Jörgen Bracker

 4,3 Sterne bei 50 Bewertungen
Autor*in von Die Reliquien von Lissabon, Hinter der Nebelwand und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jörgen Bracker (©)

Lebenslauf

Jörgen Bracker, Historiker und Archäologe aus Leidenschaft, studierte – nach dem Abitur an der Domschule Schleswig – Klassische Archäologie, Alte Geschichte sowie Vor- und Frühgeschichte in Marburg, Kiel und Münster. Er promovierte 1965 in Münster mit einer Arbeit zum Thema „Die Bildnisse Kaiser Gordians III. nach einer neuen ikonographischen Methode“. Anschließend war er als Kustos und Oberkustos am Römisch-Germanischen Museum Köln als Ausgrabungsleiter und bei der Neugestaltung des 1974 eröffneten Museumsneubaus tätig, bevor er 1976 zum Direktor und Professor des Museums für Hamburgische Geschichte berufen wurde, dem er bis 2001 vorstand.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jörgen Bracker

Cover des Buches Hinter der Nebelwand (ISBN: 9783529045257)

Hinter der Nebelwand

 (15)
Erschienen am 01.10.2011
Cover des Buches Die Reliquien von Lissabon (ISBN: 9783867740210)

Die Reliquien von Lissabon

 (16)
Erschienen am 28.04.2008
Cover des Buches furor maris (ISBN: 9783752807370)

furor maris

 (7)
Erschienen am 05.07.2018
Cover des Buches Zeelander (ISBN: 9783492249447)

Zeelander

 (6)
Erschienen am 01.11.2007
Cover des Buches Spielmanns Fluch (ISBN: 9783898768016)

Spielmanns Fluch

 (4)
Erschienen am 01.07.2015
Cover des Buches 1622. Ein erbärmliches Unglück (ISBN: 9783961941803)

1622. Ein erbärmliches Unglück

 (2)
Erschienen am 01.06.2022
Cover des Buches Meister Zeelander (ISBN: 9783961940936)

Meister Zeelander

 (0)
Erschienen am 08.01.2020

Neue Rezensionen zu Jörgen Bracker

Cover des Buches 1622. Ein erbärmliches Unglück (ISBN: 9783961941803)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "1622. Ein erbärmliches Unglück" von Jörgen Bracker

Explosion des Handelschiffs HILLIGHE GEORG auf der Elbe am 2. Juli 1622
Gwhynwhyfarvor einem Jahr

Im Vorwort des Romans ist die Explosion des Handelschiffs HILLIGHE GEORG auf der Elbe am 2. Juli 1622 beschrieben, deren genaue Umstände bis heute nicht völlig geklärt werden konnten. Um diese offene Frage spinnt der Historiker und Archäologe Bracker eine Handlung, die er in einem spannenden Spionageroman präsentiert.


Der historische Roman beginnt sehr fesselnd mit einem Überfall auf einen Hof, der Dank Jonas kluger Idee verhindert werden kann. Die Söldner des Grafen von Braunschweig-Lüneburg hatten bereits vom Zollspieker Besitz ergreifen, ihn ausgeraubt und nun reiten sie über die Deiche, um die Höfe in den Vierlanden zu plündern. Was hat der «tolle Christian» vor? Wir befinden uns in der Anfangszeit des Dreißigjährigen Krieges. Halsbrecherisch reitet Jonas nach Hamburg, um Hilfe zu holen. Doch der Amtmann hat gerade Soldaten genug die Stadt zu schützen. Die Höfe der Vierlanden müssen sich selbst helfen. Eine weitere Attacke droht dem Hof – auch die weiß Jonas mit einem Trick zu verhindern. 


Und weil Jonas, der Icherzähler der Geschichte, ein pfiffiger Kerl ist, der sich zu helfen weiß, stellt ihn der berühmte holländische Festungsarchitekt und Heerführer Oberst Johan van Valckenburgh als Späher ein. Was plant die feindliche Seite? Was geht hier vor? Das Spionieren gestaltet sich nicht ganz so einfach, doch mit Hilfe einiger Männer und Frauen kommt Jonas dem Geheimnis auf die Spur. Doch manch einer spielt ein falsches Spiel, arbeitet für andere Auftraggeber oder verfolgt eigene Interessen. Auch ein wenig Herzgeschichten spielen dabei mit.


