Cover des Buches Bier auf Wein, das lass sein! (ISBN: 9783821835976)
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Rezension zu Bier auf Wein, das lass sein! von Jürgen Brater

Rezension zu "Bier auf Wein, das lass sein!" von Jürgen Brater

von metalmel vor 16 Jahren

Rezension

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metalmelvor 16 Jahren
Wer kennt sie nicht, die klugen Sprüche und Verhaltensmassregeln von Eltern, Freunden oder anderen Vertretern der „Pass auf, ich weiß es besser!“- Spezies? Lies nicht bei schlechtem licht, sonst verdirbst du dir die Augen! Trink nicht so viel Bier, sonst bekommt du einen Bauch! Iss Karotten, die sind gut für die Augen! Oder gerne auch: Lehrjahre sind keine Herrenjahre! Das nervt... Und deshalb gibt es jetzt ein Buch, das alle diese bescheuerten Aussagen widerlegt. Zum Beispiel: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Das ist absurd, da man ja nie weiß, ob es grad am schönsten ist, oder ob es nicht vielleicht doch noch ein winzig kleines bisschen schöner werden kann. Wann es am schönsten war, weiß man immer erst, wenn es nicht mehr so ganz arg schön ist und dann ist es bereits zu spät, um dem unsinnigen Spruch zu folgen. Auch dass frau einen BH tragen soll, um keinen Hängebusen zu bekommen ist Nonsens. Denn die hängende Brust ist genetisch bedingt und wenn man sie hat, dann kann man so viele BHs tragen wie man will, es wird nichts nutzen. Ich trage sie trotzdem gerne – es gibt so viele schöne. Auch schön: Zieh dich im Winter warm an, sonst erkältest du dich! Falsch, falsch, falsch! Oder hat vielleicht der Eskimo oder der Polarforscher ständig eine Triefnase? Nein. Denn den kleinen, bösen Viren ist es dort auch zu kalt. Warum also gibt es im Winter mehr Erkältungserkrankungen als im Sommer? Wissenschaftler glauben, dies sei so, weil wir uns im Winter weitaus häufiger mit anderen Menschen in geschlossenen, geheizten Räumen aufhalten und da erhöht sich nun mal die Ansteckungsgefahr erheblich. Den Satz kenne ich nur zu gut: Der Teller wird leergegessen! Ich musste immer alles leer essen, auch wenn ich schon gar nicht mehr konnte, „damit ich groß und stark“ werde. Heute bin ich groß und stark und dick... Irgendwie stimmt da was nicht. Das Buch weiß, dass die Regel in höchstem Masse bedenklich ist. Ich weiß das heute auch. Nur meine kriegsgeschädigte Oma („wir mussten hungern, deine Tante ist fast gestorben“) wusste das nicht. Noch heute esse ich zu oft meinen Teller leer. Wie schön, dass ich nun auch weiß, dass man vom Gelenkknacken keine steifen Finger oder gar Gicht bekommt! Der Knall entsteht nämlich, wenn die sich berührenden Knochen durch den Zug auseinander schnappen. Es entsteht ein unterdruck in dem weiter gewordenen Gelenkspalt, woraufhin sich innerhalb der Gelenkflüssigkeit kleine Gasbläschen bilden. Bis diese Bläschen sich wieder aufgelöst haben, dauert es 10-30 Minuten. Da kann man ziehen und zerren so lange man will, da knackt nichts mehr. Zum Abschluss noch der Lieblingssatz meines Opas: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ Der lautete in Wirklichkeit genau andersherum (nachzulesen bei Seneca: Briefe an Lucilius): „Non vitae, sed scholae discimus“. Tja, dafür ist es nun auch zu spät.
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