Jürgen Stalph

 4,3 Sterne bei 67 Bewertungen

Lebenslauf

Jürgen Stalph, geboren 1954 in Andernach. Nach dem Studium japanologische Lehr- und Forschungstätigkeit in Bochum (1984–1989) und Tokyo (1989–2005). Mitherausgeber und verantwortlicher Redakteur des dreibändigen Großen japanisch-deutschen Wörterbuches (München: Iudicium, 2009–2022). Übersetzer zahlreicher Romane und Erzählungen von u. a. Abe Kōbō, Dazai Osamu, Murakami Haruki, Haniya Yutaka, Tanizaki Junichirō, Machida Kō, Wakatake Chisako, Itō Seikō.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jürgen Stalph

Neue Rezensionen zu Jürgen Stalph

Cover des Buches No Longer Human (ISBN: 9783518474525)
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Rezension zu "No Longer Human" von Osamu Dazai

K_loves_books
Zwischen Masken und Selbstzweifel

Osamu Dazais No Longer Human ist ein düsteres, introspektives Meisterwerk über Selbstzerstörung, Entfremdung und den verzweifelten Versuch, in einer Gesellschaft zu bestehen, die man nicht versteht. Der Roman erzählt die Geschichte von Ōba Yōzō, einem Mann, der sich selbst als unfähig empfindet, menschliche Beziehungen auf authentische Weise zu führen. Stattdessen flüchtet er sich in Masken, Selbstbetrug und schließlich in Alkohol und Drogen.  


Dazais Sprache ist nüchtern, aber eindringlich, und seine tiefgehende Reflexion über Scham, Depression und Identitätsverlust wirkt auch heute noch erschreckend aktuell. Die autobiografischen Parallelen zu Dazais eigenem Leben verleihen dem Roman eine schonungslose Ehrlichkeit, die den Leser nicht loslässt.  


Obwohl die Geschichte von Nihilismus und Hoffnungslosigkeit durchzogen ist, liegt darin auch eine melancholische Schönheit. No Longer Human ist kein leichter Roman, aber eine unvergessliche Erfahrung – ein literarischer Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. 

Cover des Buches Gezeichnet (ISBN: 9783944751030)
M

Rezension zu "Gezeichnet" von Osamu Dazai

Martine_H
Schlechte Übersetzung

Die Welt von Yozo ist selbstzerstörerisch, zerreißend und unglaublich destruktiv. Dem Alkoholismus verfallen, geht er den Weg von schlecht zu noch schlechter. Und nicht nur er leidet unter seinem qualvollen Dahinsiechen.

Dazai mag es gelungen sein, sprachlich diese absolut destruktive Lebenskurve gut aufzuzeigen. Jedoch stören die schlechte Übersetzung und das unvollständige Lektorat unglaublich und machen es unmöglich, eine korrekte Beurteilung des Buches abzugeben.

Selten habe ich so ein in allen Hinsichten chaotisches Buch gelesen.

Cover des Buches No Longer Human (ISBN: 9783518474525)
leas_bookdiarys avatar

Rezension zu "No Longer Human" von Osamu Dazai

leas_bookdiary
Dazai’s Düstere Welt

Content-Warnung für das Buch: „No Longer Human“ behandelt Themen wie tiefe emotionale Verzweiflung, Selbstmord, Alkoholismus und psychische Krankheit.

„No Longer Human“ erzählt die Geschichte von Yozo Oba, einem jungen Mann, der sich als „nicht mehr menschlich“ empfindet. Durch seine Augen erleben wir ein Leben, das von einer tiefen Gefühllosigkeit und Selbstverachtung geprägt ist. Yozo stammt aus einer wohlhabenden Familie, doch seine intellektuelle Begabung und äußeren Vorzüge können seine innere Leere nicht überdecken. Stattdessen lebt er in einem selbsterschaffenen Schauspiel, um die Menschen um ihn herum zu täuschen und seine eigene Verzweiflung zu verbergen. Seine Versuche, in der Gesellschaft Fuß zu fassen, führen ihn in einen Teufelskreis aus Alkoholismus und Selbstmordgedanken, während er seine Beziehungen und beruflichen Chancen immer wieder selbst sabotiert.
Die Geschichte ist eine schmerzhafte Erkundung des menschlichen Elends und der Unfähigkeit, sich selbst und andere zu verstehen. Durch Yozo’s Perspektive erleben wir eine endlose Serie von Fehlern und Missverständnissen, die ihn zunehmend isolieren. 📖

Dazais Schreibstil ist durchzogen von langen, verschachtelten Sätzen und einer introspektiven, fast poetischen Sprache. Er schafft es, die innere Zerrissenheit und die Verzweiflung des Protagonisten eindringlich zu vermitteln. Diese detaillierte und oft melancholische Schilderung hat jedoch auch ermüdend gewirkt, da die dichte Prosa manchmal mehr den Eindruck von „Stimmung“ als von klarem Plot vermittelt. Die wiederholten Rückblicke und Reflexionen über Yozo’s Zustand verstärken das Gefühl der inneren Leere, aber sie haben mich auch in eine emotional anstrengende Schleife gezogen. ✍️

Als ich „No Longer Human“ gelesen habe, hinterließ das Buch gemischte Eindrücke. Die düstere Darstellung von Yozo’s Leben und seine ständige Selbstkritik rüttelten an meinen eigenen Gefühlen der Empathie und Verzweiflung. Die intensive, fast quälende Reflexion über die menschliche Existenz und die Unfähigkeit, sich in der Welt zurechtzufinden, war sowohl faszinierend als auch belastend. 🥀
Obwohl die emotionale Tiefe und die scharfsinnige Analyse von Einsamkeit und Isolation beeindruckend sind, blieb bei mir das Gefühl, dass die Geschichte etwas verloren wirkte. Der ständige Fokus auf die Qualen des Protagonisten führte zu einer gewissen Überdrüssigkeit, und die wiederholte Melancholie nahm dem Buch manchmal die erzählerische Dynamik, die nötig gewesen wäre, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. ⏳

Fazit: „No Longer Human“ bietet eine kraftvolle Darstellung der menschlichen Tragödie, deren Intensität und tiefgehende Reflexionen mich jedoch nicht vollständig fesseln konnten. Während Dazai’s literarisches Können nicht zu leugnen ist, fehlte mir persönlich die Balance zwischen der emotionalen Schwere und einem greifbaren Plot, was zu meiner Bewertung von 3/5 Sternen führte. ⭐️⭐️⭐️

[Rezensionsexemplar, danke an den Suhrkamp Verlag]

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