Jörg Scheller

 4 Sterne bei 4 Bewertungen

Lebenslauf

Jörg Scheller ist Professor für Kunstgeschichte an der Zürcher Hochschule der Künste. Gastdozenturen führten ihn unter anderem an die Kunstuniversität Poznań und die Taipei National University of the Arts. Er schreibt regelmäßig Beiträge für die Neue Zürcher Zeitung, DIE ZEIT, frieze magazine und ist Kolumnist der Stuttgarter Zeitung. Bereits als 14-Jähriger stand er mit einer Metalband auf der Bühne. Heute betreibt er einen Heavy Metal Lieferservice mit dem Metal-Duo Malmzeit.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jörg Scheller

Cover des Buches Anything Grows (ISBN: 9783515097086)

Anything Grows

 (1)
Erschienen am 01.10.2014
Cover des Buches Identität im Zwielicht (ISBN: 9783532628607)

Identität im Zwielicht

 (1)
Erschienen am 31.01.2022
Cover des Buches Body-Bilder (ISBN: 9783803137043)

Body-Bilder

 (0)
Erschienen am 08.04.2021
Cover des Buches Body-Bilder (ISBN: 9783803143105)

Body-Bilder

 (0)
Erschienen am 08.04.2021
Cover des Buches (Un)check your privilege (ISBN: 9783777630281)

(Un)check your privilege

 (0)
Erschienen am 20.09.2022

Neue Rezensionen zu Jörg Scheller

Cover des Buches Metalmorphosen: Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal (ISBN: 9783515126380)
MatthiasBreimanns avatar

Rezension zu "Metalmorphosen: Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal" von Jörg Scheller

Nicht nur für Metalfans
MatthiasBreimannvor 3 Jahren

Der Autor Jörg Scheller, gibt mit seinem Werk, „Metalmorphosen“, einen relativ großen und detaillierten Einblick in die komplexe Welt des Metals.

Denn trotz der Tatsache, dass Heavy Metal heutzutage in der breiten Öffentlichkeit, nicht mehr gar so negativ betrachtet wird aufgrund von unzähligen Festivals usw., und indes auch schon Konzerne mit Metal werben, ist dennoch die Mehrheit der breiten Meinung ablehnend gegenüber jener Kunstrichtung und jenes Musikgenres. Wobei vieles hierbei auch oft einfach nur als naives Vorurteil abgetan werden kann.

So wird dem Metal Genre oft vorgeworfen es sei einfach nur Lärm, oder hätte rein nur mit Gewalt, Mord, Satanismus, Krieg, uvm. zu tun. Wobei manche Meinung sogar soweit geht, dass sie meine Metal sei Frauenfeindlich und absolut Konservativ, bis hin zu rechts.

Doch genau mit jenen Vorurteilen und Denkweisen, räumt der Autor in seinem Werk auf.

Denn nicht nur behandelt er die Entstehungsgeschichte, von der ersten Metal Band, Black Sabbath (Ozzy Osborne) bis heute, sondern gibt auch tiefe Einblicke in die unendliche Vielfalt die im Metal anzutreffen ist, in Form von unendlichen Gliederungen in einzelne Untergenres, die es sonst in keiner anderen Musikart gibt, welche Vielfalt es unter den Hörern/Konsumenten und Musikern gibt. Aber auch versucht er mit Musiktheoretischen – Analysen anhand ausgewählter Songs aufzuzeigen, welch Arbeit und extreme Kunst und welch Können es braucht um einen Song zu verfassen und ihn überhaupt zu spielen.

So zeigt er auf, welche Beweggründe eigentlich hinter unzähligen Texten wirklich steckt. Denn sehr oft ist es weder eine Stillisierung und Verherrlichung von Gewalt, sondern eine Aufarbeitung und eine Art des Zurechtkommends mit dem jeweiligen Zeitgeschehen. So eben kamen in der Zeit des Kalten Krieges unzählige Bands des Thrash Metals hervor wie Kreator, Sodom uvm. die eben jenes Zeitgeschehen und die Angst vor einem Nuklearen Krieg verarbeiteten, „annahmen“ oder dagegen protestierten eben auf eine Weise, die unvorstellbar ist, so wie ein Krieg eben nun mal ist. Sowie dass eben das meiste „Böse“ dahinter ohnehin nur Show ist und einige sogar streng gläubige Musiker sind oder sogar Berufe im sozialen Bereich, usw. nachgehen.

Aber er zeigt auch auf, dass es natürlich auch die wirklich dunkle Seite des Metals gibt, jene aber absolut nur 1-2% ausmachten/ausmachen. Wie eben der Rechtsrock, Black Metal mit einzelnen Vorfällen in der Vergangenheit, usw.

So stellt er zudem auch verschiedene wissenschaftliche Studien vor, die Belegen, dass die Hörer von Metal.. die gelasseneren, ruhigeren, humorvolleren, respektvolleren und freundlicheren Hörer sind, durch alle Generationen.

So auch, dass der Metal weder Homophob noch Frauenfeindlich ist. Denn im Gegenteil…viele Sänger gingen und gangen ganz öffentlich mit ihrer Homosexualität um. Einer der ersten Musiker überhaupt, Rob Halford (Judas Priest). Aber auch Frauen, werden immer mehr in jene Musikrichtung gezogen, auch wenn noch immer in der Unterzahl. Wobei jenes sogar oft von den Höhren selbst gewünscht wird. Dass es mehr Frauen im Metal gibt.

Denn Metal ist eben viel mehr als nur Mord und Zerstörung, sondern eine musikalische Form und Ausdrucksweise für die Freiheit, die Individualität aber in Form einer Gemeinschaft.

Und auch ist Metal eben eine Musikart, wo es aufgrund eben der unzähligen Untergenres und Themen, für jeden etwas gibt.

