Jürgen Rath

 4,4 Sterne bei 148 Bewertungen
Autor von Nordhörn, Im Schatten des Krans und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jürgen Rath (©Fotostudio Liebenow, Hamburg)

Lebenslauf

Normalerweise zählt man im Lebenslauf seine Qualifikationen und Erfolge auf, die man im Laufe des Lebens erworben hat (zumindest wenn man sich um eine Stelle bewirbt). Doch zum Ende des Berufslebens ist das nicht mehr ganz so wichtig. Wichtig ist mir jedoch der Hinweis, dass ich gelernter Seemann mit Kapitänspatent bin und dass ich meine Begeisterung für die Seefahrt nie abgelegt habe. Praktischerweise wohne ich in Hamburg, da ist der Weg zum Hafen und zu den Schiffen nicht weit. Ich schreibe überwiegend (historische) Krimis, die gerne an der Nordsee oder in Hamburg angesiedelt sind. Wenn ich dazu ausnahmsweise keine Lust habe, verfasse ich Fachbücher über die Seefahrt. Neben den Romanen habe ich ein besonderes Kurzgeschichtenformat entwickelt: Basierend auf realen Schiffsuntergängen versuche ich, dem Leser die Seefahrt belletristisch näher zu bringen.

Alle Bücher von Jürgen Rath

Cover des Buches Nordhörn (ISBN: 9783866809642)

Nordhörn

(55)
Erschienen am 27.04.2012
Cover des Buches Im Schatten des Krans (ISBN: 9783954002207)

Im Schatten des Krans

(27)
Erschienen am 27.02.2015
Cover des Buches Die Namenlosen von Amrum (ISBN: 9783954004553)

Die Namenlosen von Amrum

(25)
Erschienen am 03.04.2020
Cover des Buches Das Wrack am Falkensteiner Ufer (ISBN: 9783945961124)

Das Wrack am Falkensteiner Ufer

(12)
Erschienen am 31.08.2019
Cover des Buches Sturm über Hamburg (ISBN: 9783945961162)

Sturm über Hamburg

(9)
Erschienen am 19.08.2020
Cover des Buches Das Land am anderen Ende des Meeres (ISBN: 9783945961278)

Das Land am anderen Ende des Meeres

(6)
Erschienen am 26.09.2022

Interview mit Jürgen Rath

7 Fragen an Jürgen Rath

1) Wie bist Du zum Schreiben gekommen und was begeistert dich daran besonders?

Ich bin über mein Geschichts-Studium dazu gekommen, längere Texte und sogar ganze Bücher zu schreiben. Das war allerdings Wissenschaft, dabei darf man keine Phantasie entwickeln, das wäre ganz schlecht fürs Geschäft. Und genau das hat mir gefehlt: Ich will phantasieren dürfen, ich bin randvoll mit Geschichten. Die kann ich jetzt endlich in meinen Kurzgeschichten und Romanen ausleben.

2) Von welchem Autor würdest Du Dir mal ein Vorwort für eines Deiner Bücher wünschen und warum?

Ein Vorwort von Charles Chadwick (‚Ein unauffälliger Mann’) wäre das Größte überhaupt! Der hat nämlich meinen Schreibstil stark beeinflusst.

3) Wo holst Du Dir die Ideen und Inspiration fürs Schreiben?

Ich bin ja nicht gerade frisch aus dem Ei gekrochen, ich habe schon einiges erlebt in den letzten Jahrzehnten. Wenn ich eine Idee brauche, lehne ich mich zurück und denke darüber nach, was ich alles gesehen und welche Menschen ich getroffen habe – und schon prasseln 1000 Ideen auf mich ein. Das sind allerdings nur Ideen, die fertige Story sieht dann immer anders aus.

4) Wie und wann schreibst Du normalerweise, kannst Du dabei diszipliniert vorgehen oder wartest, bis Dich in einer schlaflosen Nacht die Muse küsst?