Hamburg gilt im 17. Jahrhundert als größter Handelsplatz für Waffen – weltweit! Und weil der Waffenhandel an Kriegsparteien vom Hamburger Hafen aus verboten ist, tummeln sich hier viele illegale Waffenhändler herum. Ein gutes Geschäft für die Händler: Kanonen, Hieb- und Stichwaffen und die neueste Schusswaffen-Generation sind begehrt, und viele Parteien sind bereit, dafür hohe Preise zu zahlen. Der Haupthandelsweg für derlei Gefahrgut ist die Elbe. Der HILLIGHE GEORG heißt das Schiff, das am 2. Juli 1622 von Hamburg aus Kurs auf Spanien nehmen soll, oberflächlich mit belanglosem Gut beladen ... Jörgen Bracker schafft es Konfliktparteien des Dreißigjährigen Kriegs und die Rolle Hamburgs gut darzustellen, eingebunden in eine spannende Geschichte. 


Anschaulich beschreibt der Autor des Lebens im Hamburger Umland und in der Hansestadt. Die Geschichte selbst ist als historischer Kriminalroman verpackt, als Spionageroman. Auch die Sprache bekommt eine leichte Tonalität zum Historischen, was dem Roman guttut. Als Historiker ist Jörgen Bracker bestens beruflich vertraut mit der Geschichte Hamburgs. Das sticht hervor. Am Ende gibt es einen Index zu den historischen Ereignisse und Personen, so wie ein Verzeichnis mit weiterführender Literatur und Karten. Ein solider historischer Krimi, schnörkellos, spannend mit Sachverstand. Was will man mehr? Empfehlung!



Jörgen Bracker, Jahrgang 1936, promovierte 1965 in Münster/Westfalen und wirkte von 1965 bis 1976 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Römisch-Germanischen Museums in Köln an Ausgrabungen, Ausstellungen und der Einrichtung des neuen Museumsgebäudes mit. Von 1976 bis Ende 2001 leitete er als Direktor und Professor das Museum für Hamburgische Geschichte. Die Neugestaltung der Schausammlungen und die von Katalogwerken begleiteten Sonderausstellungen zur Geschichte Hamburgs vom 9. bis zum 20. Jahrhundert bestimmten sein dortiges Wirken. Seit der von ihm 1989 in Hamburg und Rostock präsentierten Ausstellung «Die Hanse – Lebenswirklichkeit und Mythos» galt sein besonderes Augenmerk der durch Seeraub und wirtschaftlichen Niedergang gekennzeichneten Krise der Hansezeit um 1400. Von den ‹wissenschaftlichen Fesseln› befreit, aber ohne sein enormes geschichtliches Wissen zu vernachlässigen, hat Jörgen Bracker sich nach seiner Pensionierung intensiv der Romanform gewidmet. 


Cover des Buches 1622. Ein erbärmliches Unglück (ISBN: 9783961941803)
stefan182s avatar

Rezension zu "1622. Ein erbärmliches Unglück" von Jörgen Bracker

Ein wirklichkeitsnaher, toll recherchierter historischer Roman
stefan182vor 2 Jahren

Inhalt: Als im Mai 1618 drei Beamte des böhmischen Königs aus einem Fenster der Prager Burg gestoßen werden, ahnt der im Hamburger Umland wohnende Jonas noch nicht, welche Konsequenzen dies für ihn haben wird. Doch plötzlich ziehen marodierende Soldatenbanden durch das Land, die es auch auf den Hof von Jonas’ Bruder abgesehen haben. Nur dank der Raffinesse von Jonas können sie abgewehrt werden – wodurch Johan van Valckenburgh, der gerade den Bau der Hamburger Wallanlagen leitet, auf Jonas aufmerksam wird und ihn als Späher anstellen möchte. Ehe Jonas es sich versieht, ist er mitten in den konfessionellen Wirren des Krieges…

