J. D. Salinger

 3,8 Sterne bei 2.304 Bewertungen
Autorenbild von J. D. Salinger (©Gemeinfrei, Picture by Robert Vickrey for Time Mag.)

Lebenslauf

Der Autor des drittgrößten US-Bestseller aller Zeiten: Der amerikanische Schriftsteller Jerome David Salinger wurde 1919 in New York geboren. Salingers Vater war polnisch-jüdischer Abstammung und seine Mutter schottisch-irischer. Seine Mutter konvertierte vor ihrer Hochzeit zum Judentum. Er besuchte eine Privatschule in Manhattan und ging anschließend auf die Valley Forge Military Academy in Wayne, Pennsylvania. Erste schriftstellerische Versuche unternahm er in der Kadettenzeitschrift "Crossed Sabres." Anschließend reiste er für 5 Monate nach Europa, wo eine Ausbildung in einer Metzegrei machte um darauf vorbereitet zu werden das Importunternehmen seines Vaters zu übernehmen ging er zurück. In Amerika studierte er in Collegeville und an der Columbia Universität. Er verließ beide Universitäten ohne Abschluss, veröffentlichte jedoch seine erste Kurzgeschichte im Story Magazin. 1941 wurde er von der Army eingezogen und nahm im Frankreich aktiv am Kriegsgeschehen teil. Nach Ende des Krieges verbrachte er einige Zeit in psychiatrischer Behandlung, da er die Kriegserlebnisse nicht so einfach verarbeiten konnte. Da er sehr gut Deutsch sprach wurde er im fränkischen Gunzenhausen stationiert. Dort heiratete er die Ärztin Sylvia Welter. Die Ehe hielt aber nur kurze Zeit. Zurück in Amerika heiratet er die 19-jährige Psychologie-Studentin Claire Douglas, die im 2 Kinder gebar. Beide Kinder wurden schriftstellerisch tätig und seine Tochter veröffentlichte ihre Erinnerungen an ihren Vater in ihrem Buch "Dream Catcher." Nach 12 Jahren ließ sich Salinger erneut scheiden und begann eine längere Affäre mit der Yale Studentin Joyce Maynard die in ihrem Buch "at home in the world" von dieser Beziehung berichtet. Ende der 80er Jahre heiratete er zum 3. Mal die Krankenschwester Colleen O’Neill. Nach dem Erfolg von die Fänger im Roggen, lebte er vollkommen zurückgezogen und verbarg sich hinter hohen Mauern in Cornish. Am 27. Januar 2010 starb er eines natürlichen Todes in Cornish, New Hampshire.

Alle Bücher von J. D. Salinger

Cover des Buches Franny und Zooey (ISBN: 9783499245589)

Franny und Zooey

 (132)
Erschienen am 01.02.2008
Cover des Buches Neun Erzählungen (ISBN: 9783499251511)

Neun Erzählungen

 (45)
Erschienen am 02.05.2013
Cover des Buches Die jungen Leute (ISBN: 9783492056984)

Die jungen Leute

 (16)
Erschienen am 01.03.2015
Cover des Buches Die jungen Leute, 1 Audio-CD (ISBN: 9783869522678)

Die jungen Leute, 1 Audio-CD

 (0)
Erschienen am 09.03.2015
Cover des Buches The Catcher in the Rye (ISBN: 9784871876193)

The Catcher in the Rye

 (463)
Erschienen am 02.09.2013
Cover des Buches The Catcher in the Rye (ISBN: 9783150198100)

The Catcher in the Rye

 (22)
Erschienen am 01.06.2011

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu J. D. Salinger

Cover des Buches Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye (ISBN: 9783637002388)

Rezension zu "Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye" von J. D. Salinger

Holden Caulfield ist eine der bedeutendsten literarischen Figuren, gerade weil er nicht einfach eine Figur ist, sondern weil er die beiseitegeschobene Erinnerung an uns selbst ist
Ein LovelyBooks-Nutzervor 5 Monaten

