In dem Buch „Alter, was geht?“ probiert der Autor Jörg Thomann (43 Jahre alt) aus, wie es ist, als Erwachsener Dinge nachzuholen, die er in seiner Kindheit/Jugend nicht gelernt hat.
Hierzu zählen z.B. Schlittschuhlaufen, Fußball spielen, Gitarre spielen, Skateboarden, aber auch etwas untypischere Dinge wie ein Benimmkurs oder Klamotten kaufen mit zwei Modejournalistinnen.
Der Schreibstil des Buches hat mir ganz gut gefallen. Der Autor schreibt recht humorvoll und gut verständlich, die Kapitel sind nicht zu lang und meist noch mit einem zur Situation passenden Bild versehen.
Leider war das Buch dann aber doch ein wenig anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Der Autor möchte möglichst viele verschiedene Dinge ausprobieren und das in kurzer Zeit. Somit nimmt er sich z.B. für das Ausprobieren von Skatebord fahren oder Graffiti sprühen grade mal einen Tag bzw. ein paar Stunden Zeit. In einer so kurzen Zeit kann man da natürlich nicht richtig lernen, höchstens mal reinschnuppern. Außerdem finde ich es fraglich, ob irgendein Jugendlicher wirklich „gelernt“ hat Graffitis zu sprühen oder wie man Computerspiele spielt. Gewisse Dinge kann man nicht durch beigebracht bekommen, wenn Talent und Interesse nicht ausreichend vorhanden sind, weder als Erwachsener, noch als Kind.
Es wird vieles einfach nur kurz angerissen, so dass man von „Lernen“ nicht wirklich sprechen kann.
Dennoch fand ich einige Aspekte des Buches sehr interessant. So ist es z.B. wirklich erstaunlich, wie schwierig es für einen erwachsenen Mann ist, überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, Fußball spielen zu lernen. Einen Verein für absolute Anfänger gibt es (laut den Erfahrungen des Autors) gar nicht. So musste er lange herumtelefonieren, um überhaupt jemanden zu finden, der ihn und seinen Wunsch wirklich ernst genommen hat.
Insgesamt ein ganz nett zu lesendes humorvolles Buch, von dem man aber nicht zu viel erwarten sollte.
Jörg Thomann
Lebenslauf
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Unsere Helden
Alter, was geht?
Neue Rezensionen zu Jörg Thomann
Jörg Thomann ist Journalist und arbeit zur Zeit für das Ressort "Leben" der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Von 2013 bis 2014 hat er im "hohen Alter" von 42 Jahren eine Reihe von Aktivitäten ausprobiert, die man sonst eher in der Jugend ausübt. So war er zum Beispiel Schlittschuh laufen, mit den Pfadfindern wandern, hat ein Instrument gelernt und Graffitis gesprüht.
Was hat mir gut gefallen?
Vor allem hat mir der Stil, in dem der Autor schreibt, gut gefallen. Locker, leicht und mit viel selbstkritischem Humor berichtet er über seine Aktivitäten.
Was hat mir nicht gefallen?
Meiner Meinung nach passen nicht alle Aktivitäten, die der Autor getestet hat zum Thema. Bei Themen wie Tanzschule oder Schwimmunterricht kann sicherlich noch diskutieren, ob sie zum Thema passen, aber bei einem Boxkurs für Manager, einem Benimmkurs oder einer Stilberatung durch Moderedakteurinnen empfinde ich das Thema als verfehlt.
Außerdem hat er einen Großteil der Aktivitäten für meinen Geschmack viel zu kurz getestet. Zum Beispiel ist er einen Nachmittag lang Skateboard gefahren und hat sich damit zufrieden gegeben ein paar Meter auf ebener Fläche zu rollen. Das ist mir ehrlich gesagt zu wenig, um ein echtes Experiment zu sein.
Fazit
Ein durchaus kurzweiliges Buch aber aus dem Thema hätte man mehr herausholen können.
Wertung: 3,5/5 Sternen
Vielen Dank an Lovelybooks für das Verlosen des rezensierten Buchs.
