Das Buch ist schon fast ein moderner Klassiker, irgendwie zeitlos, ebenso wie die Geschichte zeitlos ist, irgendwie schwebt in einer traumhaften Welt und man immer wieder neues entdecken kann, wenn man sie liest. Eine Besonderheit ist, dass die Figuren in weiteren Geschichten auftauchen, sich somit weiterentwickeln und man neue Seiten an ihnen entdecken kann. Die Figuren sind realistisch gezeichnet, keine Muskelprotze, denen alles gelingt, sondern realistische Menschen mit Schwächen und Problemen.
Auch der Stil sticht heraus, eine besondere, poetische Sprache, die Bilder vor dem inneren Auge malt.
Ein Buch, das man immer mal wieder zur Hand nehmen kann und das nicht alt wird.
J Walther
Lebenslauf
Alle Bücher von J Walther
Benjamins Gärten
Nur eine Frage der Liebe
Zusammen finden: Benefiz-Anthologie
Daniel und Ismael - Schwule Liebesgeschichten
Der dünne Boden, auf dem wir stehen: Kurzgeschichten
Der Engel auf der Fensterbank
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Neue Rezensionen zu J Walther
Rezension zu "Benjamins Gärten" von J Walther
Inhalt:
Nach dem Tod seiner Eltern lebt der junge Benjamin allein in seinem Elternhaus. Als er Marek kennenlernt, wird er aus seiner Einsamkeit gerissen und beginnt, den Tod seiner Eltern zu verarbeiten.
Meine Meinung:
Lange bin ich um das Buch herumgeschlichen, vor allem das Cover hat es mir angetan. Bei einer Verlosung der Autorin hatte ich dann Glück das Buch zu gewinnen.
Schon zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten in das Buch zu finden. Die Sätze sind sehr kurz und werden ohne Verbindungswörter aneinandergereiht. So fiel mir das flüssige lesen leider schwer.
Ich schlage an, stoße mich kräftig vom Beckenrand ab, gleite lange. Eine freie Bahn vor mir, niemand der stört. Ich schwimme langsam, mit gleichmäßigen Zügen. Erreiche die andere Seite des Beckens, halte mich einen Moment fest. Zwei der dunkelblauen Jugendstilkacheln sind gesprungen, verraten ihr Alter, verzeihen die mangelnde Pflege nicht. (2% - Benjamins Gärten)
Benjamin und vor allem seine Handlungen, konnte ich vielfach nicht nachvollziehen. Teilweise war es auch wirklich unwahrscheinlich, da ich doch stark anzweifele, dass man im Spätsommer noch einen Ziviplatz bekommt. Auch seine Reaktionen auf Marek konnte ich nicht verstehen. Dieser bleibt überhaupt die ganze Zeit sehr nebulös. Natürlich wird die Geschichte nicht aus seiner Sicht erzählt, aber da er doch irgendwie Hauptcharakter ist, hätte ich gern mehr über ihn gewusst.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Benjamin erzählt und dementsprechend wird über Marek in der dritten Person gesprochen. Mitten im Text wird allerdings ab und an gewechselt und von Marek wird in der zweiten Person gesprochen und damit meine ich nicht im Dialog. Einerseits ist das verwirrend und andererseits erschließt sich mir der Sinn nicht.
Das Ende, das heißt wie und wo es gesetzt wurde, hat mir insgesamt gut gefallen. Der finale Satz kam aber zu früh und zu abrupt, sodass man als Leser aus der Geschichte gerissen wurde.
Trotz aller Kritik mochte ich die Atmosphäre des Buches. Das Sommergefühl, draußen sein, die Gärten und die Natur. Gut, dass ich das Buch auf dem Flug ins sonnige Barcelona gelesen habe.
Fazit:
Leider konnten meine hohen Erwartungen hier nicht erfüllt werden. Auf jeden Fall hätten dem Buch mehr Seiten gut getan. Die Protagonisten konnten mich wenig überzeugen und auch der Schreibstil war nicht ganz so mein Fall. Die Atmosphäre des Buches kam allerdings sehr gut an.
