Rezension zu "Amor und andere Tyrannen" von Jörn Strohner
Bei diesem Buch war ich mit Satz und Projektleitung betraut.
Jörn Strohner ist kein Lyriker. Er ist Sonettist. Und so sind auch alle Gedichte in jenem shakespearesken Versmaße gehalten. Strohners Gedichte sind exzellent in ihrer Form und gezeichnet von melancholischer Tiefe und von jenem Quantum Extraklasse beseelt, das Handwerk schließlich zur Kunst erhebt. Mit den Grafiken Daniel Grunewalds bilden sie schließlich ein einmaliges, ungewöhnliches Gesamtkunstwerk, das wir betont schlicht gehalten haben. Serifenfreie klare Schrifttypen befreien die Werke vom schnörkeligen, antiquierten Klischee, das ihnen anhaftet. Und irgendwie war die moderne Gestaltung auch die einzige Möglichkeit, der Zeitlosigkeit dieser Ausdrucksform gerecht zu werden.