Ich schreibe fast immer vormittags und abends ab acht Uhr, wenn normale Menschen vor dem Fernseher sitzen. Wenn ich genügend Seiten zusammen habe, gehe ich ins Café, stöpsele mich in den iPod und lese Korrektur. Das funktioniert nur im Café, nie zu Hause. Seltsam, nicht? Ich glaube, dass ich recht diszipliniert bin. Ich sitze allerdings nie stundenlang vor einem leeren Blatt. Wenn mir mal nichts einfällt, zum Beispiel bei einem Roman, dann schreibe ich einfach an einer Kurzgeschichte weiter oder an einem Essay oder einer Erzählung. Schlaflose Nächte habe ich keine. Aber es passiert mir manchmal, dass ich morgens aufwache und plötzlich ganz genau weiß, wie die Geschichte weitergeht und wer der Mörder ist. Das sind die Sternstunden meiner Arbeit.

6) Welche Wünsche hast Du im Bezug auf Deine Bücher und Deine Arbeit für die kommenden Jahre?

Huiii, da soll ich jetzt mein Innerstes nach außen krempeln? Peinlich, peinlich! Ich wünsche mir nämlich, dass das alles mal veröffentlicht wird (na ja, nicht alles), was ich bisher geschrieben habe und was sich in einer großen Holzkiste neben meinem Schreibtisch ablagert. Damit könnte ich einen mittelgroßen Verlag schon mehrere Jahre lang beschäftigen.

5) Welche Bücher/Autoren liest Du selbst gern und wo findest bzw. suchst Du Empfehlungen für den privaten Buchstapel?

Ich lese so ziemlich alles, was mir zwischen die Finger kommt, allerdings selten Thriller und Fantasy, dafür häufiger historische Romane oder historische Krimis – ich bin eben immer noch ein stückweit Historiker. Am liebsten besuche ich meine alte Freundin Margret, die war früher Buchhändlerin, und wenn ich dann wieder nach Hause komme, habe ich immer einen ganzen Stapel Bücher unterm Arm.

7) Wie fühlt man sich, wenn man erfährt, dass das erste eigene Buch veröffentlicht wird?

Man fühlt sich unglaublich! Man fühlt sich unbeschreiblich! Wie in einer Rakete, die gerade abhebt! Ich war im letzten Sommer mit meiner Familie mit den Kanu in Schweden unterwegs, und plötzlich hatten wir WLAN-Empfang, und da war dieses Mail vom Verlag, ich glaube, ich wäre mitsamt dem Netbook aus dem Kanadier gekippt, wenn meine Frau nicht rechtzeitig gegengesteuert hätte. Die Schweden am Ufer waren ganz erschrocken, die dachten, da greift ein ganzer Indianerstamm an.

Neue Rezensionen zu Jürgen Rath

Cover des Buches Die Namenlosen von Amrum (ISBN: 9783954004553)
P

Rezension zu "Die Namenlosen von Amrum" von Jürgen Rath

Prof_Ambrosius
Spannende Unterhaltung bei einer guten Tasse Tee.

Archivar Steffen Stephan forscht gemeinsam mit Studentin Liliane nach den namenlosen Gräbern auf der Nordseeinsel Amrum. Schnell wird klar, die Bewohner haben hier nicht nur angespülte Körper vergraben. Wer hängt mit drin, in der undurchschaubaren Geschichte um Strandräuberei und Schmuggel? Und was ist mit dem ehemaligen Inselpolizisten passiert, der angeblich von der Insel fliehen musste?

Jürgen Rath hat eine spannende Story geschaffen, die mir so manchen Abend auf dem Sofa versüßt hat. Die Figuren sind authentisch gestaltet und die Geschichte ist bis auf wenige Stellen schlüssig und gut nachvollziehbar. Es gab einige Entwicklungen und Wendungen, die nicht ohne weiteres vorhersehbar waren. Das Ende war für mich ziemlich überraschend aber sehr gut gelungen.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. 