Rezension zu "Nur eine Frage der Liebe" von J Walther
„Nur eine Frage der Liebe“ gehört in das Figurenuniversum, das die Autorin mit ihrem Debütroman „Benjamins Gärten“ (2010) erschaffen hat, ist aber von der Konzeption vollkommen eigenständig und auch ohne die Kenntnis der beiden Vorgängerromane zu verstehen. Die Handlung spielt ungefähr zwei Jahre nach den Ereignissen, von denen in „Phillips Bilder“ erzählt wurde.
Als der Berliner Fotografiestudent Phillip mit dem etwa 26 Jahre älteren Galeristen Christoph flirtet, tut er das mehr aus Übermut und vielleicht auch mit dem Hintergedanken, für die kleine Künstlergruppe, der er angehört, hilfreiche Kontakte zu knüpfen, um die Möglichkeit zu erhalten, die eigenen Werke auszustellen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die beiden ungleichen Männer mehr verbindet als die geschäftliche Ebene des Kunstmarktes. Sie harmonieren in Bezug auf ihre Interessen, können entspannt miteinander reden und fühlen sich auch körperlich zueinander hingezogen. Aus einer anfänglich eher locker gedachten Friends-with-benefits-Beziehung wird bald mehr und sie müssen sich der Frage stellen, ob eine Liebesbeziehung mit diesem Altersunterschied eine Chance haben kann.
Die Autorin betreibt keine Schönfärberei, sondern zeichnet ihre Figuren und deren Alltagsprobleme sehr realistisch und überzeugend. Mosaikartig werden dem Leser die kleinen Momente beschrieben, in denen sich die beiden Männer näher kommen, diese Nähe intensiv erleben, aber auch wieder auseinanderdriften, weil einiges zwischen ihnen steht, das noch der Klärung bedarf. Jede dieser Episoden wirkt perfekt ausgewählt, um das breite Spektrum an Emotionen, Ängsten, Sorgen und Problemen zu umfassen, die auf dem langen Weg zueinander zu bewältigen sind.
Der Roman ist so konzipiert, dass dem Leser schnell klar wird, dass die Liebe zwischen den beiden Protagonisten nur durch die gesellschaftliche Bewertung (bzw. Abwertung) als eine ungewöhnliche und deshalb mit Argwohn zu betrachtende Liebe stigmatisiert wird. Eigentlich hat das, was sich zwischen dem Endvierziger Christoph und dem 22-jährigen Phillip entwickelt, die gleiche Intensität und Glück verheißende Macht und damit auch die gleiche Berechtigung wie jede andere Liebe zwischen zwei erwachsenen Menschen. Diese Botschaft des Romans spiegelt sich noch einmal in der Nebenhandlung über die aufkeimenden Gefühle zwischen Phillips Freundin Anna, die Frauen liebt, und der Transfrau Eva, die eigentlich Männer liebt. Dem gemeinsamen Glück der beiden Figurenpaare steht vor allem die Schere im eigenen Kopf im Weg, die aufgrund der internalisierten gesellschaftlichen Sichtweise die eigenen Gefühle zensiert oder blockiert.
„Nur eine Frage der Liebe“ ist keine rosarote Romanze, auch wenn sie durchaus hoffnungsvoll endet. Vielmehr gelingt es der Autorin, zwei Protagonisten zu zeichnen, die sowohl in ihrer Liebe zueinander als auch im Hinblick auf die Gestaltung ihres Alltags glaubhaft und erfrischend unspektakulär wirken. Passend zu dieser Art der Figurenzeichnung ist auch der fast nüchterne Erzählstil. Dieser hebt sich von vielen anderen Texten dieses Genres vor allem dadurch positiv ab, dass der Blick auf die kleinen, teilweise auch unscheinbaren Dinge des Alltagslebens gerichtet wird, die aber gerade dadurch, dass sie ins Zentrum des Erzählens gerückt werden, eine neue Bedeutungsdimension erschließen. So werden beispielsweise ein Spaziergang im Park, ein Fotomotiv oder das gemeinsame Essen zu einem Spiegel der Menschen und ihrer Beziehung zueinander, mitunter auch einfach zu einem Spiegel des Lebens allgemein.
Dieser dritte Roman aus dem kleinen Kosmos, der mit „Benjamins Gärten“ seinen Anfang fand, beschenkt den Leser mit lebensechten Figuren, ungewöhnlichen Konstellationen, sorgfältig entwickelten Handlungssträngen und inspirierenden Gedanken über die Liebe.