Jerome David Salinger hat genau einen Roman geschrieben. 1952 veröffentlichte er mit gerade 32 Jahren den mittlerweile drittmeist verkauften Roman in den USA. Der Fänger im Roggen wurde auf Anhieb ein Kultbuch und ist es bis heute geblieben. Auch wenn die Geschichte heute noch zu begeistern weiß, können wir nur erahnen, welche Wirkung das Buch in den puritanisch bigotten Vereinigten Staaten der 50er Jahre gehabt haben muss. 255 mal lässt J.D. Salinger seinen jugendlichen Protagonisten Holden Caulfield im Original „goddam“ und 44 mal „fuck“ sagen. Was heute geradezu selbstverständlicher Slang ist, hat in den 50er des letzten Jahrhunderts dazu geführt, dass das Buch in einigen Ländern zunächst verboten wurde. Als wollten die Sittenwächter die Hauptthese des Buches so gleich belegen: gegen alles verlogene (im Original: phony).


Der 17jährige Holden, aus dessen Ich-Perspektive wir den Roman erleben, erzählt rückblickend eine kurze Episode seines Lebens. Der damals 16jährige ist kurz vor Weihnachten wieder einmal von einer Schule geflogen. Aus Angst vor den Reaktionen seiner Eltern, verlässt er die Schule vorzeitig, kehrt aber nicht nach Hause zurück, sondern streift suchend durch Manhatten.


Ich weiß nicht wie viele Geschichte von Salinger beeinflusst sind, aber man könnte wohl eine ganze Literaturgattung danach benennen. Der an der verlogenen Gesellschaft scheiternde Jugendliche, der versucht eine authentische und integre Identität auszubilden, der aber immer wieder auch von der eigenen Unzulänglichkeit zurückgeworfen wird.


The American Way of Life


Holden Caulfield steht für die Demontage des amerikanischen Traums. „Vom Tellerwäscher zum Millionär“, „Jeder ist seines Glückes Schmied“, „Wer etwas leistet, bekommt seinen gerechten Lohn“ und all diese urbanen Legenden und gesellschaftlichen Mythen, die die Besitzstandwahrer aufrechterhalten, um sich nicht mit den kollektiven Konsequenzen ihres individualistischen Lebensstils auseinander setzen zu müssen. Wer nicht bereit ist, sich diesen Pseudowerten zu unterwerfen, wird an den Maßstäben der Mehrheitsgesellschaft scheitern. Holden ist nicht einfach ein Protagonist mit ausgeprägter Empathie, er ist das schlechte Gewissen der konsumistischen westlichen Gesellschaften. Und da hat sich seit den 50er Jahren wenig positives entwickelt, was wohl die immer noch hohen Verkaufszahlen des Romans erklären hilft.


Holden ist kein Rebell, auch wenn er es stellvertretend für die Leser gerne sein würde. Aber so wie die Meisten die Auseinandersetzung fürchten, ist auch Holden zurückweichend. Die Rebellion gegen die Elterngeneration findet nicht im offenen Widerstand statt oder im Rowdytum, sondern im Rückzug, in der Verzweiflung und letztlich in der Flucht. Wenn der Alltag nicht besiegt werden kann, dann muss man eben vor selbigen fliehen. Erst ist es die Flucht in das Vergnügen, in den Alkohol und später ist es die Flucht aus dem so vorbestimmten wie verhassten bürgerlichen Leben. Es kulminiert in dem Wunsch aus der Gesellschaft gänzlich auszusteigen.


Wer sich hier als Jugendlicher nicht wiederentdeckt, wer diese Konflikte nie erlebt hat, hatte entweder eine außergewöhnlich glückliche oder eine außergewöhnlich konformistische Jugend. Holden Caulfield ist eine der bedeutendsten literarischen Figuren, gerade weil er nicht einfach eine Figur ist, sondern weil er die beiseitegeschobene Erinnerung an uns selbst ist. Und aktuell Jugendlichen vermag er eine Stimme verleihen, für Gefühle, die diese selbst noch nicht verbalisieren können. Und genau das erwarte ich von großen Schriftstellern: Gefühle verbalisieren, wie wir es selbst nicht vermögen! J.D. Salinger hat uns lediglich einen Roman hinterlassen. Dafür ist es aber ein Meisterwerk. Das macht mich fertig.