Cover des Buches Das Land am anderen Ende des Meeres (ISBN: 9783945961278)
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Rezension zu "Das Land am anderen Ende des Meeres" von Jürgen Rath

Test-LR
Ein bewegtes (Seemann-)Leben

Cover:

Das Titelbild zeigt ein Segelschiff auf leicht unruhiger See. Im Hintergrund Berge und dunkelblauer Himmel. Man riecht beim Anblick förmlich das Abenteuer und hat Lust, ferne Welten und dieses Leben zu erkunden.

Inhalt:

"Ich hab so viel Lebenserfahrung in den letzten neunzig Jahren angesammelt. Also nicht bewusst angesammelt, das Leben ist so auf mich heruntergekommen. Und das soll alles umsonst gewesen sein? Ich verabschiede mich bald von dieser Welt und werde nichts weitergeben. Es ist alles urplötzlich verschwunden und vernichtet."
Jutta Steinkamp überlegt, sie zögert einen Augenblick, dann sagt sie es doch: "Glauben Sie, dass die Welt nicht weiter existieren wird, wenn Sie nicht mehr da sind?"
"Das ist ja das Problem! Ich bin weg und keiner merkt es. Nein, es ist schlimmer: Niemand weiß, dass ich jemals gelebt habe." Der alte Mann räuspert sich wieder, er wischt ziellos über die Tischdecke. "Wahrscheinlich unterscheiden wir uns nicht von den Ameisen. Wenn eine totgetreten wird, nimmt eine andere ihren Platz ein. Und wenn ich in der Kiste liege, zieht hier ein anderer alter Knacker ein, und alles geht weiter wie bisher - nur ich bin nicht mehr da."
"Das ist der Lauf des Lebens."
"Ja, das ist er wohl. Aber lohnt es sich, dafür so zu strampeln und zu kämpfen?"
Die junge Frau legt ihre Hand auf das Aufnahmegerät. "Immerhin haben wir Ihre Lebensgeschichte hier auf Kassette. Das macht Sie unsterblich."
(S. 100)

1981 hat der Autor im Seemannsaltenheim in Hamburg ein Interview mit dem damals 92-jährigen Hans S. geführt. Dieses Interview dauerte nur 2,5 Stunden, bot aber so viel Stoff, dass er viele Jahre später daraus dieses Buch schrieb. In dieser Romanbiografie führt ein weiblicher Gegenpart in Person der Studentin Jutta Steinkamp das Interview und dies sorgt an manchen Stellen für einen spannenden Dialog.

Mein Eindruck:

Mich hat der Roman von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Zum einen ist das Leben des Protagonisten Hans so umfangreich und aufregend, dass man kaum glauben kann, dass er alles tatsächlich so erlebt hat. Schon mit 13 Jahren wollte er zur See fahren, war aber noch zu klein und fing stattdessen an, als Nietjunge zu arbeiten. Ein sehr gefährlicher Job!
Aber auch seine anderen Tätigkeiten waren nicht ohne, sowohl auf See als auch an Land erlebt er unglaubliche Abenteuer, überlebt mehrere Kriege und wechselt sogar mehrfach seine Staatsbürgerschaft. Er hat wahrlich mehrere Leben in einem gelebt! Die Form des Interviews mit der Studentin ist sehr gut gewählt. So wirken die Erzählungen authentisch und sowohl die Konstellation Mann-Frau als auch ältere versus jüngerer Generation sorgen für einige humorvolle, aber auch tiefgründige Dialoge zwischen den beiden.
Dass das Originalinterview des Autors nur 2,5 Stunden dauerte, merkt man dem Roman nicht an. Neben dem sehr gefüllten und erfüllten Leben von Hans hat der Autor aus seinen eigenen Recherchen und Erfahrungen Text zum historischen Kontext und der Seefahrt beigesteuert und dies geschickt in die Handlung eingewoben, sodass alles zu einem großen Ganzen harmoniert.
Ich habe diesen Roman sehr genossen, mit Hans mitgelitten und mitgelacht und viel über das damalige (Seemann-)Leben gelernt und auch über die entsprechenden historischen Ereignisse.