Persönliche Meinung: „2. Juli 1622 – Ein erbärmliches Unglück. Valkenburgh und die Waffenschmuggler“ ist ein historischer Roman von Jörgen Bracker. Erzählt wird die Handlung in Tagebuchform aus der Ich-Perspektive von Jonas, der es aufgrund seiner Vergangenheit nicht immer leicht hatte, jetzt aber – unter der schützenden Hand Valckenburghs – immer stärker sein Potential entfalten kann. Fluchtpunkt des Romans ist die Explosion eines Schiffes auf der Elbe am 2. Juli 1622, deren genaue Umstände bis heute nicht völlig geklärt werden konnten. Um diese offene Frage spinnt der Historiker und Archäologe Bracker eine Handlung, die literarisch zu beantworten sucht, was zur Explosion des Schiffes geführt haben könnte. Der Roman geht allerdings noch weit über die Behandlung der Explosion hinaus. So thematisiert „2. Juli 1622“ außerdem die Abenteuer, die Jonas mit seinen Freunden in Hamburg und Umfeld erlebt, mehrere Liebesgeschichten und die Anfangszeit des Dreißigjährigen Krieges. Hierbei spielen besonders die religiösen, auch intrakonfessionellen Konfliktpunkte des Krieges und die (politische) Situation Hamburgs im Krieg eine Rolle. Der historische Hintergrund wird authentisch und wirklichkeitsnah geschildert – ohne, dass der Autor in trockenes Dozieren abdriftet. Denn: Die Ereignisgeschichte hat immer direkte Konsequenzen für die Protagonisten, sodass der historische Hintergrund lebensnah veranschaulicht wird. Zudem finden sich in der Handlung häufig Politkrimi-Elemente, die das Historische auflockern: Mehrmals spioniert Jonas die politischen Feinde in brenzligen Situationen aus; welche Allianzen überdauern, wer die Seite wechselt, ist in der brisanten Kriegssituation offen. Der Schreibstil von Jörgen Bracker ist eher hypotaktisch, reich an Beschreibungen und stellenweise verschnörkelt. Anfangs ist dies etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell daran (außerdem wirkt der Schreibstil archaisierend, wodurch der Text auch auf Sprachebene einen historischen Touch bekommt). Der Roman schließt mit einem Nachwort („Wahr oder wahrscheinlich“), in dem der Autor die gesicherten historischen Erkenntnisse zur Explosion des Schiffes festhält. Weiterhin existieren ein Index, in dem kurz historische Ereignisse, Örtlichkeiten und auftretende Personen erklärt werden, und ein Verzeichnis mit weiterführender Literatur zum Themenkomplex „Dreißigjähriger Krieg“. Insgesamt ist „2. Juli 1622 – Ein erbärmliches Unglück“ ein kurzweiliger, wirklichkeitsnaher und toll recherchierter historischer Roman.

Cover des Buches furor maris (ISBN: 9783752807370)
buecherwurm1310s avatar

Rezension zu "furor maris" von Jörgen Bracker

Eine abenteuerliche Geschichte
buecherwurm1310vor 6 Jahren

Gödeke Michel ist ein Seeräuberin Nord- und Ostsee und einer der Anführer der Vitalienbrüder. Er befürchtet von Seeräuberjägern gefangen zu werden. Daher ist er gar nicht erfreut, als in die Winde zu einer Kursänderung zwingen. Nachdem er sich auf die Jade geflüchtet hat, wird er dann doch noch gefangen genommen. Kurz vor seiner Hinrichtung in Hamburg bittet er den Ratsherrn Nikolaus Schoke, die Handknochen des heiligen Vincentius, die sehr wertvoll sind, zurück nach Lissabon zu bringen. Das ist ein gefährliches Unterfangen, denn die politischen Verhältnisse sind nicht sicher. Schoke macht sich auf den Weg, der ihn zunächst nach London führt, muss aber von dort fliehen. Er gerät auf das Schiff von Jean de Bethencourt, der im Auftrag des spanischen Königs unterwegs ist. Die junge Guanchin Isabel, die ebenfalls auf dem Schiff ist, hat es ihm angetan und so reist er mit auf die Kanaren, die für Spanien vereinnahmt werden sollen. Erst als die junge Dame sich einem anderen zuwendet und die Gräuel auf den Inseln immer schlimmer werden, macht sich Schoke endlich auf nach Lissabon, um die Reliquien zu übergeben.

Ich wusste nicht, dass dies der zweite Teil einer Seefahrer-Trilogie ist, aber das Buch lässt sich auch problemlos lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Allerdings finde ich, dass die Geschichte nicht ganz einfach zu lesen ist. Aber die Sprache ist der Zeit angepasst und alles wirkt daher sehr authentisch. Es ist sehr spannend, über die damaligen Zeiten zu lesen.

Die beteiligten Personen sind gut und sehr individuell beschrieben. Schoke hat sich bei Anbruch seiner Reise bestimmt nicht vorgestellt, dass es so abenteuerlich und auch gefährlich für ihn wird. Ich habe mit ihm gelitten und bedauert, dass sein Leben so den Bach runtergeht. Immer wieder gibt es Wendungen, die Überraschungen und neue Gefahren bringen.

Hilfreich sind auch die Informationen, die Nachwort, Glossar und Personenverzeichnis liefern.

Das Buch ist informativ und spannend zugleich.