Jörg Thomann hat in seiner Kindheit und Jugend vieles ausgelassen - Drachen basteln, Computerspiele zocken, Fußball spielen oder Boxen lernen, und so weiter. Dies will er nun mit Anfang 40 nachholen und erzählt in diesem Buch wie es ihm dabei ergangen ist.
Als ich an einem "Fragefreitag" dieses Buch entdeckt hatte, fand ich die Idee sehr witzig und unterhaltsam. Doch die Umsetzung fand ich stellenweise doch sehr dröge/langatmig. Teilweise musste ich mich arg dazu drängen weiterzulesen. Der Schreibstil war flüssig, daran war nichts zu meckern. Und auch die Bildsprache war sehr deutlich. Doch irgendwie sprang der Funke einfach nicht über. Zudem war einige dieser Experimente doch nicht das, was ich mir unter "Jugend nachholen" vorgestellt habe, z.B. der Cocktail- oder der Kniggekurs.
Mein Fazit: Für etwas Kurzweiliges in der Bahn auf dem Nachhauseweg oder im Wartezimmer eines Arztes sicherlich nicht schlecht, aber nix für einen unterhaltsamen Nachmittag auf dem Sofa.
Gespräche aus der Community
Alter! Voll fett Fragefreitag!
Jörg Thomann ist vieles: 42, Journalist bei der FAZ, Autor der dortigen "Herzblatt-Geschichten", Vater von zwei Töchtern und - in einer Midlife-Crisis! Selbstverständlich, dass er dem Abhilfe schaffen muss!
In einem aberwitzigen Selbstexperiment beschließt er daher, lauter Versäumnisse aus seiner Jugend nachzuholen und sich dabei zu beweisen, mitunter aber auch, sich zu blamieren: Denn von Tanzstunden über Pfadfinderausflüge bis hin zum richtigen Schwimmenlernen ist dem Reigen der Fettnäpfchen kaum etwas hinzuzufügen. Sympathisch, urkomisch und zum verständnisvollen Nicken animierend ist Alter, was geht? ein Buch, das unbedingt lesenswert ist.
Mehr zum Buch
Was Hänschen nicht lernt, das lernt Hans nimmermehr! Wirklich? Aber haben dann all jene, die in ihrer Kindheit den Musikunterricht geschwänzt haben, keine Lust auf Fußball hatten und zu schüchtern für den Tanzkurs waren, ihre Chance auf ewig vertan? Oder kann man auch jenseits der Vierzig noch das Wunderkind in sich wecken?
Jörg Thomann macht die Probe aufs Exempel, denn er bereut es heute schmerzlich, dass er als Hänschen einiges verpasst hat. So mischt sich der 42-Jährige unter Nachwuchskicker, stellt sich todesmutig aufs Skateboard und schluckt eine Menge Wasser mit dem Ziel vor der Schwimmbrille, anständig kraulen zu lernen. Seine Selbstversuche bringen ihn immer wieder in absurd-komische Situationen. Er verzeichnet aber auch Erfolge und stellt fest, dass Hänschen zwar schneller lernt, Hans aber immer noch verdammt viel Spaß dabei hat.
Über Jörg Thomann
Jörg Thomann wurde 1971 in Berlin geboren. Nach seinem Studium der Publizistik ging er an die Berliner Journalisten-Schule. Seit 1999 arbeitet er für die FAZ. In der Zwischenzeit war er viel in der Welt unterwegs, unter anderem in Costa Rica. 2012 veröffentlichte er "Unsere Helden – Von Flipper bis Lady Gaga", ein grandioses Buch über Idole der Kindheit und der Jugend. Jörg Thomann ist verheiratet und hat zwei Töchter.Ihr wollt wissen, welche Pannen einen in der zweiten Jugend erwarten? Dann stellt jetzt eure Fragen an Jörg Thomann, der aus einem reichen Nähkästchen plaudern kann!:) Mit ein bisschen Glück könnt ihr dabei eines von 5 Exemplaren seines Buches Alter, was geht? aus dem Bastei Lübbe Verlag gewinnen!
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