Cover des Buches Der Fänger im Roggen
Veraelisas avatar

Rezension zu "Der Fänger im Roggen" von J. D. Salinger

Interessant aber einmal lesen reicht
Veraelisavor einem Jahr

Ich mochte das Buch tatsächlich gerne. Es ist spannend in einen Blickwinkel einzutauchen, der sehr unterschiedlich zu meinem ist. Ich konnte mich in dem Buch nicht wieder finden, denke aber jedoch, dass es viele Menschen gibt, die sich im Protagonisten wieder finden. Es muss insbesondere für einen so jungen Menschen, mitten in der Pubertät schwer sein, einen geliebten Menschen zu verlieren und gleichzeitig seinen Platz im Leben zu finden. Die Einsamkeit spricht Bände und lässt mutlos werden. Da ist es nicht verwunderlich sich immer wieder in Grenzsituationen zu bringen um wirklich etwas zu fühlen. Am Ende wird klar, was auf der Hand liegt und im echten Leben doch oft vergessen wird: wir brauchen alle Liebe und müssen lieben um am Leben zu sein.

Cover des Buches Der Fänger im Roggen (ISBN: 9783499235399)
S

Rezension zu "Der Fänger im Roggen" von J. D. Salinger

Naja
Stephanie_Ruhvor 2 Jahren

"Der Fänger im Roggen" erzählt von Holden Caulfield, der mal wieder von einer Schule fliegt und in der Nacht beschließt, bereis heute und nicht erst in ein paar Tagen zu den Ferien die Schule zu verlassen. Somit streunt er ein paar Tage durch New York, bevor er den Beschluss fasst, nicht mehr nach Hause zu gehen, was er jedoch am Ende nicht durchzieht.
J.D. Salingers Klassiker hat mich leider nicht berührt. Für die Erscheinungszeit mag die Sprache und die Geschichte an sich eine Art Revolution gewesen sein, heutzutage kann das niemanden mehr "schocken". Diese Denkweise und mangelde Zielstrebigkeit des Protagonisten hätte mir "damals" in meiner Pubertät genauso wenig zugesagt wie heute. Ich habe es gelesen, um eine "Bildungslücke" zu schließen, aber es war mir eher eine Qual als ein Vergnügen.

Gespräche aus der Community

Gewinnspieltag 4 auf meinem Blog :) Um mitzumachen, bitte hier eintragen:
http://beeandbook.blogspot.de/2014/11/gewinnspieltag-4-verlangerung.html
0 BeiträgeVerlosung beendet
Ein Buch, das ca. am Ende des 2. Weltkrieges geschrieben wurde. Fast würde ich sagen ein Klassiker. Ein paar haben es vielleicht in der Schule gelesen. Wer Lust und Zeit hat, kann sich gerne an der Leserunde beteiligen!
32 Beiträge
marimirls avatar
Letzter Beitrag von  marimirlvor 13 Jahren
So, jetzt habe ich mich auch endlich überwunden, auch die letzten Seiten zu lesen. Gegen Ende, vor allem als Phoebe ins Spiel kam, fand ich das Buch etwas besser als am Anfang. Gerade zu Beginn hat mich die Sprache ziemlich gestört, was sich mit der Zeit aber legte, nicht weil es besser wurde, sondern weil ich mich einfach daran gewöhnt habe. Auch wenn mir das Buch nicht wirklich zusagt, kann ich schon verstehen, warum es zum Klassiker wurde bzw. warum so viele davon schwärmen. Es geht hier nicht um Spannungsaufbau (der mir eindeutig gefehlt hat), sondern um die menschliche Psyche. Holden zu analysieren gäbe bestimmt einiges her. Ich denke, es geht um das Erwachsenwerden, um die verstörte Jugend. Trotzdem, es passiert halt nichts, und das hat es für mich eher langweilig gemacht. Off-topic: Ich lese schon wieder ein Buch mit einer seltsamen Sprache...

Zusätzliche Informationen

J. D. Salinger wurde am 31. Dezember 1918 in New York (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

Community-Statistik

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auf 264 Merkzettel

von 65 Leser*innen aktuell gelesen

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