Gespräche aus der Community

Noch könnt Ihr Euch bewerben, denn in wenigen Tagen schon lodert die  Lunte, und Ihr dürft dabei nicht fehlen! Hier der Vorspann: 

Bevor noch der Kopf des Piraten Goedeke Michel in den Staub fällt, darf der Delinquent, Vitalienbruder wie sein'angeblich' im Vorjahre hingerichteter Freund Claus Störtebeker, einen letzten Wunsch äußern. Er beschwört seinen Richter, den Ratsherrn Nikolaus Schoke, all die von den Hälsen seiner Genossen in Amulettkapseln herabbaumelnden Reliquien vor deren Hinrichtung einzusammeln und zurück zu erstatten, aber wohin? Nach geltendem Recht müssen sie in den Sarg des Heiligen zurückgelegt werden, in  diesem Fall in den goldenen Schrein des Heiligen Vincentius in der Sé, der Kathedrae zu Lissabon. Mit diesem Vermächtnis gibt der Pirat die verhängnisvolle Richtung einer Reise vor, die zwingend eingehalten muss und den Weg durch den Roman vorbestimmt. Das Vorgehen der Rezensenten wird durch die Haupkapitel und deren präzise Untergliederung bestimmt, so dass sich zusätzliche Hinweise an dieser Stelle erübrigen. 

Euer Jörgen Bracker
33 BeiträgeVerlosung beendet
JoergenBrackers avatar
Letzter Beitrag von  JoergenBrackervor 5 Jahren
Dass Dir das Buch so gut gefallen hat, ermutigt mich, Dich auch im nächsten Jahr zu Band III der Störtebeker-Trilogie einzuladen. Ich melde mich über lovelybooks, sobald das Buch veröffentlicht sein wird. Vielen dank! Jörgen

1) Vorboten einer Kriegsfurie sind in den Hamburger Vierlanden zu verspüren.
2) "Prager Fenstersturz" des katholischen Statthalters und Entmachtung des
rechtgläubigen Königs durch den calvinistischen Landtag.
2) Gegenschlag der "Katholischen Liga" und Flucht des calvinistrischen  "Winterkönigs" aus Prag nach Hamburg.
3) Zusammen mit dem Winterkönig gelangt der junge Spielmann Václav nach Hamburg, der mit einem Lied von John Dowland Begeisterung auslöst und das Herz eines klugen Bauernjungen aus den Vierlanden.
4) Václav arbeitet hier für die Hamburger "Wöchentliche..."  und stößt dabei auf den schwunghaften Waffenhandel mit Spanien, das die Calvinisten in den Niederlanden ausrotten will.
5) Václav erfährt von der grausamen Hinrichtung seines Vaters durch den katholischen Statthalter in Prag und bittet seinen Freund Jonas, ihn bei einem Racheakt zu unterstützen.
6) Die calvinistischen Presbyter verlangen von Václav, die Rache für den Vater zu einem Fanal zu erweitern, von dem Jonas nichts ahnt.
7) Am 2. Juli 1622 fliegt auf der Elbe bei Neumühlen unterhalb von Hamburg ein Waffenschmugglerschiff mit 37 nichtsahnenden Gästen an Bord in die Luft. Alle sterben. Niemand wird berichten, was wirklich geschah. Und doch - nach Jahrhunderten kommt di Wahrheit ans Licht.
72 BeiträgeVerlosung beendet
Einladung für todesmutige Rezensenten zu der historisch nachweisbaren, lebensbedrohlichen Seereise des Hamburger Ratsherrn Schoke im Jahr 1402, um die kostbaren Reliquien des portugiesischen Nationalheiligen VINCENTIUS nach Lissabon zurückzubringen. Sie waren in Amulettkapseln gefunden worden, die von den Hälsen der 1401 enthaupteten Seeräubergenossen Klaus Störtebekers und Goedeke Michels herabbaumelten. Die Reise über Nordsee und den Atlantik berührt London, La Rochelle, La Coruña mit Santiago de Compostela, zwangsweise auch die Canaren. Mit Anschlägen und Überfällen versuchen gewöhnliche Verbrecher, machtgierige Potentaten und Kirchenfürsten die überaus kostbaren Reliquien in ihren Besitz zu bringen, bevor Schoke sie in den Goldenen Schrein in der Lissaboner Kathedrale zurücklegen kann. Auf See und in den Hafenstädten, wie sie um 1400 aussahen, erwarten Euch brandgefährliche Abenteuer. Ich halte 15 Hardcover-Leseexemplate für Euch bereit. Euer JörgenB
198 Beiträge

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in 59 Bibliotheken

auf 7 Merkzettel

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