Rezension zu "Journalistisches Texten" von Jürg Häusermann
Du schreibst leidenschaftlich gerne und dein Herz schlägt für den Journalismus?
Dann bist du bestimmt stets bemüht, deine Texte zu optimieren und das Beste aus deinem Talent herauszuholen, denn Herzblut allein reicht meist nicht aus. Ohne Grundlagen wird keiner deiner Text wirklich perfekt werden können. Nicht nur für Beziehungskrisen oder andere Probleme im Leben gibt es Ratgeber, auch für dein Anliegen sind zahlreiche Bücher zu finden. Jürg Häusermanns Buch „Journalistisches Texten“ hat sich das Ziel gesetzt, Journalisten die nötigen Grundlagen zu vermitteln und sie bei ihrer alltäglichen Arbeit zu unterstützen.
Viele begehen den Fehler, zu viele Nominalisierungen oder Passivkonstruktionen zu verwenden und machen ihren Text damit unnötig kompliziert. Im ersten Teil des Buches beschreibt Häusermann, wie man solche Schwierigkeiten am besten umgehen kann und führt dazu zahlreiche Techniken auf. Somit kann jeder seinen eigenen journalistischen Schreibstil finden, der auch gut verständlich ist. Auch thematisiert er den richtigen Aufbau eines Textes, damit die Informationen korrekt vermittelt werden. Dazu führt er zahlreiche Beispiele auf und schließt das Kapitel mit kreativen Verfahren für die Schreibpraxis ab, die mich viel weitergebracht haben.
Im zweiten Teil des Buches geht Häusermann auf die Arbeit mit Quellen ein, da so gut wie jeder Text auf bereits existierende Texte basiert. Deshalb ist es wichtig, eigene und fremde Aussagen auch als solche zu kennzeichnen. Dies zu erklären gelingt Herrn Häusermann, in dem er zahlreiche aktuelle Beispiele aufführt. Das richtige Zitieren stellt für viele eine Herausforderung dar, mit Häusermanns Tipps zur Zitatauswahl gelingt dies jedoch mit links. Er erklärt die direkte und indirekte Rede und geht zusätzlich noch auf schriftliche Interviews ein. Besonders hilfreich sind hier Häusermann Tipps zum Zuhören und Mitschreiben, die bei der Führung eines guten Interviews gute Stützen sind.
Als nächstes thematisiert Häusermann den richtigen Umgang mit Fach- und Sondersprache, der gerade für Zeitungsartikel wichtig ist. Mit zu vielen Fremdwörtern wird der Text schwer verständlich und kann den Leser somit nicht mehr erreichen.
Sehr angesprochen hat mich der vierte Teil, in dem Häusermann Einstiegshilfen gibt. Der Leser soll motiviert werden, den Text zu lesen. Dazu dient neben der Überschrift und der Zwischenüberschrift auch die richtige Bildauswahl und Bildunterschrift. Ein wichtiges Thema für viele angehende Journalisten, denn hier ist wahre Kreativität gefragt.
Häusermann schließt sein Buch mit einem Kapitel über konstruktive Kritik ab, wobei er zwischen der Kritik an eigenen und fremden Texten unterscheidet.
Weitere hilfreiche Tipps, die erst seit dieser Auflage zu dem Buch hinzugefügt wurden.
Dieser Ratgeber kann dir bestimmt viele Antworten auf offene Fragen liefern und deinen journalistischen Horizont um einiges erweitern. Zwar sind des Öfteren die verschachtelten Sätze erst beim wiederholten Lesen komplett zu verstehen, aber sich da durchzukämpfen lohnt sich allemal.