Mich hat dieses Buch - wie alle des Autors - fasziniert und nachdenklich zurück gelassen. Man kann sich sehr gut darauf einlassen. Die Geschichte ist fesselnd geschrieben, nachvollziehbar und spannend sowie emotional aufrüttelnd.
Jürgen Seidel
Lebenslauf
Alle Bücher von Jürgen Seidel
Blumen für den Führer
Das Mädchen mit dem Löwenherz
Der Krieg und das Mädchen
Das Paradies der Täter
Die Kopfrechnerin
Die Unschuldigen
Die hundert Leben der Lilly Cavalconti
Die Rettung einer ganzen Welt
Neue Rezensionen zu Jürgen Seidel
Mit diesem Roman eröffnet sich nochmal das Panorama zur zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts. Angefangen bei Hitlerdeutschland mit der Verschärfung der Judenverfolgung 1939 geht es über Berlin mit Bella, der Hauptprotagonistin, zum Ende hin nach Amerika.
Das Versteck für die jüdische Familie in Berlin bietet ein Ägyptischer Arzt, der auch eine arrangierte Hochzeit für Bella organisiert, womit sie nicht mehr Jüdin ist sondern zur Muslima wird.
Abenteuerreich und fantasievoll geht es durch das ganze Buch. Bella wird Ärztin, heiratet in Amerika einen lieben Mann, der früh stirbt. Mit 43 Jahren ist sie Witwe mit zwei kleinen Töchtern.
Ein Familientreffen alle paar Jahre führt die angewachsene Familie immer einmal wieder zusammen. Bei dieser Gelegenheit erfährt man die Schicksale und Lebenswege der verschiedenen Familienzweige und ihrer Sprösslinge, die auch in Irland Wurzeln hat.
Die Vielfalt der Charaktere und das Auf und Ab der Lebenswege ist von spannender Detailgenauigkeit. Zeitsprünge machen den Zusammenhang zuweilen etwas unübersichtlich, so dass man Mühe hat, immer richtig Schritt zu halten. Dass Bella ihre große Liebe in Berlin zurücklassen musste und ihn später unter anderem Namen in Amerika wiederentdeckt, gibt der Geschichte den besonderen Kick.
Alles in allem ist das Buch ein lesenswerter Schmöker mit zahlreichen Verwicklungen, die sowohl jüdisches als auch muslimisches Leben widerspiegeln. Amerika mit seinem Gesellschaftsbild spielt eher eine nachrangige Rolle. Allerdings ist New York ein Schmelztiegel der Nationen, was durchaus eine Rolle bei der ganzen Geschichte spielt.
Das Cover ist sehr schön, hat gleichzeitig aber etwas geheimnisvolles.
Anna, ein dreizehnjähriges Mädchen, wächst bei einer Pflegefamilie auf. Eines Tages wird sie von einer Gruppe katholischer Würdenträgern, die der Reformation nicht abgeneigt sind, mit auf deren Wanderung genommen. Denn dieser Würdeträger erkennt Annas Gabe, gelesenes Wortgetreu wiederzugeben und möchte Annas Gabe dafür benutzen die Machenschaften von den höchsten Würdenträgern der katholischen Kirche aufzudecken und ein Ende zu setzen. Doch diese sind ihnen immer ein Schritt voraus.
Die Geschichte ist in Briefform geschrieben, die Anna an Martin Luther schreibt. Sie erzählt all ihr erlebtes und bittet ihn mehrmals um Hilfe.
Fazit:
Das Buch fällt in die Genre Thriller. Leider konnte ich keine Thrillerelemente erkennen.
Ich persönlich habe etwas ganz anderes von dem Buch erwartet, da sich der Klappentext wirklich spannend anhört und würde enttäuscht. Da dieser Briefwechel nur einseitig stattfindet, wird es schnell langweilig. Man hofft bis zum Schluss, dass auch Martin Luther mehr in Erscheinung tritt, was aber nicht passiert, bis auf einem Brief am Ende, der auch noch frustrierend ist.
Der Schreibstil ist gut, viele Wörter werden am Ende beschrieben, man erfährt einiges aus der Reformationszeit und die Macht der katholischen Kirche, die einem immer wieder nur fassungslos macht.
Doch leider konnte die Geschichte mich nicht 100% mitreißen.
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Jürgen Seidel wurde am 07. Mai 1948 in Berlin (Deutschland) geboren.
Welche Genres erwarten dich?
Community-Statistik
in 230 Bibliotheken
auf 24 Merkzettel
von 2 Leser*innen aktuell gelesen
von 1 Leser*innen gefolgt