J. Conrad

 4 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Herz der Finsternis.

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Cover des Buches Herz der Finsternis (ISBN: 9783356021721)

Herz der Finsternis

 (3)
Erschienen am 01.03.2018

Neue Rezensionen zu J. Conrad

Cover des Buches Herz der Finsternis (ISBN: 9783356021721)
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Rezension zu "Herz der Finsternis" von J. Conrad

Es gibt nichts zu beschönigen.
Flaventusvor 4 Jahren

Ich kenne die gleichnamige Romanvorlage von Joseph Conrad nicht, auch wenn sie nach Verlagsangaben zu den bedeutendsten europäischen Romanen zählt. Irgendwie gibt es derer zu viele für mein kurzes Lesedasein. Dennoch kommt mir die Geschichte, die in dieser Graphic Novel (nach Meinung anderer Leser der Romanhandlung relativ getreu folgend) erzählt wird, erstaunlich bekannt vor. Das liegt daran, dass dieser Roman unzähligen anderen Titeln aus Literatur und Film Pate stand. Der bekannteste sicherlich “Apokalypse Now”.

Vorlagentreue

Wie fängt man am besten das Grauen und den Wahnsinn ein, das die Kolonialherren befallen hat, die im Dschungel von Belgisch-Kongo ohne Gnade die Ureinwohner ausbeuteten? Sehr passend ist die Graphic Novel durchgängig in Schwarz-Weiß gehalten und besticht mit teils sehr abstrakten Zeichnungen. Dennoch werden beide Aspekte der Erzählung sehr deutlich, wodurch sich diese Graphic Novel eindeutig an ein erwachsenes Publikum richtet.

Eine Beziehung kann der Leser meiner Meinung nach nur schwer aufbauen. Dafür sind die gezeichneten Figuren zu abgehoben und zu sehr verblendet. Dennoch kann die Geschichte den aufgeklärten Leser berühren, wobei in dieser Fassung die Elemente der Romanvorlage nicht zur Geltung kommen, die (seinerzeit) arg kritisiert wurden. Die Darstellung der Ureinwohner wurde in dem Buch kritisiert, aber ich finde sie in der Graphic Novel sehr passend getroffen, weil die Menschen zur Kolonialzeit genauso schonungslos mit den Menschen umgingen, wie es hier dargestellt ist.

Die Zeichnungen sind sicherlich sehr außergewöhnlich und teils der großflächig und nicht immer sehr detailgetreu. Oftmals verschwimmen diese vielmehr in einem abstrakten Matsch, in dem aber dennoch erstaunlicherweise ausreichend viel zu sehen ist. Eine gut gewählte Darstellung bzw. gut gewählter Zeichenstil.

Fazit

Es ist heutzutage hinlänglich bekannt, wie sich die Menschen zur Kolonialzeit gegenüber den Ureinwohnern verhalten haben wie die massiv diese ausgebeutet wurden. In Zeiten der gelebten “Vergessens- und Verdrängungskultur” ist solch ein Werk wichtig, um genau dagegen anzugehen. Es gibt nichts zu beschönigen. Und genauso schonungslos ist die Darstellung in dieser Graphic Novel.


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