Gespräche aus der Community
Inhalt:
Als der junge Fotografiestudent Phillip den 26 Jahre älteren Galeristen Christoph kennenlernt, wird aus Sympathie schnell Freundschaft. Doch eigentlich ist da ein Knistern zwischen ihnen, eine Anziehung, der sich beide auf Dauer nicht entziehen können. Vor allem Phillip hat Bedenken - gibt er ihrer ungewöhnlichen Liebe eine Chance?
Der Roman ist zwar eine Fortsetzung von "Phillips Bilder", erzählt aber eine so eigenständige Geschichte, dass er auf alle Fälle auch ohne die Vorgeschichte gelesen werden kann.
Der Roman umfasst 232 Seiten, eine Leseprobe ist u.a. bei Amazon zu finden. (Hinweis: Der Roman enthält relativ deutliche erotische Szenen.)
Bitte schreibt in Eure Bewerbung, warum Ihr gerne an der Leserunde teilnehmen möchtet, und ob Ihr Print oder eBook wünscht.
Auf Eure Beteiligung freue ich mich und wünsche viel Glück!
Natürlich kann man auch an der Leserunde teilnehmen, wenn man das Buch schon hat.
Über eine abschließende Rezension freue ich mich, sie ist aber keine Pflicht.
Wichtig: Sollte ein Gewinner wieder Erwarten aus zwingenden Gründen keine Möglichkeit zur Teilnahme haben oder mit dem Buch absolut nicht warm werden, erwarte ich eine Nachricht an mich! Ansonsten scheue ich mich nicht, den Gewinner auf die schwarze Liste zu setzen.
Mehr Infos und Leseprobe hier: Verlag
Inhalt:
Kennst du das? »Liebe geht durch den Magen« sagt man, und du zerbrichst dir schon seit Tagen den Kopf darüber, was du an Leckerem kochen sollst! Du hast ein Ziel: sie/ihn zu verführen, und schon das Essen soll deine erotischen Absichten enthüllen. Bald ist sie/er da. Sorgfältig den Salat d´amour auf die Teller anrichten, die Spargelcremesuppe de luxe noch mal probieren – ja, heiß ist sie und lecker – der Backofen ist abgeschaltet, du schaust nochmal, ob der Braten nicht eine zu dunkle Kruste bekommen hat – ob ihr/ihn die Nuss-Karamell-Sauce dazu schmecken wird? – spätestens beim Dessert muss sie/er dich küssen, deswegen hast du Quarkcreme mit Schuss vorbereitet – Alkohol ist immer gut – es klingelt – oh Gott, sie/er ist da – schnell noch einen Schluck nehmen – habe ich das richtige Outfit? – es klingelt nochmal, lange Schritte führen dich zur Tür, mit zitternden Händen machst du auf, und zwei große, verliebte Augen – ach, endlich, dieser Blick! – schauen dich erwartungsvoll an.
In dieser 2. Queer-Anthologie stellt Jannis Plastargias ausgesuchte Geschichten vor, die sinnlich, frivol, überraschend, aber auch traurig sind, Erzählungen über Menschen, die versuchen, mit erotischen Rezepten den Partner zu verführen – oder ihn zu töten, auf jeden Fall ihr kulinarisches Handwerk beherrschen und meistens in der Küche zu finden sind.
Um Irritationen vorzubeugen:
- im Mittelpunkt der meisten Geschichten stehen homosexuelle/ transidente oder anderweitig queere Figuren
- es sind Kurzgeschichten
- es geht um Erotik und Sinnlichkeit im weiteren Sinne
Schreibt in Eure Bewerbung bitte, ob ihr eBook oder Paper bevorzugt. Wir freuen uns auf Eure Beteiligung!
Ich möchte mitlesen, weil mich dieses Thema aus persönlichen Gründen interessiert. Weil ich finde, wir sollten toleranter sein, obwohl das nicht das richtige Wort ist. Denn Toleranz kommt vom lateinischem "erdulden", "ertragen". Aber ich finde nicht, dass ich homosexuelle Menschen dulden oder ertragen sollte...ich will MIT ihnen LEBEN. Seite an Seite, als Freunde und als Familie.
Denn, ich bin so wie ihr, ihr seid so wie ich: "Ein MENSCH".
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