Rezension zu Das Erbe von Broom Park von J. C. Philipp
Regency-Roman mit fehlenden Gefühlen
von Chrummy
Rezension
Chrummyvor 6 Jahren
"Das Erbe von Broom Park" spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und nimmt uns mit auf eine Reise von Schottland nach Indien und wieder zurück. Die junge Fischerstochter Hazel lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden älteren Brüder an der Westküste Schottlands. Viel Freizeit hat sie nicht, doch wenn sie für ein paar Stunden dem Alltag entfliehen kann, zieht es sie immer nach Broom Park, dem verfallenen Herrenhaus in ihrer Nähe. Wie so oft wandelt sie durch die verlassenen Räume und träumt davon wie es wohl wäre das Haus in seinem alten Glanze zu sehen und dort zu leben als sie unvermittelt auf Lord Simon Denby stösst. Er stellt sich als Besitzer des Anwesen heraus und will dieses restaurieren und wieder bewohnbar machen. Für Hazel ist dies eine schicksalshafte Begegnung und der junge Lord lässt sie nicht mehr los...
Die Geschichte von Hazel und Simon ist zwar abwechslungsreich und von vielen Schicksalsschlägen gezeichnet, dennoch vermag sie leider nicht wirklich zu fesseln. Der Schreibstil der Autorin J.C. Phillipp ist zwar flüssig und die Sprache angemessen und einfach verständlich. Dennoch fehlt der Geschichte die tiefen Gefühle. Als Leser hat man meist das Gefühl, dass man die Protagonisten mit der Kamera verfolgt. Kopfkino ist bei der Lektüre eines Romanes zwar erwünscht, jedoch möchte man mehr von den Figuren selbst erfahren und nicht nur die Aussensicht haben.
Trotz dieser "Kamerasicht" kommt die Beschreibung der Landschaft, Kleidung, Aussehen etc. manchmal zu kurz. Hier hätte etwas ausführlicher darüber berichtet werden können.
Einige Geschehnisse wirken etwas befremdlich und konstruiert. Dadurch fällt es noch einmal schwerer, die Geschichte zu glauben und in sie abzutauchen.
Alles in allem ist "Das Erbe von Broom Park" eine kurzweilige Lektüre, der leider das gewisse etwas fehlt. Leser, welche Regency-Romane mögen, kommen bei anderen Büchern mehr auf ihre Kosten.