Fazit:

Mitreißende Romanbiografie mit Humor, Gefühl und gut recherchierten Hintergründen

Cover des Buches Das Land am anderen Ende des Meeres (ISBN: 9783945961278)
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Rezension zu "Das Land am anderen Ende des Meeres" von Jürgen Rath

Bluesky_13
Hans erzählt uns alles aus seinem Leben

MEINE MEINUNG

Für ein Projekt an der Universität in Hamburg hat der Autor einen ehemaligen Matrosen interviewt.

Das Buch ist so verfasst, das Jutta, eine junge Studentin im Juli 1981 mit dem Interview beginnt. Sie befragt den Matrosen Hans S. Aus dem Seemannsaltenheim.


Nach 40 Jahren dachte der Autor nun, das es an der Zeit ist, die Geschichte zu veröffentlichen.


Die Geschichte ist sehr emotional und auch sehr gefühlvoll und es geht einem schon ans Herz, wenn man liest, was Hans hier so erlebt hat.

Aber auch das Zwischenmenschliche von Jutta und Hans kommt hier nicht zu kurz.


Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine biografische Erzählung und all das hat Hans erlebt.

Ich fand es sehr toll, das man hier auch so einiges über die Handhabung eines Schiffes erfährt. Da mein Mann sehr lange selbst zur See gefahren ist, hat uns dieser Bereich doch sehr interessiert. Es ist alles sehr detailliert und genau erzählt, so wie Hand das hier auch alles erlebt hat.


Mir hat diese Geschichte hier sehr gut gefallen und ich war doch sehr angetan davon, was Hans so alles erlebt hat. Das war doch alles sehr authentisch und das macht das Lesen dann auch so abenteuerlich.


Von mir gibt es für diese grandiose Geschichte gerne die vollen 5 Sterne und auch eine Leseempfehlung für alle, die sich für die Seefahrt interessieren.


Gespräche aus der Community

Hans Schnieders war Matrose, allerdings schon lange nicht mehr, denn er ist im Jahre 1981 bereits 92 Jahre alt. Er erzählt einer Studentin der Universität Hamburg, wie er sein erstes Schiff bekam, wie er Kap Horn umrundete, wie er eine Strandung überlebte. Er war allerdings nicht nur Seemann, er war auch Rancher in Kalifornien und schloss sich schließlich dem Revolutionsgeneral Pancho Villa an.

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Letzter Beitrag von  Test-LR

Hamburg im März 1848. Moritz Forck, Commis im Handelshaus Schröder, kennt nur ein Ziel: Er will sein Geld zusammenhalten, damit er Jette Jacobsen heiraten kann. Doch dann bricht die Revolution über Hamburg herein und macht Moritz' Lebensplanung zunichte. Er gerät ins Blickfeld des Polizey-Sergeanten Titus Heißig, der einen Mord aufzuklären hat. 

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Letzter Beitrag von  Booky-72

Sorry, ich hatte vergessen, meine Rezi einzustellen. Aber heute endlich:

https://www.lovelybooks.de/autor/J%C3%BCrgen-Rath/Sturm-%C3%BCber-Hamburg-2577818094-w/rezension/2796792076/

bei WLD und Lesejury unter Bookstar eingestellt.

Die Elbe ist eine der am meisten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Da bleibt es nicht aus, dass es zu Unfällen wie im Straßenverkehr kommt. Allerdings mit dem Unterschied, dass einem auf der Elbe das Wasser ziemlich schnell bis zum Halse steht. Der Autor hat die Akten des Seeamtes Hamburg durchforstet und spektakuläre Fälle mit seemännischem Sachverstand in eine literarische Form überführt.

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