Teil ihrer Zeit eben nicht in der Natur verbringen, finden hier, was ihnen oft fehlt: den Kontakt zu den eigenen Wurzeln. Und wer ein souveränes Leben führend will, kommt nicht daran vorbei, sich mit der eigenen Natur zu befassen. Jörg Romstötters Ansatz ist erstaunlich plausibel: ein modernes Leben leben und zugleich zulassen, was die eigene Natur ist.“
Stéphane Etrillard, führender europäischer Experte für persönliche Souveränität (vom Buchrücken)
Die Natur erleben – allein!„Niemand kommt aus der Natur, wie er in sie gegangen ist.“ – Jörg Romstötter
Eines ist mir nach dem Genuss dieses Buches – nein, eigentlich schon während des Lesens immer wieder – sofort in den Kopf gekommen: Micha, sei jeden Tag dankbar dafür, dass du so naturverbunden bist und so idyllisch lebst.
Das Buch ist eine Aufforderung und gleichzeitig eine Anleitung zum Kraft schöpfen. Mal ganz ehrlich: Wann bist du zuletzt richtig in der Natur gewesen? Und damit meine ich nicht die Joggingrunde durch den Park, die Kohltour am Wald entlang oder den Grillabend im Garten. Ich meine, so richtig, allein. Ich selbst wohne im Grünen und habe einen Hund, mit dem ich mindestens zwei Mal am Tag Gassi gehe oder eine Fahrradtour mache. Und ich habe gedacht, dass ich der Natur dabei so nahe bin, wie es nur möglich ist. Aber da habe ich mich getäuscht.
Ich habe den Ratschlag von Jörg Romstötter befolgt und habe mich einen ganzen Tag lang komplett allein in die Natur begeben. Ohne Smartphone, ohne Buch, ohne Hund. Ganz allein mit mir und einem kleinen Rucksack mit Proviant. Es war wunderbar. Wie sagte der Autor so schön: „Wir müssen einfach hingehen.“ Genau das habe ich getan. Ich habe mich selbst und das Wunder Natur gespürt.
Wie wir aus der Natur Kraft, Erfolg und Inspiration schöpfen
„Unser heutiges Leben gestaltet sich in so vielen Bereichen gegen unsere Natur. Es wird in dieser Form keinen Bestand haben. Es ist an der Zeit, dass wir unseren Verstand endlich dafür einsetzen, wofür wir ihn haben: um morgen rundum besser zu leben als heute. Dieses „besser“ hieß in der Vergangenheit: Weg von der Natur und hin zu so viel Annehmlichkeiten wie nur möglich. Das war für eine Weile richtig und notwendig. Heute jedoch sehen wir, welche Nachteile aus dieser sehr komfortablen Lebensform entstehen können und müssen unseren Fokus ändern. Zurückrudern wäre aber ebenso fatal wie unmöglich. Wir müssen die Richtung einfach nur ändern, nicht revidieren. Wir sollten die Natur nicht mehr nur kurativ nutzen, sondern regelmäßig und schon bevor es uns schlecht zu gehen beginnt. Aber auch das ist noch weit unter den Möglichkeiten der Natur. Die Natur war und ist die größte Inspirationsquelle der Menschen. Sie ist die Basis für unsere Kraft und damit unseren dauerhaften Erfolg. Im Grunde wissen wir über die großen positiven Wirkungen der Natur, doch konsequent und umfassend nutzen wir die Natur noch nicht. Ja, es scheint, als hätten wir über all dem Fortschrittsdenken das Wunder der Natur bereits vergessen.“
Ich habe lange über diese Worte von Jörg Romstötter nachgedacht. Die Natur als Inspirationsquelle? Definitiv. Selten kommen mir so viele gute Ideen, wie in der Ruhe des Waldes, der Felder und der Seen. Zum Beispiel bei den ausladenden Spaziergängen mit meinem Labrador Sam.
Kraft und Erfolg? Na klar. Keine Muckibude der Welt kann mir so viel Power geben wie das tiefe Grün des Waldes, der frische Morgentau auf den Wiesen und Weiden vor meiner Haustür oder dem plätschernden Gebirgsbach.
Der Denktag – Hebamme unserer besten Gedanken
Besonders spannend in dem Buch fand ich – neben vielen anderen Tipps und Hinweisen – die Idee mit dem Denktag. Jörg Romstötter hatte ein Schlüsselerlebnis und damit die Idee zum Denktag während einer Sitzung, in der die Themen nur so durchgeballert wurden und sich seine To-Do-Liste unaufhörlich füllte.
Der Autor hat schon während des Meetings für die nächsten zwei Monate jeweils einen Tag als „Denktag“ in seinen Kalender eingetragen. Der Denktag findet natürlich draußen statt.
Für die Gestaltung eines solchen Denktages, besser gesagt für den Kern des Denktages, die Denkstruktur, haben sich drei Methoden bewährt:
Methode 1: Wechsel der Bewegungsintensität
Methode 2: Einnehmen anderer Standpunkte
Methode 3: In den Schuhen des anderen
Die Methoden sind im Buch ausführlich beschrieben. Mich hat dieser Ansatz für einen solchen Denktag dermaßen überzeugt, dass ich mir auch für den nächsten Monat bereits meinen ersten Denktag im Kalender notiert habe.
Fazit
Ich liebe die Natur und ich weiß, sie liebt auch mich. Wir haben nur vergessen, uns das immer wieder vor Augen zu führen. Das Buch hat mich vor allem dadurch beeindruckt, dass ich schon nach den ersten Seiten regelrecht fühlen konnte, wie ich an einem Frühlingsmorgen barfuß auf einer Wiese, eingebettet zwischen Kornfeld und Dorfweiher, stehe.
So sehr ich auch die Annehmlichkeiten der Moderne nicht mehr missen möchte – wie sonst hätte ich die Rezension veröffentlichen können – hat mich dieses Buch geerdet. Es hat mir klar gemacht, dass die Natur schon immer unsere wichtigste Ressource war und es auch immer bleiben wird.
Abschließen möchte ich mein Fazit mit den Worten von Jörg Romstötter aus dem letzten Kapitel. Denn besser hätte ich es definitiv nicht ausdrücken können:
„Es ist meine tiefe Überzeugung: wir steuern auf eine wunderbare Zeit zu. Allerdings unter einer Voraussetzung: die zwei großen Pole unserer heutigen Zeit in einer Symbiose zu vereinen. Die Errungenschaften der Moderne, um unser Leben sicher und angenehm zu gestalten, und die Natur als Lebensraum und emotionale Heimat.