Er war neben Joachim Fest und Golo Mann der vielleicht wichtigste, auf jeden Fall erfolgreichste Publizist der Bundesrepublik, der sich mit historischen Themen befasste. Doch während Joachim Fest und Golo Mann klare und eindeutige bürgerliche Biografien hatten, war das Leben des in dieser voluminösen Biografie porträtierten Sebastian Haffner widersprüchlicher, aufregender, ungewöhnlicher eben.
Jürgen Peter Schmied, der für dieses Buch zahllose neue Quellen erschlossen hat und Archive studiert, macht in seiner Biografie einen Menschen lebendig, einen wahren Intellektuellen, dem es gelang, mit immer wieder neuen Ansichten, die er ohne Rücksicht auch wechselte, wenn es passte, im vergangenen Jahrhundert einen öffentlichen Einfluss auszuüben, publizistische Duftnoten vom Feinsten zu setzen, an denen kaum jemand vorbeikam.
Seine zahllosen Bücher wurden diskutiert, nicht nur vom Feuilleton und der Geschichtswissenschaft rezipiert, sondern auch von der Politik. Er war immer wieder ein Provokateur, den die heute allmächtig werdende political correctness nicht scherte, und dem es so gelang , immer wieder neue Diskurs anzustoßen oder alte aufzubrechen.
Insofern ist diese Bografie ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Bundesrepublik und ihrer Publizistik.