Wer davon ausgeht eine Biografie von Charles Darwin zu lesen, wird vielleicht am Anfang etwas enttäuscht werden. So ging es mir (manchmal hilft es sich genauer über ein Buch zu informieren, und sich nicht vom Titel blenden zu lassen), aber Jürgen Neffe gelang es schnell mich mit seiner Reise in den Bann zu ziehen und auch wenn man das eine oder andere biografische über Darwin erfährt (bekanntes und weniger bekanntes) so sind es doch die Spuren, die der große Naturforscher hinterlässt die heute noch beeindrucken.
Neffe versucht Darwins Reise auf der Beagle nachzufahren, um Darwin zu entdecken, Darwin zu erleben und zu sehen, welchen Einfluss der Forscher heute noch hat. Neffe trifft Darwinfans und andere, die eine Beziehung zu Darwin haben.
Neffe gelingt eine lesenswerte und fesselnde Mischung aus Reisebeschreibung, Wissenschaftsgeschichte und Darwin-Biographie, die auch aktuelle Fragen wie Überbevölkerung oder Klimawandel anreißt. Ganz aktuell ist das Buch dabei nicht (mehr), da es bereits 2010 erschienen ist und Neffes Reise 2007 war. Nichts desto trotz wird kurzweiliges Eintauchen in Darwins Welt von gestern und heute geboten.
Jürgen Neffe
Lebenslauf von Jürgen Neffe
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Jürgen Neffe
Rezension zu "Das Ding – Der Tag, an dem ich Donald Trump bestahl" von Jürgen Neffe
Ein Buch, welches genau zur richtigen Zeit erscheint – im November wird gewählt in den USA; und zurecht fragen sich viele Menschen, wie es dann wohl weitergehen wird und auch: Wer ist das eigentlich, dieser Mann, der erneut Präsident werden will und alles dafür tut, dass es ihm gelingt…
Jürgen Neffe hat ein fantastisches Buch hierzu geschrieben; nicht eine der üblichen Bücher über Trump, die seit vielen Monaten den Markt fluten. Vielmehr ein Buch für den literarisch interessierten Leser. Ich habe Jürgen Neffe, ehemaliger Spiegel-Korrespondent in New York, durch seine fantastische Biographie über Karl Marx kennen lernen dürfen. In seinem neuen Buch ‚Das Ding‘ verknüpft der Autor Autobiographisches mit Fiktionalem in hervorragender Weise. Drei Hauptfiguren bilden den Rahmen für eine präzise Analyse des heutigen Amerika: Donald Trump, der sich selbst mittels unfassbarer egomanischer Selbstinszenierungen schon lange Zeit als den König von New York bezeichnet; der italienische Einwanderer Charlie, sich um die Freiheitsstatue kümmernd (welch eine Symbolik… „das Licht der Freiheit darf nie verlöschen!!!“), als ‚Keeper of the flame‘ vielleicht der wahre König von New York; und schließlich der Erzähler selbst, mit seiner persönlichen Geschichte, mit seinen mehrmaligen Treffen mit dem Tollenmann schon in den 90-ern. Aufhänger der Geschichte ist die Festnahme des Autors bei seiner Einreise, wegen des Verdachtes, er habe vor, etwas gegen Donald Trump zu unternehmen…
Ein herausragendes Buch; auf den letzten Seiten überkam mich ein großes Bedauern ob der Endlichkeit dieser Lektüre. Unbedingte Leseempfehlung!!!!
Rezension zu "Das Ding – Der Tag, an dem ich Donald Trump bestahl" von Jürgen Neffe
Als der Erzähler in seiner Eigenschaft als Journalist wieder einmal in die USA einreist und am New Yorker John F. Kennedy Flughafen ankommt, ist er nach dem Langstreckenflug gereizt und gibt der unfreundlichen Flughafenbeamtin Brenda, die seinen Paß prüft und ihm eine Menge privater und seiner Ansicht nach dummer Fragen stellt, eine provozierende Antwort.
Peng. Schon sitzt er fest und wird nach allen Regeln der Kunst durch die Mangel gedreht. Was will er hier? Will er dem Präsidenten schaden? Warum hat auf dem obligatorischen Einreisefragebogen etwas verschwiegen, gelogen? Ist er ein Spion? Wen will er täuschen? Warum sagt er die Unwahrheit. Sagt er nicht. Doch. Tut er. Nein. Doch. Nein. Doch.
Jürgen Neffe beschreibt nicht nur die paranoide, manchmal dem gesunden Menschenverstand nicht mehr zugängliche Angst der Amerikaner vor Angriffen von außen, sondern läßt in seine Satire auch autobiographische Anteile aus seiner Kindheit einfließen, die Beziehung zu seinem Vater, der früh verstorben ist, Rebellentum in der Jugend.
Damit versucht er auch Rückbezüge auf die Person und den Charakter von Donald Trump zu nehmen, den er wohl wirklich öfters getroffen hat. Das Ganze ist kurzweilig, liest sich schnell herunter, ist aber nur sehr bedingt lustig. Und wenig aufschlussreich. Er fragt sich, ob dessen Beziehung zum Vater ihn geprägt hat, wie es für Trump war, früh in ein Militärinternat abgeschoben zu werden, wie er zum frühen Tod seines Bruders steht, der den Erwartungen des strengen Vaters nicht erfüllen konnte. Allerdings sind diese Fragen keine, die er wirklich beanworten könnte.
Damit das Buch nicht so einseitig trumplastig ist, kommt auch noch die Begegnung mit dem „Hüter der Flamme“ zum Vorschein. Das ist der Mann, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die Freiheitsstatue zu pflegen. Was es mit ihm auf sich hat, lese man selber.
Fazit: Das kurze Büchlein von Jürgen Neffe hat mich einigermaßen verwirrt! Was ist das? Satire pur? Erlebtes? Meinung? Autobiographisches? Ein (w)irrer Genremix, unterhaltsam geschrieben, aber letztlich wenig informativ.
Kategorie: Satire
Europaverlag, 2020
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Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!
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