Dazu sind im Werke selbst einige Interviews verschiedener Musiker, wie eben Mille Petrozza von Kreator, uvm. Aber auch viel Musikwissenschaftliches ist zufinden. Dieses könnte für manchen Leser vielleicht doch zu trocken oder komplex sein, aber dennoch sehr interessant.

Ein Werk, dass eben nicht nur für altbackenen Metalfans, sondern auch für jeden Interessierten gedacht ist.

Cover des Buches Metalmorphosen: Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal (ISBN: 9783515126380)
Buecherspiegels avatar

Rezension zu "Metalmorphosen: Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal" von Jörg Scheller

Heavy Metal und mehr
Buecherspiegelvor 4 Jahren

Metal einmal wissenschaftlich beschrieben, das hat Jörg Scheller in Metalmorphosen – Die unwahrscheinlichen Wandlungen des Heavy Metal. Dabei gibt es doch schon die, auf manchen Internetseiten erzählte Geschichte vom Prinzen, der Prinzessin und dem bösen Drachen. Verschiedene Stilrichtungen des Metal werden dort anhand der drei Protagonisten ausreichend erläutert. Prinz kommt auf Harley angebraust, tötet den Drachen, trinkt ein paar Bierchen und vögelt die Prinzessin. Kurz: Heavy Metal. Die anderen Versionen finden sich im Netz.

So hat es der Autor nicht gemacht. Im Gegenteil: sein Werk ist fast schon allumfassend zu nennen, was Zeiträume des Genre betrifft, wie sich der Metal in den Ländern und Erdteilen entwickelt hat, Geschlechterrollen im Metal und Einflüsse aus der Musikszene jeglicher Art beschrieben. Dabei sind manche Kapitel schwieriger zu erfassen als andere, was auch am Schreibstil beziehungsweise natürlich auch am Interesse des jeweils Lesenden liegen wird.

Da ich selbst nicht Musik studiert habe, habe ich die musiktheoretischen Analysen als interessant empfunden, konnte aber zum Teil nicht wirklich folgen. Und damit nicht beurteilen. Die Interviews der verschiedenen Bandmitglieder waren da für mich schon reizvoller. Hier werden die auf dem Rückentitel erwähnten Verknüpfungen von Kosmetik und Psychotherapie mit dem Metal schnell klar. Denn viele Musiker haben noch ein Leben neben der Band und empfinden es als völlig normal, beides sehr gut miteinander zu verbinden.

Metal, das bedeutet für die Meisten vor allem Freiheit in jeglicher Hinsicht. Was den Stil betrifft: Weiterentwicklungen, Rückentwicklungen, ein Nebeneinanderher, ein Verbinden, Trennen, wieder Einfangen, Neubeginn und/oder Besinnung auf den Anfang. Der Tausch von Demobändern rund um die Welt ist das verbindende Glied in der Kette von Fans und Bandmitgliedern, vom Beginn der Zeitrechnung dieses Musikstils.

Scheller beschreibt die Einflüsse von Rock, Klassik, Punk und anderen Richtungen, die Virtuosität der Musikstücke, die Auftritte der Bands und wie sie sich gegenseitig unterstützen und Vorbild sind. Dabei vergisst er mitnichten, dass Drogen und Alkohol genauso dazu gehören, wie, leider, in manchen nordischen Ländern das Abfackeln von Kirchen und schlimmeren. Letzteres hat allerdings auch wieder aufgehört.

Von der Arbeiterklasse bis zu verwöhnten Gören, von Glaubensrichtungen und Ritualen, die dann doch keine sind oder sein wollen/sollen, vom Zusammenhalt in dieser speziellen Gruppe und doch auch Trennendes, das wird beschrieben. Natürlich stehen heterosexuelle Menschen oder wie sie als solche empfunden werden an erster Stelle. Dabei zeigen früh die Verkleidungen und Schminkexzesse, dass Homosexualität ebenfalls eine Rolle spielten und spielen. Und auch wenn gerade Frauen sowie Menschen anderer Gesellschaftsschichten und Länder, anders als die harten weißen Kerle, in der Minderheit sind, so sind sie präsent und prägend für den Metal, wie der Autor erläutert.

Spaß an der Musik, am Liveauftritt, am Kauf/Verkauf der entsprechend gestalteten T-Shirts und Platten, das alles ist bis Heute unfassbar wichtig für die Metalgemeinde. Die mehrtägigen Events sind so verbindend und nahrhaft für die Seele des Metalfan wie das tägliche Brot und Flüssigkeit jeglicher Art. Vom Schmuddelkind, mit dem man nicht spielen, deren Musik man bei Strafe nicht folgen durfte, hat es sich mit den Generationen gewandelt. Die Eltern und manchmal schon Großeltern sind schließlich schon immer Metalfans gewesen, so sollen auch die Kinder ihren Spaß haben.

Beeindruckend umfassend sind die Beschreibungen rund um die Szene, die mehrere Jahrzehnte umspannen, mit einer Wortevielfalt, die seinesgleichen sucht.  Auf dem Rückentitel ebenfalls erwähnt wird:

Mit musiktheoretischen Analysen von Dennis Bäsecke-Beltrametti und Interviews mit Sabina Classen (Holy Moses), Cronos (Venom), Ben Weinman (The Dillinger Escape Plan), Mille Petrozza (Kreator), Freddy Lim (Chthonic) und Prika Amaral (Nervosa). 


Auf weiterführende Internetseiten findet sich so einiges interessantes über den Autor wie auf Wikipedia unter: https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Scheller# aber auch auf seiner eigenen unter: http://www.joergscheller.de/

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 7 Bibliotheken

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

Worüber schreibt Jörg Scheller?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks